Die Retter mit der kalten Schnauze
Die Österreichische Rettungshundebrigade hilft seit 30 Jahren bei der Suche nach vermissten Personen.
VILLACH (bm). Seit November 2014 existiert sie, die zweitjüngste der 6 Kärntner Staffeln der Österreichischen Rettungshundebrigade. Die Gruppe Finkenstein-Faaker See deckt unter Leitung von Staffelführerin Nadia Olsacher das Gebiet Finkenstein und Villach Umgebung ab. Aber wann immer ein Notruf eintrifft, rücken auch die Villacher aus, egal wohin in Kärnten. Insgesamt bestehen die 6 Rettungshundestaffeln in Kärnten aus 70 Mitgliedern.
Jährliche Einsatztests
Die Rettungshundebrigade besteht vorwiegend aus Freiwilligen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mit ihren Hunden unentgeltlich Suchaktionen zu unterstützen. Mindestens zweimal pro Woche wird auf einem abgelegenen Gelände in Gödersdorf geübt. Das Training ist auch wichtig, um in Form zu bleiben.
"Die Ausbildung dauert 2 Jahre, und besteht aus drei Teilen, bevor das Team auf Realmissionen geschickt werden kann", so Olsacher. Der Fokus liegt auf Suchaktionen, Geschicklichkeit und natürlich Gehorsam. Am Ende wartet eine Prüfung, nach deren Absolvierung es aber noch nicht vorbei ist: Alle 15 Monate müssen Hund und Herrchen den Eignungstest wiederholen. Erst bei erfolgreichem Bestehen ist das Team laut Bescheid einsatzfähig. Die Tiere sind bis zum achten Lebensjahr aktiv. Ein Hundeführer hält in der Regel nur einen Vierbeiner. Wenn dieser knapp vor dem Ruhestand ist, kann mit der Ausbildung eines Zweithundes begonnen werden, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten.
Unschlagbares Team
Hundeführer Robert Staudacher und sein Entlebucher Sennenhund Quin sind seit Jahren ein eingespieltes Team. Quin ist sechs Jahre alt und hört aufs Wort. Auch wenn er einem Einzelwurf entspringt, so hatte Staudacher nie Probleme mit seinem „kleinen Rabauken“. Der Hund ist mittlerweile zweifacher Lebensretter, seine erste Rettung beging er 2015, als er einen verschwundenen kleinen Jungen auffand.
Vierbeiniger Lebensretter
Die 2. Rettung ist weitaus jünger: Am 24. Juni dieses Jahres wurde eine Dame mittleren Alters in Völkermarkt als vermisst gemeldet. Die aus ganz Kärnten angeforderten Rettungshunde-Teams suchten das Gebiet um den Stausee ab. Nach einigen Stunden brauchte Quin eine kurze Verschnaufpause, und wurde beim Wassertrinken dann ganz aufgeregt. Staudacher hat uneingeschränktes Vertrauen in den Instinkt seines Hundes und ließ ihn gewähren. Quin führte sein Herrchen dann zu einem nahegelegenen Gebüsch, wo die Frau dann aufgefunden wurde.
Verfügbarkeit
Die ÖRHB ist gratis und unter der Notrufnummer 130 das ganze Jahr über für Sucheinsätze erreichbar.
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