"Tierhalter kann Fehler nicht auf Jäger abwälzen!"

Bezirksjägermeister Alfred Schwanzer steht den Bezirksblättern Tulln Rede und Antwort. | Foto: BB
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BEZIRK TULLN. Die Jagd im Fokus der Bezirksblätter: Rede und Antwort stand Alfred Schwanzer, Tullns Bezirksjägermeister.

BEZIRKSBLÄTTER: Wie teuer ist Jagd? Ein Eliten-Hobby?
ALFRED SCHWANZER:
"Jagd ist keine Tätigkeit für Eliten – der Querschnitt bei den Jägern streckt sich durch alle Schichten und Berufsarten. Wir haben in der Land- und Forstwirtschaft rund 30 %, unselbstständig Erwerbstätige rund 36 %, Selbstständige rund 25 % und rund 9 % Jagd- und Forstpersonal.
Landwirte / Forstwirte 30 %
Angestellte / Unselbständig Erwerbstätige / Arbeiter 36 %
Selbständig Erwerbstätige 25 %
Jagd und Forstpersonal 9 %
Nur Frauen sind nicht 50 % sondern nur rund 8 %".

Wie stehen Sie zu Jagdtouristen?
"Rund 120.000 Jagdkarten stehen in Österreich rund 12.600 Jagdgastkarten gegenüber. Jäger sind in Österreich daher „sesshaft“ und mit ihrem Revier verbunden – nur rund 10 % jagen auch „wo anders“…"



Alkohol am Hochstand?
"Die Ausübung der Jagd in alkoholisiertem Zustand ist verboten. Hier gibt es kein Augenzwinkern."

Treibjagd – müssen die sein?
"Die jagdliche Art Niederwild (Feldhase oder Fasan) zu ernten ist die Treibjagd. Sie gehört zu NÖ dazu - sie ist eine gesellschaftliche Veranstaltung und auch eine Kulturform. Treibjagden haben nichts mit Hetzjagden zu Pferd zu tun, das wird oft verwechselt."



Was würde ohne Jäger im Wald geschehen?
"Kulturlandschaften, die der Mensch gestaltet hat, müssen vom Menschen auch gepflegt werden. Im Weinbau macht das der Winzer, in der Feldflur der Bauer, im Wald der Förster – und was die Wildtiere betrifft macht das der Jäger. Die Aufgabe des Jägers ist heute auch, vom Menschen verursachten Ungleichgewichten wieder gegenzusteuern."



Wie steht's um Wildschäden, wie etwa Baum-Verbiss, Wildsauüberfälle etc.?
"Wildschäden sind nicht monokausal – nur Wild – nur Jagd – nur Lebensraum. Sie entstehen dort, wo die Kulturlandschaft durch Übernutzung und Störung ins Ungleichgewicht gebracht wird. Jäger haften für Schäden, die Wildtiere anrichten. Das schmerzt – und Jäger versuchen alles, um mit jagdlichen Massnahmen gegenzusteuern".



Was passiert mit geschossenen Tieren? (Thema Schrotkugel-Hasen sind z. b. ungenießbar wegen Kugerl im Fleisch) 
"Erlegte Wildtiere werden verwertet und dem Verzehr zugeführt. Ein schlecht geschossenes Stück muss abgesondert werden. Eine Verwertung als Lebensmittel kommt dann nicht in Frage. Ein Feldhase, der mit Schrot auf korrekte Distanz erlegt wurde, hat keine Schrotkugeln inne. Nur ein zu nah geschossenes Stück wäre verdorben. Daher: Korrekte jagdliche Ernte geht Hand in Hand mit dem Verzehr von köstlichem Wildbret."



Blei als Umweltgift: Wird diese Munition noch immer verwendet?
"Bleischrot auf Wasservögel (z.B. Wildenten) wird nicht mehr verwendet – aber nicht, weil die Bleikugeln im Wildtier stecken, sondern weil in den Bereichen, wo Wasservögel vorkommen, Bleikugeln in Form von Magensteinchen von Enten aufgenommen werden könnten. Dort liegt die Gefahr. In Weingärten, im Wald oder am Feld ist derzeit ein Verbot von Bleimunition nicht hektisch notwendig."



Essen Sie Wild? 
"Wildbret gehört seit Jahren zum wichtigsten Bestandteil meines Speiseplans."



Streunende Haustiere erschießen? Warum eigentlich?
"Tierschutz darf nicht beim Haustier enden – sonst hätten wir eine „Zwei-Tier-Klassen-Gesellschaft“. Wenn ein Hund wildert oder wenn eine Katze über 300 Meter von Siedlungen streunt, haben auch Rehgaisen und Rehkitze, Fasanhennen mit Jungen oder Feldhasen ein Recht auf Jagdschutz. Hier kann der Tierhalter seine Fehler nicht zornig auf den Jäger abwälzen und ihn für das streunende oder wildernde Tier verantwortlich machen."

Wilderer im Fokus der Jäger: Fordern Sei härtere Strafen?
"Wilderei ist im Katalog der Strafen sehr hart – aus meiner Sicht hart genug – bestraft."

Hier geht's zum Artikel: "Schuss ist kürzester Zeitpunkt der Jagd"

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