Moderne Bestattungsformen
Die letzte Reise ist heute individuell

Der Baumkreis am Friedhof in Gallneukirchen. | Foto: Holzinger
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  • Der Baumkreis am Friedhof in Gallneukirchen.
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In Österreich gibt es verschiedene Arten der Beisetzung. Der Trend geht aktuell zur Urne.

GALLNEUKIRCHEN/OTTENSHEIM. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, steht die Frage nach dem geeigneten Abschied im Raum. War früher die Erdbestattung im Sarg gang und gäbe, so setzt man heute vermehrt auf Individualität. "Die Zeit für die Grabpflege ist leider oft nicht mehr da", weiß Philipp Holzinger, Bestatter in Gallneukirchen. Der Trend geht daher immer mehr zu Urnen. Diese werden aus verschiedensten Materialien und in unterschiedlichen Formen hergestellt und beispielsweise in Nischen oder an Urnenwänden beigesetzt. Heute gibt es schon auf einigen Friedhöfen im Bezirk eigene Flächen für Urnengräber.

Letzte Ruhe unter einem Baum finden

Grundsätzlich schreibt das oö. Leichenbestattungsgesetz vor, dass eine Urne auf einem Friedhof bestattet werden muss. Unter bestimmten Umständen kann das jedoch an einem anderen Ort geschehen. Gewährleistet man einen pietätvollen Umgang, ist eine Bestattung im privaten Bereich, beispielsweise im eigenen Garten, erlaubt. Dafür braucht es allerdings einen detaillierten Antrag auf der Gemeinde und den Nachweis, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden. "Im Raum Gallneukirchen nehmen die Bürger auch gerne die Baumbestattung an. Dabei wird die Asche Verstorbener in biologisch abbaubaren Urnen unter einem Baum am Friedhof beerdigt", sagt Holzinger. Neben Naturbestattungen können Urnen auch in Seen, Flüssen oder im Meer beigesetzt werden. Die Asche einfach in einem Fluss in der Heimat zu verstreuen, ist aber nicht erlaubt. Wer eine Flussbestattung wünscht, hat in Niederösterreich an einer Stelle der Donau die Möglichkeit. Im Meer sind die Orte dagegen vielfältiger wählbar.

Schmuck aus Asche für Hinterbliebene

Wer nach dem Tod eines geliebten Menschen einen Teil von ihm als Schmuckstück bei sich tragen will, hat außerdem die kostspielige Möglichkeit einer Diamantbestattung. "Dabei wird ein Teil der Asche unter Druck zusammengepresst und zu einem Diamanten verarbeitet", erklärt Holzinger. Wer sich für eine alternative Beisetzungsform interessiert, informiert sich am besten beim ortsansässigen Bestatter. Aber auch bei der traditionellen Erdbestattung kann man Individualität einfließen lassen. "Ich kenne zum Beispiel ein Grab mit LED-Beleuchtung", so der Bestatter. Materialien wie Glas und Alu werden bei Grabsteinen immer öfter verwendet.

Nur Modeerscheinung?

In Ottensheim sind laut Pfarrer Theobald Grüner mindestens 70 Prozent Feuerbestattungen. Man habe schon vor 30 Jahren gewusst, dass dieser Trend kommen wird und hat ausreichend Urnengräber am Friedhof reserviert. "Andere Rituale wie Fluss- oder Diamantbestattungen sind meiner Meinung nach Modeerscheinungen. Das wird momentan gerne gemacht, man weiß aber nicht, wie lange der Trend anhält", sagt der Pfarrer. Solche modernen Bestattungsformen hätten auch Nachteile für Hinterbliebene. "Diese wissen dann nicht, wohin sie trauern gehen sollen", so Grüner.

Bestattungsformen

  • Erdbestattung: Die traditionelle Beerdigung des Sargs am Friedhof.
  • Feuerbestattung/Urne: Die Asche des Verstorbenen wird in einer Urnenwand oder in einem Urnengrab beigesetzt.
  • Bestattung zu Hause: Mit der Genehmigung des Bürgermeisters ist die Bestattung zu Hause möglich.
  • Baumbestattung: Die Beisetzung der Asche findet unter einem Baum oder am Waldfriedhof statt.
  • Diamantbestattung: Ein Teil der Asche wird zu einem Edelstein gepresst.
  • Donaubestattung: Die Asche setzt man in einer speziellen Urne in der Donau bei, welche sich über gewisse Zeit auflöst.
  • Weltraumbestattung: Ein Teil der Asche wird mit der Rakete in den Weltraum gebracht.

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