Stolpersteine sind noch vorhanden
Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden ist bald Pflicht. Die WOCHE Voitsberg machte den Test.
Das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz sieht vor, dass ab Anfang 2016 alle öffentlich zugänglichen Gebäude barrierefrei zugänglich sein müssen. Davon betroffen sind unter anderem die Rathäuser, Bezirkshauptmannschaften, Wirtschaftskammern, etc. Die WOCHE Voitsberg machte gemeinsam mit Fritz Muhri, Bezirksobmann des ÖZIV Voitsberg, seinen Stellvertretern Gernot Hackl und Heinz Wippel sowie Manuela Pabst den Test.
Rathaus kein Hindernis
Sowohl das Rathaus, die Bezirkshauptmannschaft als auch der Bahnhof von Voitsberg sind für behinderte Menschen barrierefrei zugänglich. In der Bezirkshauptmannschaft wurde sogar ein neuer Lift installiert, der demnächst in Betrieb gehen wird. Bei der Arbeiterkammer gibt es einen Außenlift, allerdings gibt es bei den Sanitäranlagen ein Problem. "Das Behinderten WC ist für Rollstuhlfahrer relativ eng. Überdies ist es abgesperrt und nirgends ist ein Hinweis, wo der Schlüssel abzuholen ist", bemängeln Fritz Muhri und Co.
Viele Stolpersteine
In der Wirtschaftskammer ist die Lage zwar gut, aber auch hier gäbe es Verbesserungswünsche seitens der Betroffenen. So ist der Innenbereich zwar komplett barrierefrei, allerdings ist von außen nicht ersichtlich, dass sich der Eingang für Rollstuhlfahrer auf der Rückseite des Gebäudes befindet.
Das größte Problem im Bezirk Voitsberg sehen Muhri und Pabst im Finanzamt und Bezirksgericht. "Es gibt hier keinen Behinderten-Parkplatz weit und breit und durch die Stufen am Haupteingang hat ein Rollstuhlfahrer keine Chance, in das Gebäude zu kommen", sind die beiden verärgert. "Die Betroffenen können sich durch eine Glocke am Eingang bemerkbar machen, dann kommt der Sachbearbeiter nach draußen und die Angelegenheiten werden dann am Gehsteig erledigt", so Muhri weiter.
Lift in Planung?
Seit längerem ist schon ein Panoramalift für das Amtsgebäude in Planung, wann die Umsetzung erfolgt, ist jedoch noch nicht klar. "Die öffentlichen Gebäude in Voitsberg sind erst zu etwa zwei Drittel barrierefrei, es gibt noch Luft nach oben", sind sich Muhri, Hackl, Wippel und Pabst einig.
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