Schlechtes Jahr für Imker und Bienen
Honig wird heuer wohl teuer

Franz Primig vom Bienenzuchtverein Villach stellt der Jugend regelmäßig die fleißigen Bienen vor. Heuer wird es vor allem darauf ankommen, die summenden Nützlinge unbeschadet durch den Winter zu bringen. | Foto: Privat
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  • Franz Primig vom Bienenzuchtverein Villach stellt der Jugend regelmäßig die fleißigen Bienen vor. Heuer wird es vor allem darauf ankommen, die summenden Nützlinge unbeschadet durch den Winter zu bringen.
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Der Klimawandel macht den Imkern in den Bezirken Villach Stadt und Villach Land heuer enorm zu schaffen. Das schlägt auf den Honigpreis. Im Unteren Gailtal könnte die Saison noch zu retten sein.

VILLACH, VILLACH LAND. Aktuell herrscht eine schlechte Stimmung bei den heimischen Imkern. "Wie jedes Jahr haben wir auch heuer auf die Frühlingsblüte von Löwenzahn und Bergahorn gehofft, wurden aber enttäuscht. Das viel zu kühle und stark verregnete Wetter hat uns Imkern stark zugesetzt", verrät Imker Sandro Huter von "HuterHonig" in Stockenboi: "Starke Bienenvölker konnten ein wenig Material eintragen, haben dieses aber längst wieder selbst verbraucht. Mittlere und schwache Völker hatten bis dato nicht annähernd die Chance, sich aufzubauen."

Totalausfall steht im Raum

Deshalb geht man im überwiegenden Teil des Landes in Fachkreisen bereits von einem Totalausfall aus. Huter: "Einzige Ausnahme ist das Untere Gailtal im Bezirk Villach Land, wo sich Honigtauerzeuger aufgrund des Klimas entwickeln konnten. Abseits von diesem Bereich steht der Großteil der Imker vor leeren Bienenstöcken. In höheren Lagen, so ab 800 Meter Seehöhe, ist die Chance noch da, dass sich etwas tut, wenn der Sommer doch noch in Schwung kommt. In den Tallagen sieht es besonders kritisch aus!"

Die Kinder dürfen unter der Aufsicht von Profi-Imker Franz Primig sogar in die Stöcke greifen – ein stichfreies Erlebnis. | Foto: Privat
  • Die Kinder dürfen unter der Aufsicht von Profi-Imker Franz Primig sogar in die Stöcke greifen – ein stichfreies Erlebnis.
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Teuerung schlägt durch

Aus gegebenem Anlass müssen die Bienen jetzt gefüttert werden, um zu überleben. "Die Zucker- und Futterpreise sind um ein Drittel gestiegen. Deshalb trifft uns die Teuerungswelle in so einem schlechten Honigjahr dreifach. Aber wenn man mit der Natur arbeitet, muss man solche Flauten miteinkalkulieren", bestätigt Huter, der darauf hofft, den Schaden im kommenden Jahr wieder ausgleichen zu können: "Wichtig ist jetzt, dass wir die Völker möglichst früh und gestärkt in den Winter bringen, zeitig mit der Wachauermilbenbehandlung starten und unsere Bienen unbedingt ausreichend füttern, damit sie sicher überwintern!" Das schlechte Honigjahr dürfte sich auch auf die Honigpreise auswirken. Huter: "Gerade jetzt ist es wichtig, dass man aktiven Umweltschutz betreibt, indem man regionalen Honig bei den einheimischen Imkern kauft!"

"Wetter spielt überall verrückt"

Franz Primig vom Bienenzuchtverein Villach hofft derzeit für alle Imker und Bienenvölker, dass jetzt bald die Linde kommt: "Ich war unlängst im Burgenland und der Steiermark. Auch da haben sich die Imker bereits mit teurem Futter eingedeckt, um die Bienen zu retten. Das Klima spielt seit Jahren verrückt – in ganz Österreich, auf der ganzen Welt!" Deshalb arbeitet der Bienenfreund aus Villach gerade an einem EU-Projekt.

"Aus Liebe zu den Bienen machen wir weiter"

"Wir untersuchen Stöcke, die wir stündlich fotografieren. In etwa drei Jahren werden wir genau sehen, was das Klima unserer Branche tatsächlich angetan hat", betont Primig: "Ein bisschen Sprühregen zwischendurch ist in Ordnung, sogar wichtig für die Bienen. Aber was da heuer im Frühjahr und Frühsommer vom Himmel gekommen ist, hat der gesamten Branche stark zugesetzt. Uns Imker verbindet die Liebe zu den Bienen. Deshalb machen wir auch in schwierigen und aussichtslosen Zeiten weiter!" Ein Zitat, das angeblich aus dem Munde von Albert Einstein stammt, darf hier nicht fehlen: "Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen!" Also passen wir auf unsere Imker auf, damit diese auf unsere Bienen aufpassen!

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