Vize stimmte gegen eigenen Verband
2016 hat Heinreichsberger für den Austritt aus dem Zivilschutz gestimmt
MICHELHAUSEN. "In der Zwischenzeit sind Jahre vergangen, ich stehe zur tollen Arbeit des Zivilschutzverbandes", sagt Bernhard Heinreichsberger, seines Zeichens ÖVP-Gemeinderat in Michelhausen, Landtagsabgeordneter und zweiter Vizepräsident des NÖ Zivilschutzverbandes (NÖZSV). Tja, Einstellungen können sich verändern. Denn noch vor drei Jahren hat Heinreichsberger im Rahmen einer Gemeinderatssitzung beim Punkt 6: Austritt des Zivilschutzverbandes zugestimmt. Nicht nur er, der Beschluss war einstimmig. "Dies war auf Empfehlung des Bürgermeisters", sagt er gegenüber den Tullner Bezirksblättern.
"Ist sein Kaffee"
Ob man nun entsprechend agieren würde, und ein Eintritt infrage käme? "Ja, auf jeden Fall, gerade das Thema Blackout gewinnt immer mehr Boden", so der Vizepräsident, der diesbezüglich bereits Gespräche mit Bürgermeister Rudolf Friewald geführt habe. Der jedoch hält den Verband für "unnötig. Wir haben Feuerwehr und Rettung, das sind die Paradeunternehmen, ebenso wie das Militär", sagt er. Der Zivilschutzverband habe nur Geld gekostet. Warum Heinreichsberger das Amt angenommen habe? "Ich hab ihn gefragt, warum er das gemacht hat, obwohl er für den Austritt gestimmt hat, aber das ist sein Kaffee", so Friewald.
Verband schmackhaft machen
Vorgeschlagen wurde Heinreichsberger von keinem geringeren als dem Präsidenten des NÖZSV, Christoph Kainz. Der Vorgänger habe die Position zurückgelegt. "Heinreichsberger hat sich immer engagiert und kennt sich auch in Sicherheitsfragen gut aus. Und da habe ich ihn gefragt, ob er sich einbringen will", so der Präsident. Er habe ihn (Kainz) auch informiert, dass er im Rahmen einer Sitzung des Gemeinderates für den Austritt aus dem Verband gestimmt habe. Generell wolle man sich bemühen, den Verband allen Gemeinden schmackhaft zu machen.
Wer als Gemeinde beim NÖ Zivilschutzverband dabei sein möchte, der muss aktuell 0,18 Euro pro Bürger bezahlen.
Hier geht's zum Artikel: Generalversammlung des NÖZVS: "Zivilschutz ist nie zu viel Schutz"
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