Spatenstich für Stupa am Wagram
Lauter Protest und Demonstration in Grafenwörth unter "Rettet den Wagram"-Initiator Helmut Ferrari.
GRAFENWÖRTH. Die Sonne scheint bei milden 13 Grad am Wagram. Normalerweise würde man – außer Vogelgezwitscher – hier nur ab und zu einen Traktor hören. Heute bot sich dieses Bild aber nicht: Es war laut, die eigenen Worte konnte man nicht verstehen, schon gar nicht die der Redner.
Beim Spatenstich für den Stupa am Wagram waren Befürworter und Gegner gekommen. Welten prallen hier aufeinander: Auf der einen Seite ein Zelt, wo Würstl, Semmel & Co ausgegeben wurden – und nicht zu vergessen – auch Ohropax gegen die viel zu laute Musik und auf der anderen Seite wurden Friedenslichter, Tee, Wein und Äpfel angeboten.
"Bau ist Bereicherung"
Ein Tag, der wohl in die Geschichte eingehen wird, denn man schritt zum Spatenstich an der Wagramkante, wo ein buddhistisches Meditationszentrum errichtet wird. Hier, bei den Befürwortern fanden sich auch Frau K. ein, die sich selbst als "Zuseherin" bezeichnet, M.H. sagt: "Ich bin für alles offen". Überzeugt ist Karl Birochs: "Ich bin ein Befürworter, der Bau ist eine Bereicherung für unsere Gegend", "die Silos sind mehr Verschandelung für unsere Gegened", fügt Ingo Engelberger hinzu. Ebenso auf der Seite der Befürworter ist Gertrude Enzinger: "Eine Stätte der Ruhe braucht man heute", Helga Bründlmayer stellt klar, dass "das Thema den ganzen Ort spaltet. Das ist sehr Schade, denn der Streit geht quer durch Freundschaft oder auch Familien". Krieg gebe es eh schon genug auf der Welt, dadurch ist auch Natascha Moser überzeugt, dass der Stupa gebaut werden sollte.
Der Spatenstich selbst wurde von Grafenwörths Bürgermeister Alfred Riedl, Mönch Bop Jon Sunim Tenzin Tharchin, Helga Krismer (Grüne) und Sonnentor-Chef Johannes Gutmann durchgeführt.
"Stupa ist kein Kleindenkmal"
Unter den Gegner befindet sich auch Markus Reither, der extra aus Gföhl angereist kam und mit seinem Schild darauf verweist, dass ein 33-Meter-Stupa kein Kleindenkmal ist. Herr B. aus St. Pölten stellt die Frage: "Warum baut man das nicht dort, wo der Krieg ist. Das ist gar nicht lustig, was hier passiert". Helmut Ferrari, Gegner und Gründer der Initiative "Rettet den Wagram" will so schnell nicht aufgeben: "Mein Anwalt überprüft, ob die Baubewilligung rechtens ist. Und außerdem wird noch ein weitere Volksanwalt diesen Tatbestand überprüfen", sagt er. Dass hier einfach eine Entscheidung getroffen wird, das kritisiert Frau Eva, M.F. sagt: "Wir sind hier einfach überfahren worden". "Wir haben nichts gegen den Buddhismus, aber im Grundland hat dieser Bau einfach nichts verloren", so Frau R.
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