Unruhe nach Wolfsichtung
Der erste Wolf seit 100 Jahren im Bezirk

Das Video vom gesichteten Wolf in Geistthal ging mittlerweile viral. | Foto: Facebook
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Seit Anfang März kursiert ein Video von einer Wolfsichtung in Geistthal-Södingberg in der Nähe des Trautentalswirts auf den Sozialen Medien. Die Wogen werden immer höher, Bezirksjägermeister Johann Hansbauer bittet, von Hysterie abzusehen. Die historische Dimension dieses Zwischenfalls ist ihm wohl bewusst, die Meldekette laut steirischer Wolfsverordnung wurde in Gang gesetzt.

GEISTTHAL-SÖDINGBERG. Das Video eines Busfahrers, der in der Nähe des Gasthauses Rainer in Geistthal einen waschechten Wolf filmte, ging zumindest im Bezirk Voitsberg auf den Sozialen Medien viral. Und löste teilweise sehr emotionale Kommentare aus. MeinBezirk.at wollte von Bezirksjägermeister Johann Hansbauer wissen, wie er die derzeitige Lage einschätzt.

Keine Hysterie

"Ich habe laut neuer steirischer Wolfsverordnung die Meldekette in Gang gesetzt", erklärt Hansbauer. Das heißt, die Naturschutzabteilung A13 des Landes und die Landesjägerschaft wurden von der Wolfssichtung informiert. "Ich warne vor Hysterie", so Hansbauer. "Ich habe das Video inzwischen von mehr als 30 verschiedenen Personen bekommen." Die weitere Vorgangsweise ist nun die Beobachtung dieses Wolfs. "Nähert er sich öfter Häusern und Gärten, kann man von einem Problemwolf sprechen. Dann hat die örtliche Jägerschaft den Auftrag, den Wolf zu töten, was mit Hilfe der neuen Nachtzieltechnik leichter möglich ist", führt Hansbauer aus. Der Wolfskadaver wird anschließend von der Landesabteilung untersucht, warum er zum Problemwolf wurde. "Es gibt Fälle von hybriden Wölfen, die sich mit Hunden gekreuzt haben und so eine größere Scheu vor den Menschen verlieren."

Auf dem Video ist deutlich der Wolf in der Nähe des Gasthauses Rainer zu sehen. | Foto: Facebook
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Laut Hansbauer ist der Wolf gekommen, um zu bleiben. "Wir werden uns an die Wölfe wieder gewöhnen müssen. Aber es ist eben 100 Jahre her, dass der letzte Wolf in unserem Bezirk gesichtet wurde, da verstehe ich natürlich die Aufregung. Trotzdem heißt das Motto: Ruhe bewahren!

Hat unser Bezirk ein Wolfsproblem?

Großer Fuchs in Graden

Nach dem Riss eines Merinoschafs der Familie Reiner im Köflacher Ortsteil Graden wurde hier sofort ein Wolf verdächtigt, da gibt Hansbauer Entwarnung. In Graden war es laut Hansbauer ein großer Fuchs. "Das bestätigt ein Bild von einer Wildkamera. Der Fuchs hat einen Lauf des Schafs vergraben, um ihn am nächsten Tag zu holen. So verhält sich kein Wolf."

Bezirksjägermeister Johann Hansbauer appelliert an die Bevölkerung, in keine Hysterie auszubrechen. | Foto: Gemeinde St. Martin/Wöllmißberg
  • Bezirksjägermeister Johann Hansbauer appelliert an die Bevölkerung, in keine Hysterie auszubrechen.
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Die Jägerinnen und Jäger sowie die Hegemeisterinnen und Hegemeister des Jagdbezirks Voitsberg werden in punkto Wolfsverordnung laufend geschult. "Es gibt Kurse, in denen gezeigt wird, wie Wolfsrisse aussehen, wie die neue Nachtzieltechnik bei den Gewehren verwendet und auch wie die Jägerschaft auf Wölfe reagieren soll." Für Hansbauer ist das Thema mittlerweile akut, er appelliert allerdings noch einmal an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren.

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