Bundesgestüt Piber ist auf Kurs

Entscheidungsträger und Meinungsbildner des Bezirks Voitsberg hatten sich versammelt, um den Ausführungen der Piber-Geschäftsführung mit Elisabeth Gürtler und
Erwin Klissenbauer zu lauschen. Denn die Vorgänge rund um das Sommerquartier Heldenberg in Niederösterreich hatten in der Lipizzanerheimat die Alarmglocken läuten lassen.
Die LAbg. Erwin Dirnberger und Karl Petinger waren ebenso vertreten wie zahlreiche Bürgermeister (u.a. Köflach, Bärnbach, Rosental, Kainach, Kohlschwarz) und Vertreter des Tourismus. Gürtler und Klissenbauer redeten die Faken ganz offen an. Die Zahl der Besucher in Piber ging in den letzten Jahren zurück. „Wir haben früher mit teuren Marketingmaßnahmen die Zahl künstlich hochgehalten, aber diese Aufmerksamkeit rechnet sich nicht“, sagt Gürtler, die auf den Effekt des TV-Films „Das Glück dieser Erde“ hofft.
Klissenbauer dokumentierte die Neuerungen im Gestüt, wie die Umstellung von der Sechs- zur Sieben-Tage-Woche, die Führungen auf der Stubalm und das Sommerfestival, das mit sensationellen Zahlen aufwarten kann. „Wir hatten eine Auslastung von 80%, hervorragend für das erste Jahr. Das Festival wird es mit einem anderen Stück auch im Jahr 2011 geben.“

Schreckgespenst Heldenberg

Ein großes Thema war Heldenberg. „Die Spanische Hofreitschule hat zwei Möglichkeiten, das Defizit, das durch die Ausbildungsstätte Piber entsteht, abzudecken. Mehr Besucher in Wien oder mehr Tourneen im Ausland. Jeder Lipizzaner wird in Wien von Bereitern der Spanischen Hofreitschule ausgebildet, die Hengste werden täglich unter Aufsicht trainiert. In Wien stehen 72 Boxen zur Verfügung, am Heldenberg sind es 80. „Wir wollen eine zweite Bereitermannschaft aufbauen, um mehr Tourneen machen zu können. Da brauchen wir eine Trainingsstätte wie Heldenberg, die relativ nah bei Wien liegt. 50 Kilometer sind machbar, Piber ist mit 200 km einfach zu weit weg“, sagt Gürtler. Sechs Jahre dauert so eine Ausbildung. Derzeit gibt es in Wien 78 Vorführungen im Jahr. „Wir wollen Tourneen in Paris, London, München oder Mailand machen. Heuer waren wir an sechs Orten in Deutschland und kassierten pro Auftritt 110.000 Euro. Aber während der Tourneen muss der Betrieb in Wien weiterlaufen, um weitere Einnahmen zu lukrieren, daher brauchen wir mehr Leute“, argumentiert Gürtler.

Mobile Schlosshofüberdachung

Beide Geschäftsführer betonen, in Piber investieren zu wollen. So ist eine mobile Hofüberdachtung im Schloss angedacht, da laufen Gespräche mit Denkmalamt, der Stadt Köflach und dem Land. „Die Finanzierung kann man dem Gestüt nicht allein umhängen, da brauchen wir Förderungen. Auch die Turniertätigkeit soll ausgebaut werden, offen ist noch, ob Polo im nächsten Jahr angeboten wird.
Kritik kam für die touristischen Strukturen im Bezirk, da hakt auch Thermen-GF Elke Brandstätter ein. „Es fehlt ein weiteres Spitzen-Hotel in der Region.“ Rosental-Bgm. Franz Schriebl drückte es deftiger aus: „Wir haben ein Urproblem. Wir können das nicht bieten, was die Touristen wollen. Sie kommen einmal zu uns und dann gehen sie wieder, weil wir kaum adäquate Unterbringungsmöglichkeiten haben.“ Gürtler schlug vor, dass sich die Region auf das Thema Wellness „stürzt“. „Hier gibt es perfekte Nordic Walking-Strecken, hier kann man Stress abbauen.“

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