Villacherin im Porträt
Sie tauschte Kamm und Schere gegen Ameisenfalle & Co.
Sarah Pucher hat als Quereinsteigerin den richtigen Job für sich gefunden. Die gelernte Frisörin arbeitet nun in der Schädlingsbekämpfung.
VILLACH, ST. JAKOB I.R. Eigentlich ist Sarah Pucher ausgelernte Friseurin. Den Lehrabschluss in der Tasche, hat sie mit Schere und Kamm allerdings wenig am Hut. Denn zu finden ist Sarah heute bei "Contrapest"-Schädlingsbekämpfung in St. Jakob im Rosental.
Zur Schädlingsbekämpfung
Die 26-Jährige nennt sich selbst eine "Quereinsteigerin". Mit dem Beruf hat sie vor drei Jahren noch keine Berührungspunkte gehabt. Aber er gefällt ihr. Und das mit jedem Jahr sogar "noch mehr".
"Am meisten", so erzählt die Villacherin, tauge ihr "die Problemlösung". "Wenn ich zu einem Kunden fahre, der ein Problem beispielsweise mit Tauben oder Wespen hat, muss ich mir selbst vor Ort überlegen, wie ich das angehe. Da bin ich der Experte und muss einen Lösungsweg finden. Und wenn es funktioniert hat, dann bin ich natürlich happy", erzählt Sarah.
Durch einen Freund
Auf die Idee, bei der Schädlingsbekämpfung anzufangen, hätte sie ein Freund gebracht. Die Arbeit als Friseurin hätte sie mit der Zeit gelangweilt, auch im Verkauf hätte sie sich versucht, schließlich kam diese Idee. Und Sarah fackelte nicht lange. "Ich habe es einfach versucht und es ist das Beste, was ich tun konnte", sagt sie rückblickend.
Inzwischen ist sie ein fixes Teammitglied bei Manuel Klement, sechs Mitarbeiter hat er, zwei davon sind Frauen. "Für mich macht das keinen Unterschied", sagt er, froh darüber verlässliche MitarbeiterInnen zu haben. Davon könnte das Team überdies mehr gebrauchen. "Wir haben wirklich viel zu tun", erzählt er.
Keine Chemie-Keulen
Neben den allsommerlichen Wespen sind es vor allem Ameisen, Ratten und immer mehr auch Tauben-Plagen, zu denen die Schädlingsbekämpfer gerufen werden. Als Mittel der Wahl gilt bei Contrapest Bio vor Chemiekeule. "Unsere Kunden haben oft erst Berührungsängste, weil sie meinen, man kommt mit der ganzen Chemie an, aber das ist Humbug. Bei uns kommen umweltfreundliche Mittel zum Einsatz, vieles wird auch mechanisch gelöst. Wie bei Tauben zum Beispiel, da arbeiten wir mit Spikes oder Vernetzungen", erzählt Pucher.
Bei komplizierteren Fällen, geht es um Bettwanzen oder den gemeinen Holzwurm, wird dann schon mal der Chef selbst zurate gezogen. "Bei Wanzen etwa, ist es wichtig, ganz genau und nach präzisen Schritten vorzugehen, damit man die Tierchen dann auch sicher los ist", weiß Pucher.
Den richtigen Job gefunden
An einen Fall, der sie vorm Schädlingsbekämpfen abgehalten hätte, erinnert sie sich überdies nicht. "Ein jeder Einsatz ist etwas Besonderes und macht auch Spaß", sagt sie. Inzwischen übernimmt sie auch das Einarbeiten neuer Mitarbeiter. An Voraussetzungen braucht es kein spezielles Wissen, "aber ein bisschen handwerkliches Geschick wäre nicht schlecht", sagt sie, in der Hoffnung, bald Unterstützung im Team begrüßen zu dürfen. Denn "zu tun gibt es wirklich genug", schließt die Villacherin mit einem Lächeln.
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