Markus Pehsl ist der Bezirkskaiser

Fast schon ein Ritual. Vor jedem Trainer bespricht sich Markus Pehsl mit seinen Voitsberger U-13-Kickern.
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  • Fast schon ein Ritual. Vor jedem Trainer bespricht sich Markus Pehsl mit seinen Voitsberger U-13-Kickern.
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Die Wahl zum Fußball-Nachwuchstrainer des Jahres der WOCHE hat voll eingeschlagen. Steiermarkweit wurden unglaubliche 734.395 Stimmen abgegeben - und das gleich bei der Premiere. Steiermark-Sieger wurde Bernd Petritz mit 52.267 Stimmen aus Wartberg.
Im Bezirk Voitsberg machte Markus Pehsl, Trainer der U-13-Leistungsklasse des Atus Voitsberg, mit 6.916 Stimmen das Rennen. In allen Zwischenwertungen lag Pehsl voran und durfte sich auch am Ende freuen. Die Nachwuchsspieler, ihre Eltern, aber auch seine Arbeitskollegen von der Grawe-Versicherung sammelten für Pehsl Stimmen.
„Ich habe mich sehr über die Unterstützung gefreut“, verriet Phesl, der seit Oktober 2000 beim Atus Voitsberg ist. „Vorher habe ich Tennis gespielt, mein Vater hat einen eigenen Rasenplatz daheim. Als HAK-Schüler kam ich relativ spät zum Fußball.“ Da es damals keine U-17 gab, schnupperte er sofort in die zweite Mannschaft und ist jetzt seit zehn Jahren Stammspieler in der Landesligamannschaft.

Der Endstand:

1. Markus Pehsl (Atus Voitsberg) 6.916
2. Thomas Riegler (FC Lankowitz) 3.176
3. Oliver Puff (ASK Voitsberg) 2.534

Alle weiteren Sieger!

Zukunft Nachwuchs

Mit seinem aktuellen Nachwuchsteam ist Pehsl bereits seit sechs Jahren mitgewachsen. „Den Großteil der Buben trainiere ich schon seit Jahren, daher sind wir eine zusammengeschweißte Truppe“, so Pehsl, der mit seinem Kollegen Günther Kiedl ganz eng zusammenarbeitet. „Wir haben in Voitsberg zwei U-13-Mannschaften und trainieren teilweise auch zusammen. Die Kicker kommen großteils aus Voitsberg, aber auch aus Köflach und Krottendorf. Drei Spieler sind im LAZ Mooskirchen und trainieren zwei Mal pro Woche dort.“ In der Tabelle liegt die Voitsberger U-13 auf Platz drei. „In der Leistungsklasse spielen zwei Sturm-Nachwuchsteams mit, die können aus 200 Kindern auswählen und haben ein ganz anderes Einzugesbiet“, meint Pehsl. Stolz ist der Vater einer zweijährigen Tochter auf die Trainingsbeteiligung seiner Schützlinge. „Wir haben 22 Kicker im Kader, die Beteiligung ist sensationell, es sind fast immer alle da, obwohl ich im Training sehr viel fordere.“ Pehsl trainiert die Burschen drei Mal pro Woche, manchmal auch vier Mal. Da kann ich schon laut werden, wenn die Leistung nicht passt.“
Sehen das seine Kicker auch so? „Er ist ein sehr angenehmer Trainer. Eigentlich relativ leise. Nur wenn ihm was nicht passt, kann er lauter werden“, sagt Lukas Weber, der auch LAZ-Mitglied ist und dessen Mutter rund 2.000 Stimmen gesammelt hat. „So so, leise“, grinst Pehsl. „So sehe ich mich eigentlich nicht.“
Was er dann beim Training auch beweist. Da geht es schon mal lautstark zur Sache, Lob und Tadel wechseln einander ab, aber das Lob behält eindeutig die Oberhand. Jedes Training beinhaltet eine Spielform, sei es ein Match vier gegen vier oder auf dem gesamten Trainingsfeld. „Ich hole mir viele Übungen aus dem Internet, aber ich profitiere auch vom Kampfmannschaftstraining. Ich hatte schon einige Trainer und schaue mir die besten Übungen ab.“
Die Nachwuchstrainerwahl der WOCHE hat Pehsl überrascht. „Am Anfang wusste ich gar nichts davon, dass Kinder und Eltern Stimmen sammelten. Ich selbst hätte die Zeit nicht gehabt, auf Stimmenjagd zu gehen. Dass dann auch meine Arbeitskollegen abgestimmt haben, hat mich echt stolz gemacht.“ Auch von der Stimmenanzahl war er überrascht: „Von so einer Wahlbeteiligung träumt wohl jeder Politiker. In der Steiermark über 700.000 Stimmen? Ein Wahnsinn!“ Diese Wahl war für Pehsl eine Wohltat in diesem „Seuchenjahr“, wie es Pehsl selbst bezeichnet. Denn zuerst legte ihn eine Adduktorenzerrung auf Eis, dann kugelte er sich Ende Februar den Ellbogen aus. Jetzt plagen ihn nach der zweimonatigen Spielpause muskuläre Probleme und er beendete die Saison als Landesligaspieler vorzeitig. „Ich werde mich jetzt gezielt aufbauen, dass ich für die kommende Saison vollfit bin.“ Am 24- Juni geht es wieder los, am 29. Juni will Pehsl im Dress des ASK Voitsberg unbedingt das Match gegen die Wiener Austria in Voitsberg spielen.
Als Nachwuchstrainer wird Pehsl voll gefordert. „Die Diskussionen beginnen schon im Kindesalter, warum spielt wer und warum nicht.“ Die Planung der Spiele erfordert ebenfalls Zeit. „Wir fahren zu den Auswärtsspielen immer mit einem Bus, denn viele Eltern begleiten die Kinder. Die Busfahrten nach Weiz, Zeltweg oder St. Veit sind zeitaufwändig, aber es klappt super.“
Pehsl klinkt sich auch aktiv in das Vereinsleben ein und spielt schon mal „Mädchen für alles“, wenn Not am Mann ist. Wäschewaschen, Utensilien zusammenpacken etc. Beim Dämmerschoppen des ASK Voitsberg spielte er zusammen mit Trainer Hannes Höller Gitarre, auch eine eigene Abschlussfete ist Pflicht. „Unsere Eltern kümmerten sich beim Hallenturnier um den Glückshafen, der Zusammenhalt ist toll. Wir machen auch eine eigene Grillerei und organisieren ein Turnier, wo die Eltern mitspielen, inklusive Lagerfeuer.“
Seine Zukunft sieht Pehsl im Nachwuchs. „Ich möchte im November den ersten Jugendlehrgang des Verbandes machen. Ich hoffe, es kommen von Voitsberg mehrere zusammen.“ Pehsl will noch sieben bis neun Jahre aktiv in der Meisterschaft spielen und außerdem im Nachwuchs aktiv sein. „Nächste Saison kommt ein größerer Teil schon in die U-15, da werde ich auch noch Trainer sein“, meint der bald 30-Jährige. Und läuft zum Training mit seinen Kickern.

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