Villach & Villach Land
Kindergärten und Kitas sind "voll", Mitarbeiter üben Kritik

Die Kinderbetreuungseinrichtungen sind trotz Lockdown voll. Auch Eltern, die die Aufsicht (nicht Homeoffice) daheim gewährleisten könnten, tun dies nicht. Pädagogen üben Kritik. | Foto: pixabay
  • Die Kinderbetreuungseinrichtungen sind trotz Lockdown voll. Auch Eltern, die die Aufsicht (nicht Homeoffice) daheim gewährleisten könnten, tun dies nicht. Pädagogen üben Kritik.
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Die Kindergärten im Bezirk sind derzeit "voll" ausgelastet. Pädagogen berichten von zwischen 80 und 100 Prozent Belegung. Dasselbe gilt für Kindertagesstätten und Tagesmütter. Kritik wird geübt am Sicherheitskonzept für Kindergartenpädagogen. Selbst Risikogruppen müssen weiter betreuen. Auch die fehlende Wertschätzung ist ein Thema.

BEZIRK VILLACH. Während im ersten Corona-Lockdown Kinder fast gänzlich zuhause betreut wurden, sieht es im inzwischen dritten Lockdown anders aus. Städte und Gemeinden sprechen von guten beziehungsweise sehr guten Auslastungen. In Villach liegt sie bei städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen bei 70 Prozent. Einrichtungen in Villach Land berichten von 80 oder 100 Prozent. Tagesmütter haben denselben Betrieb wie unter Nicht-Lockdown-Umständen, auch Kindertagesstätten sind voll.

Fast alle Kinder in Betreuung

Im Kindergarten Puch (Gemeinde Weißenstein) besuchen derzeit fast alle Kinder die gemeindeeigene Einrichtung, "selten kommt es vor, dass zwei oder drei Kinder einer Gruppe fehlen", berichtet die Amtsleitung. Seitens der Gemeinde gelte, so heißt es, gelte die von der Regierung dargelegte Empfehlung, dass Kinder, wenn möglich, zuhause zu betreut werden sollten. Davon Gebrauch machen täten jedoch die Wenigsten, "in der Realität sieht es anders aus", weiß man. 

"Ich will, dass Corona vorbei ist"

Als Herausforderung bezeichnet die Kindergartenleitung die Erfüllung der Corona-Vorgaben. "Seit längerer Zeit gilt das Betretungsverbot externer Personen. Das heißt, dass die Eltern die Kinder nicht mehr in die Gruppe bringen können und wir diese Situationen personell abdecken müssen, um die Kinder in die Gruppe zu begleiten, ohne zusätzliches Personal." Wobei die Kinder gerade in dieser Zeit mehr Unterstützung benötigen. Ein Mehr an "Zuwendung und Umarmungen oder ein offenes Ohr" sei gefragt, der körperliche Kontakt ist "unausweichlich". Die Leiterin: "Natürlich ist Corona auch bei den Kindern in verschiedensten Spielsituationen Thema. Fast täglich hören wir: Ich will endlich, dass Corona vorbei ist."

"Wertschätzung fehlt uns"

Als schwierig erlebt man hier teils die Zusammenarbeit mit den Eltern: "Durch die Verordnung der Maskenpflicht, die im Umkreis von 20 Metern gilt, stoßen wir auf aufgewühlte, verärgerte Eltern. Es macht uns echt traurig, dass die Wertschätzung von vielen in unserer Berufsgruppe unter den Tisch gekehrt wird."

Fast Normalbetrieb

Auch im Veldener Gemeindekindergarten (Velden am Wörthersee) herrscht "quasi" Normalbetrieb. Derzeit sind 80 Prozent-Plus in der Einrichtung. Noch mehr los war in der Woche vor Weihnachten, erzählt eine Kindergartenpädagogin der WOCHE. Hier wie auch andernorts habe man Verständnis für die Situation, obgleich sich auch ein Gefühl der Ohnmacht einstellt. Drei der zehn Mitarbeiterinnen zählen zur Risikogruppe, eine Freistellung für Gemeindebedienstete gibt es nicht. "Da fühlt man sich im Stich gelassen", erzählt sie weiter. Es fehle an einer starken Lobby für Kindergartenpädagogen, betont die Veldnerin, "die Einrichtungen sind teils Gemeinde, dann Landessache oder privat. Keiner fühlt sich zuständig".

