Alex Serdjukov

Der "Huskyflüsterer" trotzt minus 40 Grad in Lappland

Mit einem schwedischen Husky-Züchter gelang Alex Serdjukov ein ganz besonderer Deal für sein Husky-Camp im Sommer.

VILHELMINA. Ein bisschen wird es noch dauern, bis man Alex Serdjukov im Käs'laden am Alten Almhaus wieder zu Gesicht bekommt, um den 1. Mai wird wieder aufgesperrt. Derzeit weilt "Mr. Husky" mit seiner Lebensgefährtin im schwedischen Vilhelmina, genauer gesagt im Süden von Lappland. Wobei das Wort Süden täuscht, denn am Fjäll hat es schon mal minus 40 Grad und Schneemengen von mehr als einem Meter Neuschnee sind auch keine Seltenheit. Bei der Kontaktaufnahme mit Serdjukov hatte es "heimelige" minus 18 Grad, ideal für ein mehrstündiges Outdoor-Training mit seinen Renn-Schlittenhunden. 

Serdjukov hatte sich heuer in Nordschweden ein großflächiges Areal gekauft, um sich mit 18 Hunden auf zwei der aufregendendsten Schlittenhunderennen Europas vorzubereiten. Doch daraus wird heuer nichts, denn aufgrund von Corona sind auch im hohen Norden die Grenzen dicht und das legendäre "Finmarkloppet" von Norwegen nach Finnland wurde bereits abgesagt. Das hindert Serdjukov aber nicht daran, seine Rabauken zu Höchstleistungen anzuspornen. "Dann messen wir uns eben im nächsten Jahr mit den weltbesten Mushern." Begegnungen der anderen Art bei den ausgedehnten Trails sind keine Seltenheit: Wölfe, Luchse, Hjärfs (eine Art Vielfraß) und Polarfüchse wohnen am Fjäll, nur die Bären halten Winterschlaf und wurden noch nicht gesichtet. Und der nächste Nachbar ist knapp zwei Kilometer weg.

Welpen im Camp

Und genau mit diesem Nachbarn schloss Serdjukov - eigentlich zufällig - einen Super-Deal. "Mein Nachbar ist eine der besten Husky-Züchter in ganz Europa, hat aber das Problem, dass er seine Welpen nicht ausreichend sozialisieren, das heißt, an die Menschen gewöhnen, kann. Daher habe ich ihm vorgeschlagen, dass ich im Frühjahr acht seiner Welpen in die Steiermark mitnehme, wo sie im Sommer Bestandteile unserer Huskycamps sind." Was bedeutet, dass die Kinder und Jugendlichen, die an den Huskycamps in der Südsteiermark teilnehmen, die Welpen betreuen, füttern, mit ihnen kuscheln und sogar zusammen mit ihnen übernachten dürfen. "In den letzten Tagen gingen die Anmeldungen für unsere Camps steil nach oben, bereits über 70 Prozent sind ausgelastet", freut sich Serdjukov über den regen Andrang.

Zehn Jahre nach seinem Abenteuer am Südpol mit Hermann Maier bleibt "Mr. Husky" ein gefragter Mann. Das ZDF und das Cafe Puls Frühstücks-TV fragten zuletzt an, um Stories mit Serdjukov zu machen, allerdings müssten sie ein Drehteam vor Ort nach Schweden schicken. "Telefonisch kommt das nie so rüber wie wenn Teams in Vilhelmina sind", so Serdjukov, der in seinem Huskycamp-Areal einige Neuerungen parat hat. So wird es erstmals Kletterbäume zum Bouldern geben.