Die Greenkeeper von Maria Lankowitz

Wo es um jeden Millimeter geht

Bei den letzten Gösser Open rückten die Greenkeeper des Golfclubs Erzherzog Johann in den Mittelpunkt, als sie trotz miesestem Wetter eine Durchführung des Alps Tour-Turnier möglich machten. Robert Keusch und seine sechsköpfige Truppe arbeiten vor allem auf den Greens nach einem Pflegeplan millimetergenau.

MARIA LANKOWITZ. Nicht nur Pflegeheime orientieren sich an einen Pflegeplan, sondern auch die Greenkeeper des Golfclubs Maria Lankowitz. Die siebenköpfige Truppe mit Robert Keusch als Gruppenleiter betreut aber nicht Menschen, sondern Grashalme. Oder besser gesagt Fairways, Greens und Bunker. In Absprache mit dem Ober-Greenkeeper der Murhof-Gruppe, Alois Obendrauf, wird festgelegt, wie oft Fairways und Greens und auf wie viel Millimeter Höhe gemäht werden. Sieben Greenkeeper sind von Montag bis Freitag im Einsatz, um den Zustand der Anlage zu perfektionieren, aber auch um früh einen möglichen Pilzbefall zu erkennen. Am meisten Schaden richtet übrigens der "Schneeschimmel" an.

Test-Green gebaut

Die Truppe vom Golfplatz in Maria Lankowitz hat sogar ein eigenes Grün - ein sogenanntes Test-Green - gebaut, um hier neue Möglichkeiten von biologischer Schädlingsbekämpfung und ähnlichem auszutesten. "Wir haben enorm hohe Auflagen", sagt Club-Manager Ernst Feichtel. "Wir arbeiten zwar mit Spritzmittel, allerdings müssen diese naturverträglich und biologisch abbaubar sein. Im nächsten Jahr werden die Auflagen sogar noch erhöht." Mit Maulwürfen und Wühlmäusen müssen sich die Greenkeeper in Maria Lankowitz nicht herumschlagen. "Die Tiere mögen die ständige Erschütterung der Golfspielerinnen und -spieler nicht. Nur mit Engerlingen haben wir schon zu kämpfen."

Die Greenkeeper haben eigene Spezialwerkzeuge, um den Golfplatz in Schuss zu halten. So wird mit Motorsensen und Spindelmäher gearbeitet, um die entsprechende Dichte vor allem bei den Greens zu erhalten. Die sieben Mitarbeiter haben fast alle Landwirtschaften daheim und somit viel Erfahrung bei Wiese und Co. Natürlich gehört der Baum- und Strauchschnitt ebenso zu den Aufgaben. "Unsere Greenkeeper haben dazu ihre Spezialgebiete, obwohl jeder alles kann. Aber bei 18 Löchern gibt es natürlich viele Besonderheiten", so Feichtel.  

E-Ladestationen kommen

Greenkeeper ist übrigens ein offizieller Beruf, im Einsatz sind sie in Maria Lankowitz von März bis Ende November, denn so lange dauert hier die Spielsaison. Die 750 Mitglieder des Golfclubs Erzherzog Johann lieben diese guten Seelen der Anlage. Diese wird noch heuer Photovoltaik-Anlagen auf den Hallendächern der Driving Range bekommen. Und die Stadtwerke Köflach installieren in den nächsten Wochen vier E-Ladestationen beim Hauptparkplatz, damit die Gäste bequem ihre E-Autos aufladen können, während sie eine Golfrunde machen.

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