Primaresburg
Ausgrabungsstätte einer der ältesten Burgen der Steiermark

Vor rund drei Jahren wurden die Ausgrabungen unter der Leitung der Universität Graz wieder aufgenommen. | Foto: Schrapf
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Am Franziskanerkogel in Maria Lankowitz befindet sich die Ausgrabungsstätte eines der ältesten Herrschaftssitze der Steiermark - die Primaresburg. Erste Ausgrabungen fanden zwischen 1984 und 1986 statt. Vor drei Jahren wurden diese durch die Universität Graz wieder aufgenommen.

MARIA LANKOWITZ. Über lange Zeit hinweg war der ursprüngliche Standort der Primaresburg umstritten. So gab es Vermutungen, dass sie nahe der Ortschaft Premstätten oder am Rüstkogel in Pichling liegen könnte. Erst durch die Forschungen von Herwig Ebner ab dem Jahr 1955 sowie die ersten Ausgrabungsarbeiten zwischen 1984 und 1986 wurde der Standort am Franziskanerkogel bewiesen. An letzteren wirkte unter anderem der Bärnbacher Historiker Ernst Lasnik mit.

Aktuell werden die Überreste der Primaresburg als Übungsstätte für elf Studentinnen und Studenten der Universität Graz genutzt.  | Foto: Schrapf
  • Aktuell werden die Überreste der Primaresburg als Übungsstätte für elf Studentinnen und Studenten der Universität Graz genutzt.
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Primaresburg als Ausbildungsstätte

Ab 1986 wurden die Ausgrabungsarbeiten der Burg eingestellt, vor drei Jahren allerdings von der Universität Graz wieder aufgenommen. Diese nutzt die Stätte neben dem wissenschaftlichen Aspekt besonders für die Ausbildung. So sind aktuell unter der Leitung von Grabungsleiterin Iris Koch sowie ihrem Stellvertreter Horvath Levente elf Studentinnen und Studenten aus dem 4. Semester des Fachbereichs Archäologie sowie ein Praktikant für die Ausgrabungen angemeldet. 

Der bisher tiefste Punkt der Ausgrabungen geht rund 2,5 Meter unter die Erde. | Foto: Schrapf
  • Der bisher tiefste Punkt der Ausgrabungen geht rund 2,5 Meter unter die Erde.
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Zahlreiche Fundstücke

Zu den bisher ausgegrabenen Fundstücken zählen Keramikstücke, Tierknochen, eine römische Münze, ein Würfel aus Knochen sowie ein gotischer Schlüssel der Burg. Zu den Highlights gehören der mit Ernst Lasnik gefundene Gewichtssatz einer Feinwaage und eine Fibel - eine der Sicherheitsnadel ähnliche Gewandnadel um beispielsweise Mäntel zusammen zu halten. Letztere wurde von den Studentinnen und Studenten der Universität Graz gefunden und stammt nach ersten Vermutungen aus dem Zeitraum zwischen 400 v. Chr. und 100 n. Chr. 

Die gefundene Fibel stammt wohl aus dem Zeitraum zwischen 400 v. Chr. und 100 n. Chr. Eine Besonderheit bei dieser ist, dass sie im Gegensatz zu den meisten anderen nicht aus Edelmetall, sondern aus Eisen besteht. | Foto: Horvath Levente
  • Die gefundene Fibel stammt wohl aus dem Zeitraum zwischen 400 v. Chr. und 100 n. Chr. Eine Besonderheit bei dieser ist, dass sie im Gegensatz zu den meisten anderen nicht aus Edelmetall, sondern aus Eisen besteht.
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Ein wichtiger Standort

Laut aktuellen Erkenntnissen könnte die Burg im 9. oder 10. Jahrhundert errichtet worden sein, wobei selbst prähistorische Wälle und Gräben weiter verwendet wurden. Damals wurde sie wohl für den Schutz wichtiger Straßen nach Obersteiermark sowie als Zentrum der Verwaltung, der Herrschaft, des Militärs und der Zuflucht für die Bevölkerung genutzt. 

Die Zisterne und der darin befindliche Brunnen waren eine der ersten Ausgrabungen zwischen 1984 und 1986. | Foto: Schrapf
  • Die Zisterne und der darin befindliche Brunnen waren eine der ersten Ausgrabungen zwischen 1984 und 1986.
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