Konzept für inklusiven Lebensraum
Große Pläne bei "LebensGroß" in Söding
Am Standort von "LebensGroß" - vormals Lebenshilfe - in Söding-St. Johann wurde in den letzten drei Jahren ein neuartiges Konzept entwickelt, dafür soll das gesamte Areal um die Blumauer Villa neu gestaltet werden. Entstehen soll ein kooperatives Wohnprojekt mit bis zu 50 Wohnungen, die Fertigstellung ist in den Jahren 2026 und 2027 geplant.
SÖDING-ST. JOHANN. Seit vergangener Woche ist der Bezirk Voitsberg um ein Kunstwerk reicher. Im Rahmen der Jubiläumswoche von "LebensGroß" entstand an der Fassade der Blumauer Villa ein riesiges Bild, das von Daniel A. Hofer und Schülerinnen und Schülern der Volksschule St. Johann gestaltet wurde. Es zeigt einen Leuchtturm, der an der Küste eines Blumenmeers steht. Daraus entwächst eine Hand, dessen Zeigefinger auf jeden Vorbeikommenden zeigt.
Vergangenheit und Zukunft
Ein Kunstwerk, das sinnbildlich für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des fast 24.000 m2 großen Geländes steht. Vor mehr als 50 Jahren erwarb der Vorgängerverein von "LebensGroß" unter der Leitung der Familie Pachleitner die Liegenschaft samt Blumauer Villa. 1975 wurde das erste Wohnhaus der Lebenshilfe dort eröffnet. Weitere folgten. "Aber die Gebäude am Standort sind in die Jahre gekommen", erklärt Susanne Maurer-Aldrian, Geschäftsführerin von "LebensGroß".
"Als ich vor gut fünf Jahren zu LebensGroß gekommen bin, gab es bereits viele Diskussionen um die Zukunft der Anlage." Ein Verkauf und eine Übersiedelung der Wohngruppe und Tagesförderstätte standen im Raum. "Aber wir haben uns schnell entschieden, diesen wunderschönen Standort mit mehr als 5.000 m2 Waldfläche zu be- und erhalten", so Maurer-Aldrian. In den letzten drei Jahren wurde gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern, Nachbarn, Mobilitätsplanern, Gemeindevertreterinnen und -vertretern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von "LebensGroß" ein neues Konzept entwickelt.
Inklusiver Lebensraum
"Wir wollen am Standort einen inklusiven Lebensraum weiterentwickeln und einen Ort schaffen, an dem Menschen gemeinsam gut leben und arbeiten können - barrierefrei und nachhaltig." Dafür soll das ganze Areal neu gestaltet werden. Entstehen soll ein kooperatives Wohnprojekt mit bis zu 50 Wohnungen (Einzelwohnungen, Paarwohnungen, Familien- und Gemeinschaftsräume), die sowohl mit als auch ohne Begleitung von "LebensGroß" bewohnt werden können. Begegnungsräume, Multifunktionsräume mit Schauküche und Co-Working-Bereich sind ebenso geplant wie viele Grünflächen zur gemeinsamen Nutzung.
Bezugnehmend auf Hofers Bild: ein Leuchtturmprojekt inmitten der Natur, bei dem jede und jeder zum Mitmachen eingeladen ist. "In den kommenden Monaten wird ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Dann folgt die Umsetzungsplanung", sagt Maurer-Aldrian, die bereits mit einem Bauträger in Verhandlung steht. Das Projekt werden vermutlich in zwei Bauabschnitten realisiert und 2026/27 abgeschlossen sein. Maurer-Aldrian: "Das ist LebensGroß 66 Jahre alt und da fängt ja bekanntlich das Leben an."
Information:
Am 1. Mai 1975 zog der erste Bewohner in das August-Pachleitner Wohnhaus (Haus 1) in Söding ein. 1978 und 1984 wurden ein zweites und ein drittes Wohnhaus eröffnet. Zusätzlich gab es Werkstätten und Tagesförderstätten. Zu Spitzenzeiten lebten und arbeiteten mehr als 100 Menschen am Standort. Aktuell befindet sich am Lebenshilfeweg in Söding ein Wohnhaus, in dem aktuell zwölf Seniorinnen und Senioren leben. Im Tageszentrum werden 30 Menschen mit Behinderungen begleitet. Insgesamt sind mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von LebensGroß am Standort Söding tätig.
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