Villach und Co. protestieren
Bund spart bei der Nachmittagsbetreuung

- Villachs Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig, St. Veits Bürgermeister Martin Kulmer und Klagenfurts Vizebürgermeister Ronald Rabitsch protestieren gegen die neuerlichen Kürzungen des Bundes für den Bildungsbereich: "Inakzeptabel!"
- Foto: Marta Gillner, Fritz-Press, Nicolas Zangerle (SPÖ Klagenfurt); Grafik: Stadt Villach
- hochgeladen von Peter Kleinrath
Villach, Klagenfurt und St. Veit protestieren, weil der Bund Hunderttausende Euro für die Nachmittagsbetreuung streicht.
VILLACH, KLAGENFURT, ST. VEIT. Die Bildungsreferenten der Städte Villach und Klagenfurt, Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig und Vizebürgermeister Ronald Rabitsch, sowie der St. Veiter Bürgermeister Martin Kulmer sind entsetzt und steigen einmal mehr gegen erneute Einsparungen des Bundes für die Nachmittagsbetreuung auf die Barrikaden. Bereits vor drei Jahren hatte der Bund die Fördermittel dramatisch gekürzt. Im vergangenen Jahr kam die nächste Reduzierung zu Lasten der Kinder. Jetzt folgt ein weiterer Schritt: Klagenfurt bekommt für das nächste Schuljahr deutlich weniger an Geldmitteln für die schulische Nachmittagsbetreuung.
"Sparmaßnahmen inakzeptabel"
In Villach schlägt der Sparkurs des Bundes zwischenzeitig mit rund 800.000 Euro zu Buche. Auch St. Veit muss kräftige Einsparungen hinnehmen. Die Städte erfüllen bereits seit Jahren ungleich mehr Aufgaben in der Finanzierung der Bildung, als sie es müssten. "Diese Sparmaßnahme auf Kosten der Kinder und Eltern sind inakzeptabel, eine Zumutung und den Betroffenen ein Schlag ins Gesicht. Der Bund spart bei den Zukunftschancen der nächsten Generation", sind sich Katholnig, Rabitsch und Kulmer einig: "Offenbar erkennt man nicht, dass optimale Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten der Kinder das Wichtigste überhaupt sind." Die Städte wollen den horrenden Verlust an Bundesfördermittel weder verkraften noch akzeptieren: "Die Lebenshaltungskosten sind massiv gestiegen. Alles ist immens teurer geworden. Wir können die durch den Bund fehlenden Mittel keinesfalls auf die Eltern überwälzen!" Die Städte sehen sich auch nicht in der Lage, das durch den Bund verschuldete Defizit auszugleichen. In Klagenfurt sind 80 Nachmittagsgruppen betroffen, in Villach gibt es im heurigen Schuljahr 60 Nachmittagsgruppen an 17 Standorten mit rund 1150 Betreuungsplätzen. Rabitsch, Katholnig und Kulmer: "Offenbar hat man im Bund keine Vorstellung von der Lebensrealität, ansonsten könnte man diesen vollkommen inakzeptablen Schritt nicht setzen!"
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