Gänsehauteffekt in Hamburg
NÖ baut internationales Kultur-Image auf
NÖ / HAMBURG. Was in Hamburg passiert ist, bleibt in dem Fall nicht dort. Im Gegenteil, es wird in die Welt hinausgetragen.
Eine Delegation aus Niederösterreich, allen voran Landesrat Martin Eichtinger (in Vertretung der erkrankten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner), traf den Ersten Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, Peter Tschentscher, zu einem Arbeitsgespräch. Aber auch den Generalintendanten der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter. Drei Themen dominierten die Gespräche: Die Digitalisierung, der Verkehr und die Kultur.
Was nehmen Sie aus den Gesprächen für Niederösterreich mit?
Landesrat Martin Eichtinger: "Dass wir im Digitalbereich als niederösterreichische Landesregierung sehr weit fortgeschritten sind. Und das wurde auch von Bürgermeister Tschentscher anerkannt. Er meinte, er würde gerne eine Kooperation machen, wo wir die Chief Digital Offices zusammenbringen und uns genau ansehen, wo wer besser ist. Dr. Tschentscher hat gemeint, dass Niederösterreich in der öffentlichen Verwaltung weiter vorne ist. Daher hat ihm sein Vorgänger mitgegeben, dass er die automatische Anweisung der Familienbeihilfe so organisieren soll, wie das in Österreich der Fall ist. Also für uns ein sehr großes Kompliment. Es gibt aber einzelne Bereiche, zum Beispiel auch das Digital Science Lab, das Hamburg hat, wo wir sicher im Bereich der wissenschaftlichen Digitalisierung profitieren können. Also wollen wir eine Kooperation etablieren, wo wir unsere Top-Experten zusammenbringen und herausfinden, wer auf welchem Gebiet vom anderen lernen kann.
In Sachen Verkehr ist das Thema Speckgürtel gefallen – und das habe man auch in Hamburg. Wie agiert man diesbezüglich in NÖ?
Für uns ist wichtig, dass diese Planung des Verkehrsverbundes rund um eine Metropole nicht an der Bundesländergrenze endet. Das ist auch das Prinzip, das Hamburg, hat, allerdings in der umgekehrten Situation. Hamburg als Metropole hat einen Speckgürtel in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Und wir in Niederösterreich stellen den Speckgürtel rund um die Metropole Wien. Wir sagen auch immer, dass die Verkehrsplanung im Verbund unter Berücksichtigung der Pendlerströme und nicht an der Landesgrenze enden darf.
Niederösterreich steht als Kulturland international im Rampenlicht: Die Tonkünstler waren zu Gast in der Elbphilharmonie. Gänsehauteffekt?
Die Elbphilharmonie ist einzigartig und beeindruckend. Ich war bereits zum zweiten Mal da, aber mit besonderer Freude und Begeisterung, weil unsere Zauberer des Klanges, unsere niederösterreichischen Tonkünstler, beim Auftritt in der Elbphilharmonie bewiesen haben, dass sie zu den besten der Welt zählen. Wir haben das auch gesehen, Standing Ovations. Es war ein ganz großartiges Konzert mit großem Erfolg. Und der Intendant der Elbphilharmonie, Generalintendant Christoph Lieben-Seutter, ein Österreicher hat ja auch anerkannt, dass es hier sehr enge Beziehungen zu Niederösterreich gibt. Denn das Europäische Unionsjugendorchester, das in Grafenegg in Residenz ist, wird am 16. August in der Elbphilharmonie residieren und zwei Tage später in Grafenegg. Wir haben den Intendanten auch nach Niederösterreich eingeladen, es gibt hier sehr schöne Verbindungen. Aber was das Konzert unter Beweis gestellt hat – die Elbphilharmonie hat für Hamburg bedeutet, dass sie plötzlich eine ganz herausragende Rolle auf der Kulturkarte der Welt ist. Und Niederösterreich hat in den vergangenen Jahren durch seine Kulturbauten – ich erinnere an die Kulturmeile in Krems, an das Schloss Grafenegg, an das Festspielhaus und den Kulturbezirk in Sankt Pölten sowie an die bevorstehende Eröffnung der Landesgalerie am 25. Mai – ein internationales Image und Renomme aufgebaut. Und dabei spielen auch die NÖ Tonkünstler eine ganz entscheidende Kernrolle dabei.
Karin Zeiler, karin.zeiler@bezirskblaetter.at, 0664 80 666 5640
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