Seit 90 Jahren Stromlieferant
Seit 90 Jahren liefert das Speicherkraftwerk Arnstein bei Voitsberg sauberen Strom aus heimischer Wasserkraft. Das Krafthaus aus den 20er-Jahren ist im Originalzustand zu besichtigen und zählt österreichweit zu den beeindruckendsten Industriedenkmälern des vergangenen Jahrhunderts. Im Jubiläumsjahr investiert die Verbund AG in die Erüchtigung der Teigitschgruppe und erhöht die Hochwassersicherheit der Langmann-Sperre.
Bundespräsident, Bundeskanzler, Landeshauptmann - die Spitzen der Republik kamen am 28. März 1925 nach Voitsberg, um im Teigitschgraben das damals modernste Speicherkraftwerk Österreichs feierlich in Betrieb zu setzen. Das Kraftwerk Arnstein mit dem dazugehörigen Tagesspeicher Langmann belieferte zunächst die Landeshauptstadt Graz mit Strom. Mit der Errichtung einer 110-KV-Leitung nach Niederösterreich nutzten bald auch Fabriken im Wiener Raum die Stromerzeugung aus Arnstein.
Seit neun Jahrzehnten ist das Speicherkraftwerk Arnstein in Betrieb und liefert täglich erneuerbare Energie. Viele Maschinen, die gepanzerten Druckrohrleitungen und die ausbelgischem Muschelkalk gefertigte Kraftwerkswarte sind noch im Originalzustand erhalten. Der Verbund bietet in Kooperation mit dem Energieforum Lipizzanerheimat geführte Besichtigungen dieses beeindruckenden Industriedenkmals.
In der Bauzeit von 1922 bis 1925 wurde parallel zum Kraftwerk Arnstein auch der dazugeöhrige Speicher Langmann mit einer 26 Meter hohen Gewichtsmauer errichtget. Das Wasser aus dem Langmann-Speicher wird über einen mehr als fünf Kilometer langen Stollen bis zum sogennanten Wasserschloss oberhalb des Kraftwerk geleitet. Von dort aus führen zwei stahlgepanzerte Druckrohrleitungen hinunter in das Krafthaus, in dem drei Francis-Spiralturbinen mit Generatoren eine Gesamtleistung von 30.000 Kilowatt bereitstellen.
Wie jede Wasserkraftwerksanlage verfügt die Langmann-Sperre über Einrichtungen zur Hochwasserabfuhr. Seit der Inbetriebnahme vor 90 Jahren konnte damit jedes Hochwasser problemlos aus dem Speicher abgeführt werden, allerdings liegt der BEmessungswert eines theoretisch möglichen Extremhochwassers an der Sperre heute höher als in den 20er-Jahren. Daher wird der Verbund die Hochwassersicherheit der Sperre den neuesten Angaben entsprechend anpassen. Das denkmalgeschützte Krafthaus ist von der Adaptierung nicht betroffen. Die Arbeiten an der Langmann-Sperre beginnen im April und werden mehrere Monate in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit werden die Wasserspiegel in den Speichern Hierzmann und gegebenfalls auch im Packer Stausee abgesenkt, womit sich kurzzeitige Einschränkungen in der Nutzung der Speicher als Badessen ergeben.
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