Geistthal-Södingberg
Weitere Planungen für das Buchhaus laufen
Die Revitalisierung des Buchhauses in Geistthal läuft weiter.
GEISTTHAL-SÖDINGBERG. Der Kulturverein Geistthal mit Obfrau Josefine Vötsch hat wirklich einen langen Atem. Denn im Herbst 2013 wurde die Idee "Projekt Buchhaus" das erste Mal im Gemeinderat in Geistthal vorgestellt und es war damals nicht einfach, die amtierenden Gemeindeverantwortlichen davon zu überzeugen, dass die Revitalisierung des Buchhauses und der Kauf des Hauses letztendlich ein Gewinn sind. "Auch aus der Bevölkerung gab es zum Teil Gegenwind und es war nicht immer leicht, die Motivation aufrecht zu erhalten", erinnerte sich Josefine Vötsch. Durch die Fusion mit Södingberg gab es dann eine weitere Verzögerung bis zum Start.
Sonntagbetrieb
Im September 2017 startete der Verein dann mit dem Sonntagsbetrieb. "Es ist für Außenstehende nur schwer nachvollziehbar, wie das Ganze als gemeinnütziger Verein funktionieren soll, aber mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass wir wie jeder andere reguläre Betrieb eine Gewerbeberechtigung haben und auch ein Betriebsstättengenehmigungsverfahren durchlaufen haben", so Vötsch. "Natürlich wissen wir, dass so ein Betriebsmodell nicht alltäglich ist, aber wir haben damit auch bewiesen, dass man damit in kleinen Gemeinden Mitverantwortung übernehmen und somit auch mitgestalten kann."
Der Einsatz der Vereinsmitglieder ist großartig. Denn die meisten führen neben ihren Jobs ehrenamtlich ein Unternehmen und sind ja großteils keine gastronomischen Fachkräfte. "Wir erhaben auch nicht den Anspruch, Expertinnen in diesem Bereich zu sein, denn letztendlich sind wir alle in erster Linie Vereinsmitglieder, die für das Buchhaus Rahmenbedingungen schaffen möchten, dass sich eines Tages jemand dazu motivieren lässt, den Betrieb zu übernehmen. Wir haben die Erkenntnis gewonnen, dass es in einer kleineren, peripher gelegenen Gemeinde eher möglich ist, einen gastronomischen Betrieb aufrecht zu erhalten, wenn sich die Bevölkerung mitverantwortlich fühlt."
Sehr positives Echo
Und die Saat geht auf. Denn der Kulturverein erhält viel Unterstützung von den Vereinen der Gemeinde und auch über die Gemeindegrenzen hinaus. "Wir haben im heurigen Jahr nicht alle Anfragen für diverse private Feiern im Buchhaus annehmen können, weil wir es zeitlich einfach nicht geschafft haben", ist Vötsch stolz auf das positive Echo.
Als Schwerpunkt setzte der Verein in den letzten Jahren die Adaptierung der Küche. "Wir haben es eigenhändig und ohne finanzielle Unterstützung aus öffentlicher Hand geschafft, sie zweckmäßig und rationell einzurichten, den Boden vorschriftsmäßig zu erneuern, den Holzher zu renovieren, einen neuen Warmwasserboiler zu installieren, eine geeignete Be- und Entlüftung anbringen lassen und zu guter Letzt den Kamin zu sanieren", so Vötsch.
Für das kommende Jahr ist geplant, die Vorbereitungen für die Gestaltung der Außenfassade und die Erneuerung der WC-Anlagen zu treffen. Die Planung ist fast fertig, nun geht es darum, die Umsetzung nochmals mit den Gemeindeverantwortlichen und dem Bundesdenkmalamt abzustimmen, Anbote einzuholen und Geld dafür "aufzutreiben". "Es gibt nach wie vor viel zu tun und wir freuen uns über jede Unterstützung, falls jemand mithelfen möchte", sagt Vötsch. "Für uns bedeutet das Buchhaus ein vertrauter Ort, ein altes Gebäude und Erinnerungen, die uns verbinden. Es ist a Stückerl Hoamtag'fühl und Hoamatg'fühl ist das, was du daraus machst."
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