Teuerungswelle bei Mieten
Vorschreibung plötzlich um 25 Prozent höher
Nicht nur der Bärnbacherin Maria Lienhart blieb vor Kurzem die Luft vor Schreck weg, sondern mehreren Mietern in der Glockenstraße in Bärnbach. Die GWS erhöhte die Mietvorschreibung aufgrund gestiegener Annuitätszinsen teilweise um 25 Prozent. Die Mieterinnen und Mieter sind teilweise verzweifelt.
BÄRNBACH. Mitte November flatterte den Mieterinnen und Mietern der Glockenstraße 1 und 2 in Bärnbach ein Schreiben von der Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft GWS ins Haus, worin mitgeteilt wurde, dass aufgrund der Entwicklung des 6-Monate-Euribors die BKS Bank die Verzinsung des Wohnbaudahrlehens um 2,88 Prozent erhöhen musste. Damit verbunden müssen die monatlichen Annuitäten erhöht werden, dazu kommt eine Erhöhung des Baurechtzinssatzes. Daher wird im Dezember eine Mietennachzahlung fällig und ab Jänner wird die monatliche Vorschreibung um bis zu 25 Prozent erhöht. Etwaige Erhöhung der Heizungskosten sind hier nicht berücksichtigt.
Verzweifelte Situation
Für Mieterin Maria Lienhart, die mit ihrer Tochter in einer Wohnung in der Glockenstraße wohnt, brach eine Welt zusammen. "Nicht nur für mich, zahlreiche andere Mieterinnen und Mieter haben mich verzweifelt kontaktiert, ich gehe damit jetzt an die Öffentlichkeit. Denn die Vorschreibung ist exklusive der Stromkosten, da kommen noch weitere Mehrkosten auf uns zu. Für das Wohnen alleine kann ich diesen Betrag nicht zahlen, aber wir haben eine dreimonatige Kündigungsfrist. Es bleibt nur ein weiterer Umzug in eine günstigere Wohnung."
Lienhart schrieb bereits Briefe an die GSL (Bauträger) und an Sozial-Landesrätin Doris Kampus, mit dem Bärnbacher Jochen Bocksruker telefonierte sie. Seitens der Stadtgemeinde Bärnbach kam sofort eine Reaktion. "Wir werden Frau Lienhart bei der Wohnungssuche unterstützen", sagte Bocksruker. "Vizebürgermeisterin Helene Maier kümmert sich um ihr Anliegen. Aber zaubern können wir natürlich auch nicht." Auch das Büro Kampus reagierte. "Wir haben mit Frau Lienhart umgehend Kontakt aufgenommen und ihre Lage bzw. die der weiteren Betroffenen besprochen. Es wird von der Sozialabteilung geprüft, welchen Personen allenfalls mit Wohnunterstützung oder dem verdoppelten Heizkostenzuschuss geholfen werden kann. Darüber hinaus können wir in Extremfällen auch mit einmaligen Beihilfen unterstützen", informierte Pressesprecher Martin Link auf Anfrage von MeinBezirk. "Meine Wohnungssuche ist jetzt eher zweitrangig. Viel wichtiger empfinde ich, allen Mieterinnen und Mietern zu helfen", sagt Linhart. " Gefragt sind hier jetzt schnelle vielleicht auch unkonventionelle Lösungen, die den Mieterinnen und Mietern sofort helfen und entlasten. Damit ein Umzug gar nicht erst notwendig wäre."
Nicht leistbare Erhöhung
Lienhart steht mit vielen Parteien dieser Häuser in Kontakt. "Ein Großteil steht vor einer ausweglosen Situation, denn für die meisten ist diese Erhöhung nicht leistbar. Wir haben ja nicht umsonst eine Wohnung im Sozialen Wohnbau gewählt. Aber das hat jetzt mit leistbaren Wohnen nichts mehr zu tun", so Lienhart abschließend.
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