Weltfrauentag 2022
Lasst euch nicht verbiegen! (mit Videos)

Emanuela Vadlau, Inhaberin von "Lieb van Boch", Gastronomin Elisabeth Prettenthaler, Astrid Kniendl von "akzente" und Bettina Lechner, die in der Forschungsabteilung von Stoelzle beschäftigt ist, geben anlässlich des Weltfrauentags ein Interview.

Was haben Manu Vadlau, Elisabeth Prettenthaler, Astrid Kniendl und Bettina Lechner gemeinsam? Alle vier sind überzeugt, dass Selbstvertrauen sehr wichtig ist.

Worauf sind Sie stolz?
Emanuela Vadlau: Ich bin stolz darauf, in 30 Jahren Selbstständigkeit auch in schwierigen Zeiten nie aufgegeben zu haben. Und darauf, mir 2014 einen beruflichen Traum mit "Lieb van Boch" erfüllt zu haben.
Elisabeth Prettenthaler: Was wir in den letzten 30 Jahren geschafft haben in der Alten Post in Voitsberg. Die gute Qualität der Speisen ist ja meinem Mann zu verdanken, welche unsere Gäste sehr schätzen. Ich bin auch stolz auf meine Kinder und Enkelkinder und sehr zufrieden, wie unser Leben aussieht.
Bettina Lechner: Ich bin stolz darauf nach meinem Studienabschluss der technischen Chemie in einem international tätigen Unternehmen wie der Stoelzle Oberglas zu arbeiten.
Meine Tätigkeit in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung stellt mich immer wieder vor Herausforderungen durch die ich mich permanent weiterentwickeln kann. Durch die verschiedenen Projekte die ich bearbeite, ist mein Arbeitsalltag abwechslungsreich und spannend. Dabei liegt der Fokus momentan - wie in vielen anderen Unternehmensbereichen - eindeutig auf Nachhaltigkeit mit neuen Glasrezepturen und modernster Technik.
Astrid Kniendl: Ich bin stolz, Teil einer Organisation zu sein, die sich in der Region Voitsberg für mehr Chancengleichheit von Frauen und Männern einsetzt. Auch wenn in den letzten Jahrzehnten schon viel erreicht wurde und die gesetzliche Grundlage für die Gleichstellung der Geschlechter geschaffen ist, sind Frauen und Mädchen im Alltag immer wieder mit Strukturen konfrontiert, die für sie andere Voraussetzungen schaffen als für Männer und Burschen – sei es am Arbeitsmarkt, in der Familie, in Politik oder Wirtschaft. Gleichstellung betrifft somit alle Menschen in allen Lebensphasen und allen Lebensbereichen.

Wozu brauchen wir den Weltfrauentag noch?
Kniendl: Wir als Organisation akzente haben uns dem Thema Gleichstellung ja 365 Tage im Jahr verschrieben. Den Weltfrauentag braucht es, um darauf aufmerksam zu machen, dass Ungleichheiten nach wie vor bestehen und dass unsere Gesellschaft derzeit nicht das volle Potenzial aller Menschen, unabhängig vom Geschlecht ausschöpft. Es wäre schön, wenn wir diesen Tag zukünftig nicht mehr als Aktionstag, sondern als Feiertag begehen, wenn nämlich die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in unserer Gesellschaft erreicht ist.
Lechner: Der Weltfrauentag steht für die Gleichberechtigung der Frauen in allen Lebenslagen. In der Gesellschaft hat sich diesbezüglich bereits viel verändert, der Weltfrauentag ist jedoch noch keineswegs überflüssig. Während die Gleichberechtigung in einigen Bereichen erfolgreich eingeführt wurde, kommen weitere hinzu, in denen noch Aufholbedarf besteht. Solange es noch Themen gibt, bei denen Frauen übergangen werden, sollte dieser Tag auch bestehen bleiben.
Prettenthaler: Der Weltfrauentag bleibt wichtig, auch wenn wir Frauen schon einiges geschafft haben. Aber Verbesserungen sind immer möglich.
Vadlau: Ich bin mir nicht sicher, ob wir einen Weltfrauentag brauchen. Denn trotz Weltfrauentag gibt es noch einige Ungerechtigkeiten. Aber moderne Frauen könnten sich selbst helfen. Frauen in Politik und Wirtschaft haben es in der Hand einiges zu bewirken.

Was würden Sie jungen Frauen auf ihrem Lebensweg bzw. beruflichen Weg raten?
Prettenthaler: Es hängt sehr viel vom Elternhaus bzw. von der Erziehung ab, ob man erfolgreich ist. Ein Großteil unserer Schnupperlehrlinge haben höfliche Umgangsformen. Diese sind sehr wichtig und gehen immer mehr verloren. Die Erwachsenen müssen Jugendlichen etwas zutrauen und junge Frauen sollen sich auch selbst etwas trauen. Stärkt euer Selbstvertrauen und räumt selbst Hindernisse aus dem Weg. Fehler sind nicht tragisch, denn aus Fehlern lernen wir alle.
Kniendl: Die in unserer Gesellschaft nach wie vor bestehenden Geschlechterstereotype sind der Hauptgrund für die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Ansichten wie "Frauen kümmern sich besser um Haushalt, Kinder und Familie" und "Der Mann verdient hauptsächlich das Geld" halten sich hartnäckig. In der Beratung und in Workshops mit Mädchen versuchen wir bei (jungen) Frauen und auch Burschen, ein Bewusstsein für diese Dinge zu schaffen, um so einen kleinen Beitrag zum Abbau dieser Geschlechterstereotype zu leisten.
Vadlau: Junge Frauen sind weit selbstbewusster , besser ausgebildet und besser vernetzt als es viele unserer Generation in jungen Jahren waren. Der einzige Rat wäre "Steht zu euch! Lasst euch nicht verbiegen weder im Berufsleben noch privat!"
Lechner: Traut euch euer Leben so zu gestalten wie ihr es möchtet und versucht nicht die Vorstellungen von Anderen zu erfüllen.

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