Bärnbach
Erster Überschuss seit Jahrzehnten

Bernd Osprian tritt mit 31. März als Bürgermeister zurück. | Foto: Furgler
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  • Bernd Osprian tritt mit 31. März als Bürgermeister zurück.
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Bärnbach startet durch. Wie geht der Bürgermeisterwechsel vonstatten?
Bernd Osprian: Ich habe mit Ende Februar im Bärnbacher Stadtparteiausschuss schriftlich meinen Rücktritt erklärt, mit 31. März endet meine Amtszeit als Bürgermeister. Am 2. April findet eine Gemeinderatssitzung statt, wo der neue Bürgermeister gewählt und angelobt wird. Als Stadtamtsdirektor werde ich den neuen Bürgermeister noch bis 30. Juni bestmöglich unterstützen. Meinem Nachfolger übergebe ich eine Gemeinde, die einen Überschuss erwirtschaftet hat und eine Verwaltung, die läuft wie ein Schweizer Uhrwerk.

Wie sehen die Zahlen aus?
Osprian: Am 25. März haben wir den Rechnungsabschluss 2018 beschlossen. Insgesamt stehen im Haushaltsjahr 2018 im Ordentlichen Haushalt Ausgaben von 12.984.211,11 Euro Einnahmen in Höhe von 13.418.203,09 Euro gegenüber. Damit haben wir einen Überschuss von 433.991,98 Euro erzielt. Unter Berücksichtigung des Sollabgangs aus dem Vorjahr von 322.116,41 Euro ergibt sich ein Soll-Überschuss von 111.875,57 Euro - ein absolutes Novum für den Bärnbacher Haushalt. Der Rücklagenstand zum 31. Dezember 2018 beträgt 546.708,48 Euro, das ist ein Plus gegenüber 2017 von 187.822,48 Euro.
Jochen Bocksruker: Wir sind sehr stolz auf diese Zahlen. Wir hatten im Jahr 2009 noch einen Schuldstand von 12,5 Millionen Euro, diesen haben wir inzwischen um mehr als die Hälfte auf 5,6 Millionen Euro halbiert. Unsere Buchhaltung wurde völlig neu organisiert. Damit ist absolute Transparenz gesichert. Ich werde als Bürgermeister den erfolgreichen Weg von Bernd Osprian fortsetzen.

Ein paar Worte noch zu Ihrem Abschied als Bürgermeister von Bärnbach.
Osprian: Ich war von den Vorteilen einer Fusion überzeugt und ziehe die Konsequenzen aus der Abstimmung. Natürlich gehe ich mit einem weinenden Auge, denn Bärnbach lag und liegt mir weiterhin sehr am Herzen. Ich werde auch als Voitsberger Bürgermeister die Zusammenarbeit im Kernraum weiter stärken.

Was sind die nächsten Projekte in Bärnbach?
Bocksruker: Bereits Anfang Oktober des Vorjahres haben wir mit der Sanierung der Volks- und Musikschule begonnen. Hier werden der Brandschutz ertüchtigt, alle Fenster getauscht, das Kaltdach erneuert und das Dachgeschoß für einen Ausbau vorbereitet. Dazu kommen Akustikmaßnahmen, die gesamte E-Installation sowie die Fluchtwegs- und Notfallsbeleuchtung. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 3,2 Millionen Euro, das Land unterstützt uns mit 1,8 Millionen Euro an Bedarfszuweisungen.
Osprian: In der Osterwoche werden wir die Beleuchtung in der Sporthalle modernisieren, dazu kommen auch noch einige Arbeiten am Dach.

