Grippe-Welle

Kinderstation im LKH voll ausgelastet, kranke Kinder isoliert

Einige Abteilungen im LKH Villach voll ausgelastet. Teils wurden Stationen isoliert. Es gab bereits einen Todesfall.

VILLACH. Rund 440 Patienten suchten seit 1. Dezember 2018 das LKH Villach mit Verdacht auf Influenza auf, davon waren laut Labortestung 122 Influenza A positiv, lediglich einer Influenza B positiv.
"Wir erleben somit das Gegenteil vom Vorjahr, als eigentlich nur Influenza B-Fälle nachgewiesen wurden", sagt Herwig Tomantschger, Hygienebeauftragter am LKH Villach, auf Anfrage der WOCHE.

Viele Kinder erkrankt 

Besonders belastend, unter den Erkrankten sind auch viele Kinder. Bereits 38 wurden im LKH Villach positiv auf Grippe getestet. "Das heißt, dass die Kinderabteilung im LKH Villach derzeit voll ausgelastet ist und Vorsorgemaßnahmen getroffen wurden, um die Ansteckung anderer Kinder zu verhindern", sagt Robert Birnbacher, Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde.

Isolierung

Eine solche ist etwa die Kohortierung (Isolierung) der an einer Influenza erkrankten Kinder in eigenen Stationsbereichen. Zudem gibt es eigene Warteräume an der Aufnahmestation.
Sehr ausgelastet wäre zudem die Abteilung für Innere Medizin, berichtet Thomas Strasser, Leiter der Intensivstation an der Inneren Medizin.
Und: noch ist keine Entwarnung gegeben. Denn der Höhepunkt der Grippe-Welle ist noch nicht erreicht, sagen die Mediziner. Zum Vergleich: 2018 dauerte die Grippewelle bis in den April hinein.

Bereits ein Todesopfer

Obwohl die Schwere der Grippeerkrankungen grundsätzlich "sicher nicht" zugenommen hätte, waren heuer bereits sechs Personen im LKH Villach intensivpflichtig, wobei einer "leider an den zusätzlichen Belastungen der Grippe verstorben ist". "Er hatte bereits eine andere Grunderkrankung", sagt Strasser.

"Raten zur Impfung"

Die Mediziner merken zudem an: Keiner der positiv getesteten Patienten war geimpft. Deshalb der "dringende" Ratschlag, sich impfen zu lassen: "Vor allem bei Kindern und älteren und chronisch kranken Menschen ab 60 Jahren." Darüber hinaus gelte die Impf-Empfehlung für "jeden, der sich und andere schützen will".
Eine Impfung empfiehlt auch der Villacher Stadtphysikus Martin Herzeg. Dieses Jahr messe man mit 1.400 bis 1.500 Impfungen eine "leicht steigende Tendenz".

Zur Sache: Ende Januar 2018 gab es kärntenweit 5.676 gemeldete Erkrankte, davon sind 822 Personen an Erkältungen, Mandelentzündungen u.a. erkrankt. 39 Personen von ihnen waren an der echten Grippe erkrankt. Von den 822 betroffenen Personen wurden allein in Villach 63 Erkrankungen gemeldet, vier davon sind an echter Grippe erkrankt. Der Höhepunkt der Grippewelle wird jedoch erst im April erwartet.
Zum Vergleich: Ende Jänner 2017 wurden 1.012 Erkrankte gezählt. Im Jänner 2018 waren es 1.011 Personen.
Man unterscheidet drei verschiedene Influenza-Typen (A, B und C).
Am häufigsten und gefährlichsten ist der Influenza-Virus Typ A. Er ist weltweit am stärksten verbreitet und verändert sich ständig, was eine Vorbeugung erschwert.