Villacher Obstbauern verzweifeln
"Das wird heuer nix mit der Obsternte"

Bei der Obstpresse Baumgartner in Latschach bei Finkenstein wird heuer aufgrund der kargen Ernte nur an zwei Tagen Obst gepresst. | Foto: pension-hubertushof.at
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Kalter Frühling, feuchter Sommer und Unwetter auf dem laufenden Band machen es den Obstbauern im Bezirk gerade schwer.

VILLACH, VILLACH LAND. "Die heurige Saison ist durchwachsen, wenn ich es halbwegs positiv schönreden soll", verrät Hans Innerhofer von Edelobstbau Veidlbauer, der im Stadtgebiet von Villach auf zweieinhalb Hektar unter anderem 13 Apfelsorten anbaut: "Begonnen hat alles mit einem nassen Frühjahr, das wir finanziell noch halbwegs übertaucht haben. Ab Juni kam Hagel am laufenden Band. Und generell ist der feuchte Sommer alles andere als optimal für den gewerblichen #%Obstanbau."

"Konnte die Kirschen retten"

Mit Hagelnetzen konnte der Obst-Experte einen Teil der Ernte retten. "Leider ist es finanziell nicht möglich, den ganzen Grund abzudecken, um alle Obstbäume zu schützen. Zum Glück ist es uns gelungen, zumindest die Kirsch-Ernte zu retten. Bei den Äpfeln und Birnen ist viel verhagelt oder verfault", betont der "Veidlbauer". Während in den vergangenen Jahren eher der Frühjahrs-Frost das Problem war, sind es heuer definitiv Hagel, Sturm und Nässe. Innerhofer: "2023 wird keinen Totalausfall der Ernte bringen, aber wir werden maximal kostendeckend aussteigen. Ich hoffe für die Branche, dass die nächste Saison besser wird. Wir müssen uns finanziell erholen!" Auch auf den Äckern regnet es Probleme. Innerhofer: "Das Getreide trocknet nicht ab, weshalb wir mit dem Dreschen hinterherhängen. Im ganzen Land faulen Getreide und Obst um die Wette!"

Hans Innerhofer vulgo Veidlbauer (links) hofft auf die nächste Saison. | Foto: Privat
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"Nicht viel zum Pressen"

"In den letzten 20 bis 30 Jahren hat sich die Regel bestätigt, dass gerade Jahre obststarke Jahre sind, während Obstbäume in ungeraden Jahren, wie 2023, nur spärlich mit Obst gesegnet sind. Keine Frage: Kälte und Hagel tragen ihren Teil zu der Katastrophe bei", verrät Hubert Baumgartner von der Obstpresse Baumgartner in Latschach bei Finkenstein: "Wenn man sich im Land umsieht, sieht man, dass es heuer überall wenig Obst gibt. Deshalb werfe ich die Obstpresse heuer nur an zwei Nachmittagen an. Bauern aus ganz Kärnten kommen zu uns, um Äpfel und Co. in Fruchtsäfte und Most zu verwandeln – heuer werden sie maximal zehn Prozent des Obstes vom Vorjahr im Gepäck haben."

"Wetter macht depressiv"

Bei der Villacher Bezirksstelle der Landwirtschaftskammer ist das Problem bekannt. "Das Wetter muss besser werden. Unsere Obstkulturen brauchen mehr Sonne und Niederschläge zum passenden Zeitpunkt. Erst störte der Frost die Blüte, jetzt der Dauerregen den Insektenflug. Pilzbildung und Fäulnis sind das Hauptübel unserer Obstbauern", weiß Bezirksstellenleiter Karl Schusser: "Auch wir Menschen werden depressiv, wenn es andauernd regnet. Dem Obst geht es ähnlich. Ich hoffe, dass sich dieser Sommer der Extreme nicht wiederholt. Wenn kalte auf warme Luft im Alpenraum trifft, endet das in dieser schwülen Feuchte."

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