Bärnbach ist ja eine Zuzugsgemeinde, was im Kernraum bemerkenswert ist.
Bocksruker: Bärnbach mausert sich immer mehr zu einer Wohlfühloase mit einer perfekten Infrastruktur aus Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen und einer sehr guten Lebensqualität. Sehr viele Wohnungen sind im Entstehen, zum Beispiel auf den Steiner-Gründen, wo die GSL, eine Tochterfirma der Wegraz, 120 Wohneinheiten bis zum August 2020 fertigstellen wird. Die Ennstaler und die SGK bauen ebenfalls bis zum nächsten Jahr viele neue Wohnungen.
Osprian: Erfreulich ist, dass mehr als die Hälfte der neuen Wohnungsbezieher Zuzügler sind. Nicht nur aus unserem Bezirk, sondern auch aus Graz und Graz-Umgebung. Bärnbach hat einen sehr guten Ruf als Wohnstadt und wir sind als Stadt der kurzen Wege bekannt.

Was ist sonst noch erwähnenswert?
Osprian: Im Innovationspark, den vormaligen ÖDK-Gründen, wurde nun der Spatenstich für das neue Lagerhauszentrum gesetzt, ab sofort wird hier gebaut, im Oktober 2020 soll die Eröffnung stattfinden. Das neue Fachmarktzentrum, das hauptsächlich auf Bärnbacher Grund entsteht, soll am 8. Mai dieses Jahres eröffnet werden, im Sommer bzw. Herbst folgen die Firma Altenburger und das Autohaus Scheer. Mit dem neuen WEZ schaffen wir hier ein starkes regionales Zentrum.
Bocksruker: Nicht unerwähnt möchten wir den jährlichen Abgang beim Schlossbad Bärnbach lassen. Dieser betrug 2018 stolze 298.319,02 Euro. Wir stehen zu diesen Kosten, weil das Schlossbad von der Bevölkerung seit Generationen begeistert angenommen wird und einfach ein Bärnbacher Markenzeichen ist. Wir werden mit jährlichen Investitionen die Modernisierung des Bades vorantreiben. Die Hauptaufgabe der Stadtgemeinde besteht in der Erhaltung und im Ausbau der Infrastruktur. Hier haben wir noch viel Potenzial und auf Basis eines Architektenwettbewerbs wird in zentraler Lage ein neuer Stadtteil entstehen.

Ein Wort noch zur Kultur.
Osprian: Bärnbach hat sich in den vergangenen Jahren zur Kabarett-Hauptstadt im Bezirk entwickelt und wir wollen im Frühjahr und im Herbst jeweils zwei Kabarett-Höhepunkte bieten. Das Jahr 2019 ist durchgeplant, wir basteln bereits am Programm für 2020.
Bocksruker: Bärnbach besticht durch ein umfangreiches Fest- und Kulturprogramm und so haben wir heuer Highlights wie die Kopenhagen Brass, den Vorspielreigen der Musikschule, Swing & More mit der BKO, dem Osterfeuer, der Motorradsegnung, dem Radfahrtag, den Schneiderwirt Trio-Festtagen, Frühlingswies´n und Oktoberfest und dem Bierfest. Außerdem wird es erstmals ein Hutfest geben.
Osprian: Stolz bin ich auf unseren Kunst- und Kulturpfad. Im Juli haben sich 50 deutsche Gäste angekündigt, die diesen begehen wollen. Dieser Pfad hat einen großen Mehrwert und wird Schritt für Schritt von immer mehr Menschen entdeckt und angenommen.
Bocksruker: In den letzten fünf Jahren ist operativ noch nie so viel in Bärnbach weitergegangen wie jetzt. Egal ob wirtschaftlich, im Sozialen, im Sportlichen und Kulturellen. Ich bin es als Handballer gewohnt, im Team zu arbeiten und lade alle Bärnbacherinnen und Bärnbacher dazu ein, dass wir diesen erfolgreichen Weg weiter gemeinsam gehen.

Bernd Osprian tritt mit 31. März als Bürgermeister zurück. | Foto: Furgler
Jochen Bocksruker wird am 2. April als Bürgermeister von Bärnbach angelobt. | Foto: Furgler
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