Hinweis-Tafeln im Bezirk warnen
Afrikanische Schweinepest ist "äußerst ernste Angelegenheit"
Fälle von Afrikanischer Schweinepest in Europa. Virus ist höchst ansteckend.
BEZIRK VILLACH (lexe, aw). Wer derzeit an einem Parkplatz der A2 anhält, wird sie schon bemerkt haben, die Hinweistafeln des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages).
Sie warnen vor der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest, die durch Wildschweine übertragen, zur großen und tödlichen Gefahr für die heimischen Schweine werden kann.
Müssen Infektionen verhindern
Darum haben Landesveterinär Holger Remer und Landesrat Martin Gruber auch für die Platzierung der Tafeln auf einigen Bundes-und Landesstraßen gesorgt. Im Bezirk Hermagor gilt das vor allem für die B111 und Straßen rund um den Dobratsch wie in den Gemeinden Bad Bleiberg und Arnoldstein. Landesveterinär Remer war bereits zur "Visite" an der A2 um Zäune und Leerung der Müllkübel zu inspizieren. Auch das Autobahnpersonal wurde aufgeklärt. "Wir müssen alles unternehmen um eine Infektion zu verhindern. Es hätte gigantische und finanzielle Auswirkungen", sagt Remer.
Vorsicht bei Auslandsreisen
"Momentan wird viel Aufklärung betrieben, um speziell bei Reisen und ev. Jagden in den betroffenen Gebieten zur Vorsicht mahnen und auf keinen Fall Wildbret oder sonstiges von Tieren und speziell Wildschweinen zu importieren. Auch auf die Hygiene wird deutlich verwiesen, sodass Kleidung, Schuhe, Fahrzeug und jegliche Teile der Ausrüstung penibel gereinigt und desinfiziert werden", erklärt Wolfgang Oswald der WOCHE.
Höchst infektiös und leicht übertragbar
Der Villacher Bezirksjägermeister nimmt die Afrikanische Schweinepest nicht auf die leichte Schulter. "Die Afrikanische Schweinepest ist höchst infektiös und äußerst leicht übertragbar. Es reichen angeblich schon Speisereste, die leichtfertig weggeworfen werden oder verschmutzte Schuhe um die Krankheit zu verschleppen. Aber auch Fahrzeuge (Reifen) und Zecken können da einen Überträger darstellen."
Bisherige Fälle
Bisher gibt es Fälle in Ungarn und Tschechien, aktuell auch einen Ausbruch in Belgien. Das Risiko, heißt es seitens der Jäger, wäre also nicht "unerheblich". Auch im Bezirk Villach ist Schwarzwild heimisch. Eine bestätigte Population etwa lebt im Dobratschgebiet. "Es gibt aber aus den ganzen Bezirk immer wieder Meldungen über Sichtungen und vereinzelt auch Meldungen über Erlegung", sagt Oswald. Im Jahr 2018 wären, so Oswald, 30 Stück Schwarzwild erlegt worden, "mit jährlichem Zunahme-Trend".
Zum Thema machen: Wildkrankheiten
Oswald sieht die Thematisierung auch als Gelegenheit, das Thema Wildkrankheiten, Sicherheit und Wildbret-Hygiene stärker in den Fokus zu rücken. "Als Jäger bin ich, bzw. sind wir, bestrebt die Wildschweinpolulation möglichst gering zu halten, da aufgrund der Eigenschaften sich der Bestand in kürzester Zeit zu Mengen entwickeln kann, die in der Land- und Forstwirtschaft schwere Probleme mit Schäden bringen könnten."
Zur Sache
ASP (Afrikanische Schweinepest): Noch ist die Tierseuche in Österreich nicht aufgetreten, doch durch Fälle in anderen Ländern Europas wie Rumänien oder Belgien ist die Gefahr einer Einschleppung gegeben.
Ein Ausbruch hätte schwerwiegende Folgen, für Tiere und landwirtschaftliche Betriebe. Besonders gefährlich an der tödlich verlaufenden Krankheit, sie wird nicht nur von infizierten Tieren verschleppt, sondern kann auch durch weggeworfene Lebensmittel ausbrechen. Daher die Hinweistafeln auf A2, B111 und anderen Straßen.
Wird bei einem Hausschwein die Krankheit diagnostiziert, müssen alle Tiere des Betriebes getötet werden. Erst nach Reinigung und Desinfektion und Einhaltung einer festgelegten Wartezeit dürfen neue Tiere in den Stall einziehen.
Um den Ausbruchsort müssen zudem Schutz- und Überwachungszonen in einem Radius von drei bzw. zehn Kilometern eingerichtet werden.
Informationen unter www.verbrauchergesundheit.at
oder www.kaerntner-jaegerschaft.at
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