Das ÖDK-Kesselhaus trotzte 666 Kilo Sprengstoff

Da krachten der Verkehrsturm und der Mittelbau, der Kesselbau hielt dem Druck stand. | Foto: Porr/Cescutti
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Völkerwanderung in Voitsberg. Tausende Schaulustige aus allen Teilen der Steiermark und teilweise aus Kärnten pilgerten zum "Sprengung-Schauen" und postierten sich am Voitsberger Schlossberg, oberhalb der Waldschenke und des Grafenteichs, andere wiederum sahen sich das ganze Spektaktel von der Stadt aus an.

Nur zwei Objekte fielen

666 Kilogramm Sprengstoff hatte das Österreichische Bundesheer in den letzten Tagen angebracht, das Wetter war perfekt und so wurde die Sprengung punktgenau um 15.30 Uhr mit 1.760 Sprengladungen, die seriell innerhalb von zehn Sekunden gezündet wurden, eingeleitet. "Endlich ist das Ganze vorbei", seufzte der Voitsberger Bgm. Ernst Meixner Sekundenbruchteile vor der Sprengung.
Und dann? Nichts war vorbei! Mit ohrenbetäubenden Knall fielen zwar der Verkehrsturm und das Mittelbau in die vorgesehen Richtung, das Kesselhaus rührte sich aber nicht. Die Schaulustigen warteten, Staub stieg auf, doch das Kesselhaus stand unbewegt. Minuten später waren die ersten Kommentare auf facebook zu lesen wie "Hoppala" oder "Der schiefe Turm von Voitsberg, zweiter Teil".

Keine Sprengung mehr am Sonntag

Die Telefone liefen heiß, Meixner war einer der "Hotspots", die Spreng-Experten Josef Pfeifer und Walter Voglauer der nächste. Dann kursierten die Gerüchte: Es wird in einer halben Stunde gesprengt. Die Südseite war nicht eingeknickt. Nicht alle Sprengladungen zündeten...
Das Militärkommando Steiermark gab wenig später bekannt: Bei der heutigen Sprengung ist der Verkehrsturm und ein Nebengebäude planmäßig sprengtechnisch abgetragen worden. Das Kesselhaus blieb stehen. Nach einer erfolgten ersten Besichtigung durch den Projektleiter, den Sprengtechnischen Leiter sowie einem Statiker liegen derste Detailerkenntnisse vor, weshalb das Kesselhaus, eine Stahlkonstruktion, nicht wie geplant nach der Sprengung kollapierte. Eine Besichtigung von außen hat ergeben, dass einige Stahlträger nicht durchtrennt wurden. Ein Betreten des Gebäudes ist derzeit lebensgefährlich, weshalb am Montag mittels technischer Aufstiegshilfen die Begutachtung durchgeführt wird.
Die ARGE Porr-Scholz und das österreichische Bundesheer werden nach Vorliegen aller Detailkenntnisse die Demontage des Gebäudes gemeinsam bewerkstelligen, am heutigen Sonntag erfolge keine weitere Sprengung mehr. Für die Zivilbevölkerung besteht keine Gefahr, es sind alle Sprengladungen im Kraftwerk detoniert.

Keine Gefahr für die Bevölkerung

Porr-Sprecherin Sandra Bauer betonte noch, dass ein Umstürzen des Kesselhauses durch die Schwerkraft vorerst ausgeschlossen werden kann. Das Kesselhaus kollapierte nicht wie geplant, obwohl die derzeit modernste Zündtechnik und der wirksamste Sprengstoff für derartige Sprengungen zum Einsatz kam.

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