Kleinkinder-Skikurse Gerlitzen
Skilehrer, mit ganz viel Herz und ein klein wenig "Pizza"
Skilehrer, Skihasen und Apres-Ski gehört zusammen? Wer einem Skilehrer einer Kleinkindergruppe zusieht, gewinnt einen ganz neuen Eindruck vom Skilehrer-Dasein.
GERLITZEN. Die Hütchen auf der Piste dienen eher der groben Orientierung. Zumeist werden sie ziemlich schnurgerade anvisiert, um sie anschließend direkt zu "über-" oder zumindest knapp daran vorbei zu fahren. Sie in gleichmäßigen Bogen zu umrunden hat dagegen untergeordnete Priorität.
Aber, darum scheint es hier auch gar nicht zu gehen. Das zumindest symbolisiert das Lächeln des Skilehrers. Heil und ohne Träne unten angekommen, wird einer nach dem anderen seiner Schützlinge aufgefangen. Als Dank erntet man ein Lächeln, gefolgt von einem "nur noch einmal".
Manchmal ist es zu früh
Der Kleinkinder-Skikurs auf der Gerlitzen ist derzeit sehr gut besucht, vergangene Woche hatten Wien und Niederösterreich Semesterferien, nun ist es neben Tirol oder Salzburg Kärnten selbst.
Die Kinder auf der Gerlitzen kommen aus den verschiedensten Ecken, ebenso Maximilian und Anna. Die Dreijährige ist für ihr Alter ziemlich taff, lächelt stolz als sie mit ihrem grell-pinken Schianzug die Piste runterflitzt. Angst, Fehlanzeige.
Das sei nicht immer so, erzählt "Rudi", der Koordinator vor Ort. "Manchmal müssen wir auch ehrlich zugeben, dass es noch zu früh ist", sagt er.
Dass Tränen ganz ausbleiben, will hier auch gar keiner behaupten. Knapp an der Mittagspause werden Mamas und Papas vermisst, die Kräfte sind am Ende. "Kein Wunder", sagen die Skilehrer. Nicht wenige Kinder sind gerade einmal drei Jahre alt. "Darunter" jedoch mache es nicht wirklich Sinn.
Pädagogisch begabt
Seine erste Saison als Skilehrer erlebt Claudio Köstenberger. Das Skifahren sei sein großes Hobby, heuer hat es ihn gereizt, es auch anderen beizubringen. Momentan ist er bei den "ganz Kleinen" eingeteilt - Es gefalle ihm, "ich kann gut mit Kindern", sagt er.
Kleine Klo-Pausen?
Und was wenn mal das Töpfchen verlangt wird? Claudio lacht, "na klar, das kommt schon mal vor. Da muss man durch", sagt er mit einem Augenzwinkern. Häufig seien aber auch die Eltern in der Nähe beziehungsweise kämen bei Kindergartengruppen Pädagogen mit. Es gebe aber auch die "Robinson-Club"-Kinder, die würden in der Skischule "abgegeben" werden.
Die Pizza & Pommes-Lektion
Das Skifahren lernen bei den Jüngsten sei "dankbar", erzählt er. "Die meisten Kinder lernen recht schnell", sagt Claudio. Und Verletzungen blieben in aller Regel aus.
Doch ganz ohne Tricks geht es nicht.
Der "Pizzastück-Schneepflug" ist ein solcher. "Damit merken sich Kinder es einfach besser. Sie müssen nicht lange überlegen, die Pizza, kennt jeder", erklärt er. Ebenso begehrt, das "Pommes-Kommando". "Das sagt man, wenn die Kinder, die Skier parallel stellen sollen... na, so wie zwei Pommes halt", sagt Claudio, lacht und zeigt es gleich vor. Tja, ein Leben als Skilehrer ist manchmal eben doch, ein wenig anders, als man erwartet.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.