Neue Forststraßein Gradenberg

Rund 3.000 km Forststraßen gibt es im Bezirk Voitsberg und seit kurzem ist die neue Forststraße "Hollergraben" fertiggestellt. Die 2,7 km lange Forststraße liegt in Gradenberg in Köflach. Die Gaberlstraße verläuft direkt darunter und die neue Trasse führt durch reines Schutzwaldgebiet. Der Schutzwald schützt die Gaberlstraße nicht nur vor Steinschlägen, sondern er ist auch die natürliche Barriere für den Staub des nahen Steinbruchs.
Mit dem Motor und jetzigen Obmann der "Bringungsgenossenschaft Hollergraben" Franz Krug und der BH Voitsberg begannen bereits vor 15 Jahren die ersten Planungen. Der Land- und Forstwirt kämpfte für die Straße, weil die Bewirtschaftung seines Waldes fast unmöglich war. "Es war nicht möglich, vom Borkenkäfer befallene Bäume zu schlägern, weil man einfach nicht dazu gekommen ist. Zum Beispiel konnten 2008 nach der Sturmkatastrophe Paula Bäume nur mittels Hubschraubereinsatz entfernt werden", erzählt Krug. Im Mai 2011 war es soweit: Sechs interessierte Waldeigentümer gründeten die forstliche "Bringungsgenossenschaft Hollergraben". Daraufhin erfolgte mit Unterstützung der BH Voitsberg die Ausschreibung und mit dem Maschinenhof Hainzl aus Langenwang konnte eine kompetente Firma für den Bau der Straße gefunden werden.
"Seit 25 Jahren bin ich im Forstwegebau tätig, aber so ein schwieriges Projekt habe ich noch nie umgesetzt", gibt Christoph Freytag, Leiter der Bezirksforstinspektion in der BH Voitsberg. Nicht nur, dass viele Interessen bei der Planung berücksichtigt werden mussten, das Baugelände war aufgrund der Steilheit schwierig. "Stellenweise mutten Felswände abgetragen werden und Teilstücke der Straße konnten nur in den Berg hineingebaut werden. Allein 25.000 Tonnen Gesteinsmaterial mussten während der 14-monatigen Bauzeit abtransportiert werden", so der Experte. Die Gesamtkosten betrugen rund 270.000 Euro. Rund die Hälfte wurde von Bund, Land und EU gefördert, den Rest trieb die Bringungsgenossenschaft auf, so Referent Rupert Sivetz von der FA 10.
Der Bezirk Voitsberg hat eine Gesamtfläche von 68.000 Hektar, davon sind 43.000 Wald. "Die Umsetzung eines derart großen Projekts kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Das ist hier jedenfalls passiert. Wichtig ist auch, dass nicht nur der Mensch von der neuen Forststraße profitiert, sondern auch die Natur. Endlich kann der Wald so gepflagt werden, dass er auch in Zukunft seine Schutzwirkung erfüllen kann", betonte BH Hannes Peißl.

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