System wird ausgenutzt

Dass auch Kinder karenzierter Elternteile die Einrichtungen besuchen beziehungsweise Kinder, deren Eltern arbeitslos sind, sei inzwischen "normal", berichtet die Pädagogin. "Anfänglich haben sich die Eltern an die strengen Vorgaben gehalten. Inzwischen geben aber alle die Kinder in die Betreuung, egal ob notwendig oder nicht", erzählt sie. In manchen Fällen wäre das wohl auch gut so, "beispielsweise bei Kindern aus der Integrationsgruppe. Da bedeuten einige Wochen Fehlen viel." Andere Eltern jedoch würden die Situation "ausnutzen". "Man vergisst, dass auch wir uns täglich einem Risiko aussetzen", so die Veldnerin.

Dasselbe bei Kleinkindern

Im selben Ort gibt es das Knusperhäuschen, eine Kindertagesstätte für die Betreuung der Bis-Vierjährigen. Auch hier ist das Haus "fast voll". „Es herrscht so gut wie Normalbetrieb", sagt Anton Fasching, Obmann des gemeinnützigen Vereins. Urteilen darüber, welche Kinder es notwendig haben, welche nicht, will er nicht, "laut Gesetzgeber steht jedem, der Betreuung benötigt, diese auch zu". Auch sei die Arbeit im "Home-Office" nicht zu unterschätzen. "Das ist mit Kindern im Alter von bis vier Jahren sicher nicht immer leicht. Es sind herausfordernde Zeiten für uns alle, aber unser Team ist motiviert, wir halten uns an die gesetzlichen Maßnahmen und hatten auch noch keinen Covid19-Vorfall."

100 Prozent Auslastung

Nicht anders sieht die Betreuungssituation bei Tagesmüttern aus. Eine der 140 AVS-Tagesmütter kärntenweit ist Danja Mitsche. Sie ist Tagesmutter in Landskron, derzeit sind 100 Prozent ihrer Kinder – unabhängig einer Betreuungsmöglichkeit zuhause – in Betreuung, das wäre auch das Jahr über nie wirklich anders gewesen. Außer beim ersten Lockdown im März, "da gab es eine Zeit, in der Eltern die Kinder daheim behielten", erzählt Mitsche. Damals wurde sie quasi in "Zwangsurlaub" geschickt, da sie angestellt ist, kam es zu keinen finanziellen Einbußen. Was wegfiel war das Verpflegungsgeld, was mit 3,10 Euro pro Kind und Tag aber eher knapp den tatsächlichen Bedarf abdecke. Zu Abmeldungen kam es auch im März nicht, wie Klaus Abraham von der AVS erläutert. "Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate, man will den Platz ja auch behalten". Derzeit gibt es 90 Tagesmütter, die im eigenen Haushalt arbeiten, plus 50 Betriebstagesmütter. Alle Tagesmütter wären "ausgelastet", "man merkt keinen Unterschied zum Nicht-Lockdown-Betrieb", schließt er.

Die Beiträge

Während in der Stadt Villach im Jänner nur 50 Prozent des Kindergartenbeitrags (und Hort) bezahlt werden müssen, sind die Beiträge in den meisten Kindergärten wieder normal zu begleichen. Im Knusperhäuschen etwa stelle sich diese Frage nicht. Fasching: "Die Frage nach Kürzung des monatlichen Beitrags stellt sich bei uns nicht, da ja so gut wie Normalbetrieb herrscht. Auch sind wir als Verein darauf angewiesen, könnten sonst gar nicht wirtschaften.“

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Zur Sache

Auslastung städtische Einrichtungen Villach: rund 70 Prozent im Schnitt bei Kindergarten, 50 Prozent bei Horte, Beiträge betragen 50 Prozent

Kindergruppe Knusperhäuschen in Velden: gemeinnütziger Verein (Modell der elternverwalteten Kindergruppe), Betreuung von Kindern von 1 bis 4 Jahren

Generelles Sicherheitskonzept: Betretungsverbot, Kinder werden am Eingang abgegeben und abgeholt, Maskenpflicht, Ausnahme Gruppenräume. Desinfektionsmittel, Händewaschen etc.

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