Deutsch-Niveau-Thema
"Kritik ist in Ordnung, Zusammenarbeit wichtiger"

- In der Draustadt ist die Vergabe von städtischen Wohnungen seit 2017 nur mit einem Nachweis von Deutschkenntnissen möglich.
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Im Interview mit MeinBezirk.at äußert sich Villachs Wohnungsreferent Stadtrat Erwin Baumann zum Deutsch-Niveau-Thema am Wohnungsmarkt.
VILLACH. In der letzten Ausgabe von MeinBezirk (Ausgabe 21, 21. Mai 2025) schilderte Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) die Pläne der Stadt, das Deutsch-Niveau für die Vergabe von städtischen Wohnungen an Drittstaatenbürger auf die nächste Stufe zu heben. Im Gemeinderat soll demnächst beschlossen werden, dass B1 statt aktuell A2 vorgewiesen werden muss, weil gute Sprachkenntnisse die Voraussetzung für Integration sind. Wohnungsreferent Stadtrat Erwin Baumann (FPÖ) ist in der aktuellen medialen Diskussion kaum zu Wort gekommen. Albel warf dem für die Wohnungsvergabe zuständigen Stadtrat sogar vor, sich "bis heute zu wenig um diese Problematik gekümmert" zu haben, weshalb der Bürgermeister jetzt "in dessen Ressort eingreife".
"Wohnungsbedarf decken"
Baumann kontert: "Ich habe die Wohnungsvergaberichtlinien der Stadt Villach unmittelbar nach der Zuwanderungswelle des Jahres 2015 neu aufgesetzt. Mein Ansatz ist es auch weiterhin, den Wohnungsbedarf der Villacherinnen und Villacher zu decken. Das EU-Recht zwingt uns hier zu Kompromissen. Ich werde daher vorschlagen, die Kriterien für die Zuweisung einer städtischen Wohnung in Hinsicht auf die Dauer des Hauptwohnsitzes beziehungsweise die Dauer eines Beschäftigungsverhältnisses deutlich anzuheben.” Wichtig sind Baumann auch die Deutschkenntnisse von Wohnungswerbern auf einem entsprechenden Level. Diese vorzuschreiben, erlaube das Integrationsgesetz.

- Wohnungsreferent Stadtrat Erwin Baumann (FPÖ)
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"Das sind die Fakten"
Eine Zusammenarbeit mit der Bürgermeister-Partei in diesen Fragen ist für Baumann durchaus sinnvoll: "Die SPÖ stellt den Landeshauptmann und sitzt in der Bundesregierung. Kollege Albel kann seine Kontakte nützen und versuchen, Problemlösungen auf Bundesebene zu erreichen." Eines ist für Baumann klar: "Integration kann nicht bedeuten, die österreichischen Staatsbürger gegenüber Zuwanderern zu benachteiligen. Die Wohnbauförderung wird über Steuereinnahmen finanziert. Wer Steuern zahlt, hat demnach auch ein Anrecht, bevorzugt bei der Wohnungsvergabe behandelt zu werden. Das Beherrschen der deutschen Sprache ist ein Zusatzaspekt, der auf den Erhalt des sozialen Friedens und des Zusammenhalts der Gesellschaft abzielt."


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