Murenabgang bei Grabenmühle
Fünf Gemeinden sind Katastrophengebiet

- Das Gasthaus Grabenmühle wurde in der Nacht von einer Mure getroffen.
- Foto: GH Grabenmühle
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Ein gewaltiges Unwetter hat in der Nacht auf Freitag den Bezirk Voitsberg getroffen. Das Gasthaus Grabenmühle wurde von einer Mure getroffen, Teile von Gößnitz sind wegen umgestürzter Bäume und Muren nicht erreichbar. Die Teigitschklamm ist gesperrt, der Fluss führt extremes Hochwasser. Die Gemeinden Maria Lankowitz, Krottendorf-Gaisfeld, Edelschrott, Voitsberg und St. Martin am Wöllmißberg wurden offiziell zum Katastrophengebiet erklärt.
VOITSBERG. In der Nacht auf Freitag wütete ein schweres Unwetter im Bereich Gößnitz und sorgte dafür, dass die Teigitsch über die Ufer trat, aber auch die Stauseen waren komplett voll und konnten die Wassermassen teilweise nicht mehr fassen. Die Folge des Unwetters waren ein Murenabgang, der das Gasthaus Grabenmühle traf und das jetzt bis auf Weiteres geschlossen ist, dass Brücken einstürzten und Autos weggeschwemmt wurden. Teile von Gößnitz sind aufgrund von Verklausungen und umgestürzter Bäume nicht erreichbar.

- So sah es in Krottendorf-Gaisfeld aus, der Katastrophenalarm wurde ausgerufen.
- Foto: Facebook
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Zivilschutzalarm ausgerufen
Die Teigitschklamm ist komplett gesperrt und war auch für die Einsatzkräfte längere Zeit nicht erreichbar. In Krottendorf-Gaisfeld gab es aufgrund von Verklausungen massive Überflutungen, Bürgermeister Lukas Vogl rief den Zivilschutzalarm aus. Stundenlang waren 25 Feuerwehren mit mehr als 300 Kameradinnen und Kameraden im Einsatz. Das Bereichskommando richtete mit der BH Voitsberg einen Katastrophenstab ein. "Wir haben mit Drohnenflügen erste Szenarien eingefangen, konnten aber Teile von Gößnitz nicht erreichen", sagte Bereichskommandant Christian Leitgeb. "Mehrere Personen mussten aus ihren Häusern evakuiert werden, aus abgetriebenen Fahrzeugen konnten wir Personen retten." Die Florianistation Voitsberg und der Bereichsführungsstab koordinieren den Gesamteinsatz. In Kleinwöllmiss wurde ein Fahrzeug mitgerissen, zum Glück war kein Lenker im Pkw.
In Krottendorf-Gaisfeld sind Lukas Vogl und Katastrophenschutzreferent Harald Fürpaß unterwegs, um die Schäden zu begutachten. Im Bereich der alten B70 gab es in Gaisfeld massive Verklausungen. Auch Landeshauptmann Christopher Drexler meldete sich bei Vogl bereits telefonisch. "Wir erheben jetzt die Schäden, möglicherweise ist auch ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres notwendig", so Vogl. Mehrere Personen mussten vom Dach, eines im Hochwasser eingeschlossenen Fahrzeuges, gerettet werden.

- Im Rüsthaus Voitsberg wurde ein Krisenstab gebildet, der rund um die Uhr im Einsatz ist.
- Foto: Bereichsfeuerwehrverband Voitsberg
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Im Laufe des Tages werden Straßen freigeschnitten und die Schäden evaluiert. Dann entscheidet die BH Voitsberg, ob die Gemeinden Maria Lankowitz, Köflach und Krottendorf-Gaisfeld zum Katastrophengebiet erklärt werden. Auch die Stadtwerke Köflach sind im Einsatz, um Stromleitungen wieder herzustellen, aber Teile der Gemeinde Maria Lankowitz sind noch "von der Außenwelt abgeschnitten". Ins Sattelhaus von Martha Reischl schlug ein Blitz ein. Verletzt wurde niemand, der Strom ist aber weg. Auch die B70 war zwischen Krottendorf und Söding-St. Johann mehrere Stunden überschwemmt. In Krottendorf ist die Bankstelle der Raiffeisenbank Lipizzanerheimat bis auf Weiteres geschlossen.
Zu Mittag wurden die vier am stärksten betroffenen Gemeinden Maria Lankowitz, Voitsberg, Krottendorf-Gaisfeld, St. Martin am Wöllmißberg und Edelschrott zum Katastrophengebiet erklärt. "Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren, der Bereich Grabenmühle bis Krottendorf ist am stärksten vom Unwetter betroffen", so Leitgeb.
Hier kannst du dir weitere Videos vom Hochwasser in Gaisfeld ansehen:
Außerdem war das Rote Kreuz Voitsberg-Köflach im Einsatz. In Maria Lankowitz wurde eine Person vom Hochwasser eingeschlossen und mutmaßlich verletzt. Bezirksrettungskommandant Roman Wonisch rief um 2 Uhr morgens die erste Eskalationsstufe aus. Das Bezirksrettungskommando agiert in enger Zusammenarbeit mit der BH und anderen Einsatzorganisationen. Besonders betroffen sind neben Maria Lankowitz und Krottendorf-Gaisfeld auch Ligist und Söding-St. Johann. Einige Haushalte sind von den öffentlichen Straßen abgeschnitten.

- Wilde Szenen spielten sich in der Nacht auf Freitag ab.
- Foto: Stadtwerke Köflach
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