"Fünf Floras" als großes Ziel

St. Martin im Winter. Ins idyllisch gelegene Dorf zogen vermehrt junge Familien mit Kindern. | Foto: St. Martin
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  • St. Martin im Winter. Ins idyllisch gelegene Dorf zogen vermehrt junge Familien mit Kindern.
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Sie sind seit 17 Jahren Bürgermeister in St. Martin. Wie fühlen Sie sich?
Johann Hansbauer: Sehr gut, denn unsere Gemeinde hat sich zu einem Wohlfühlort gemausert, der eine gute Infrastruktur besitzt. Nehmen wir zum Beispiel die Kanalisation. Der Kanalbau ist jetzt bis auf Einzelobjekte abgeschlossen. Die Arbeiten im Gößnitzgraben wurden gemeinsam mit Voitsberg erledigt, da bekamen wir zum Glück eine großzügige Förderung. Seit 1995 haben wir an der Kanalisation gebaut, nach 22 Jahren können wir sagen: Wir sind fertig!

Damit steht neuen Projekten nichts mehr im Weg.
Hansbauer: Mir und meinem Gemeinderat ist die Ortsbildverschönerung ein großes Anliegen. Daher werden wir heuer unsere Anstrengungen im Blumenschmuckwettbewerb des Landes stark forcieren. Wir haben in den letzten beiden Jahren jeweils vier Floras erhalten und 2017 wollen wir das schönste Blumendorf der Steiermark werden und hoffen auf fünf Floras. Als Dankeschön für die Bemühungen der Bevölkerung im Vorjahr werden wir im Frühjahr wieder eine Veranstaltung mit einer Bilderschau und kleinen Ehrungen abhalten. Da wird es Fotos von allen Ortsteilen geben. Ich muss sagen, dass mehr als 50% der Häuser schon sehr schön geschmückt waren, auch unsere Marterln und Kapellen. Einheimische und Gäste sind gleichermaßen begeistert und ich hoffe, dass sich da noch mehr Eigendynamik entwickelt. Unter der Beratung von Gabi Jauk hegen und pflegen Christine Formeier und die Gemeindearbeiter unsere Blumen und Pflanzen. Die Steirischen Rucksackdörfer mausern sich zu Blumendörfen. Hirschegg hat schon fünf Floras, wir vier und Edelschrott erreichte zuletzt drei Floras.

Für ein schönes Ortsbild braucht es aber mehr als Blumen.

Hansbauer: DIe Outdoor-Ausstellung, die wir anlässlich unserer 750-Jahr-Feier vor zwei Jahren ins Leben gerufen haben, ist ein Renner und wird ein Dauer-Bestandteil im Ort bleiben. Derzeit läuft die Ausstellung unter dem Motto "Volksschule von 1950 bis 2016". Obwohl sie schon sieben Monate lang gezeigt wird, kommen immer wieder Leute her und schauen sich das an, auch viele Auswärtige. Daher werden wir das beibehalten und immer wieder neue Themen finden, die St. Martin betreffen.

Welche Vorhaben sind sonst noch geplant?

Hansbauer: Unsere Straßen werden laufend saniert, denn die Großwöllmissstraße und die Kleinwöllmissstraße sind stark befahren, vor allem die Edelschrotter nützen diese Verkehrswege. Auch die Niesenbachstraße zur Langmannsperre haben wir im Programm. An der Sperre selbst wurde eine Mauer saniert und abgesenkt. Die Feuerwehr ist mit ihren Gerätschaften am neuesten Stand, im Vorjahr haben wir eine neue Spritze angeschafft. Aber der Bau eines neues Rüsthauses steht an, weil die modernen Fahrzeuge einfach mehr Platz brauchen.

Das ist dann wohl ein größeres Vorhaben, oder?
Hansbauer: Ein ganz großes, weil wir im Zuge des Rüsthausbaus das gesamte Ortsbild miteinbeziehen. Das wird ein reiner Zweckbau werden. Das Heimatmuseum könnte dann in die Räumlichkeiten des alten Rüsthauses verlegt werden. Das alte Schulhaus könnten wir dann abreißen, hier würde ein neues Wohnhaus mitten im Ort entstehen. Geht alles glatt, könnte das gesamte Vorhaben bis zum Jahr 2020 umgesetzt sein. Im Zuge dessen werden wir auch das Nahwärmenetz ausbauen. Derzeit werden Schule und Kindergarten mit der Nahwärme beheizt und das klappt hervorragend.

Die Bildungsinfrastruktur in St. Martin ist voll intakt.
Hansbauer: Ja, da geht es uns gut. Die Volksschule hat derzeit 34 Kinder und wird zweiklassig geführt, im Kindergarten haben wir jetzt zwölf Kinder. Wir haben das Glück, dass sich in letzter Zeit viele junge Familien bei uns angesiedelt haben und somit ist unsere Volksschule auf längere Zeit abgesichert. Wir erneuern sukzessive die Schulmöbel, eine neue Tür ist schon fertiggestellt und jetzt wird eine weitere Garderobe gebaut. Wir könnten auch die Möglichkeit einer Nachmittagsbetreuung bieten, aber der Bedarf ist im Moment nicht gegeben, auch eine Sommerbetreuung wurde im Vorjahr nicht gebraucht. St. Martin hat noch viele Familien, wo die Großfamilienstruktur intakt ist.

Und die Nahversorgung?
Hansbauer: Wir haben zwar kein Lebensmittelgeschäft, aber Selbstversorger, die ihre Produkte auch verkaufen. So schlachtet Andreas Graschi zwei Mal im Monat ein Rind und verkauft es, die Familie Tieber bietet Eier und Nudeln an und auch die Wöllmißberger Bio-Eier sind sehr beliebt. Das weiß unsere Bevölkerung schon sehr zu schätzen.

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