Pfarrgemeinderatswahl 2022
Nach der Wahl ist vor dem Pastoralplan
Am Sonntag, dem 20. März, werden im Bezirk Voitsberg die Pfarrgemeinden gewählt. Im Seelsorgeraum Voitsberg wird Mitsprache und Mitarbeit auch der Frauen groß geschrieben.
VOITSBERG. Fünf Frauen und fünf Männer leiten als Steuerungsgruppe den Prozess der Kirchenentwicklung im Bezirk Voitsberg. "Wir haben in den letzten Monaten schon drei Mal eine Veranstaltung wegen Corona abgesagt, wo wir Menschen einladen wollten, mit uns gemeinsam Ideen und neue Formen der Seelsorge zu entwickeln", erzählt Martin Rapp, Pastoralreferent und Koordinator im Seelsorgeraum Voitsberg.
Virtuelle Rückmeldungen erbeten
Nun ging man den virtuellen Weg und lädt Interessierte ein, auf dieser Homepage Rückmeldungen zu verschiedensten Themenbereichen zu geben, die dann in einen Pastoralplan für den Seelsorgeraum Voitsberg münden sollen. Nach der Pfarrgemeinderatswahl am 20. März und der Konstituierung der verschiedenen Pfarrgremien im Bezirk soll der Pastoralplan zumindest fürs Erste bis zum Sommer finalisiert werden.
Eine Arbeitsgruppe sichtet diese Rückmeldungen und formt ein Zukunftsbild des Seelsorgeraums, eine Textgrundlage für den Pastoralplan. "Dieser Plan ist die Landkarte für die zukünftige Ausrichtung der Kirche im Seelsorgeraum Voitsberg", so Rapp. "Wir wollen Kirche neu denken und bei Wort-Gottesdiensten oder Segensfeiern können sich Männer und Frauen gleichermaßen einbringen."
Neu ist das Konsentprinzip, das in den Statuten der neuen Pfarrgemeinderäte festgeschrieben wird. Dieses Prinzip sieht, dass jeder im Gremium "schwerwiegende Einwände" einbringen kann, um ein Projekt zu stoppen, hebelt aber gleichzeitig die Hierarchie aus, weil es keine 51 Prozent Gewinner und 49 Prozent Verlierer mehr gibt. "An dieses Prinzip müssen sich viele in der Katholischen Kirche erst gewöhnen", gibt Rapp zu.
Verschiedenste Themenbereiche
Die Vorschläge, auf die Interessierte Rückmeldungen geben können, umfassen zahlreiche Bereiche, die durchaus einiges an Reformkraft bieten. So soll es in allen Pfarrgemeinden am Sonntag regelmäßig Gottesdienste in Form von Heiligen Messen, Wort-Gottes-Feiern und Andachten geben. Die Gottesdienstform wird zwei Monate im Voraus geplant und auch die Leitung der Feier festgelegt, um besser planen zu können, welche Priester oder welche Leiterin einer Feier im Einsatz ist. Auf der Homepage des Seelsorgeraums und in den Pfarrschaukästen sollen Art der Feier, Tag und Uhrzeit eine Woche vorher publik gemacht werden. In Alten- und Pflegeheimen soll es einmal pro Monat einen Gottesdienst geben, im LKH Voitsberg einmal pro Woche. Außerhalb von Kirchen sollen nur Wort-Gottesdienste stattfinden.
Weiters sollen Angebote der Nächstenliebe gebündelt und koordiniert werden, dafür gibt es dann eine eigene Rufnummer für Anfragen zu Aktivitäten. Diese Angebote umfassen Aktivitäten wie Einkaufen für Menschen, die das nicht mehr können, Medikamente holen, Rasenmähen und ähnliches.
Bei einer eine monatlichen Solisuppe sollen die so viel Menschen wie möglich zusammenkommen. Ein eigenes Kooperationskonto für Spenden, eine WhatsApp-Gruppe zur Koordinierung, ein Seelsorgenotruf rund um die Uhr mit Priestern und Pastoralreferenten in Rufbereitschaft, Krankensalbung, Sterbebegleitung, eine monatliche Trauergruppe und ein eigener Folder zum Thema "Tod & Trauer" sind weitere Vorschläge, wofür Rückmeldung erbeten wird. Und natürlich gibt es eine Ideensammlung wie ein Glaubenlehrpfad im Klosterhof oder die Beschriftung aller Heiligenstatuen im Bezirk.
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