Abfallwirtschaftsverband Voitsberg
Verlängerung der Lebensdauer

Neue Info-Materalien für zugezogene Bürgerinnen und Bürger sowie für Schulen und Kindergarten | Foto: AWV Voitsberg
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  • Neue Info-Materalien für zugezogene Bürgerinnen und Bürger sowie für Schulen und Kindergarten
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Der Abfallwirtschaftsverband Voitsberg stellt nicht nur neu hinzugezogenen Bürgerinnen und Bürgern Infomaterial zur Kreislaufwirtschaft zur Verfügung, sondern bestückte auch Kindergarten und Schulen mit neuen Materialien. Außerdem werden Müllkörbe an öffentlichen Plätzen im Bezirk evaluiert.

VOITSBERG. Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert.

Zahlreiche Aktivitäten

Der Abfallwirtschaftsverband Voitsberg (AWV) setzt zahlreiche Aktivitäten, um Abfälle auf ein Minimum zu reduzieren, dabei ist die Kreislaufwirtschaft ein großes Thema. Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, verbleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft. Sie werden also immer wieder produktiv weiterverwendet, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren. Diese Art von Wirtschaft steht im Gegensatz zum linearen Wirtschaftsmodell, der Wegwerfwirtschaft.

Mehrere Schwerpunkte

Schon im Vorjahr erarbeitete der AWV Voitsberg mit Obmann Bgm. Georg Preßler Informationspakete für "Neu Hinzugezogene Bürgerinnen und Bürger" und holten Info-Materialien ein. So wurden die Gemeinden des Bezirks Voitsberg mit diesen Info-Materialien - verpackt in wiederverwendbaren Stofftaschen - ausgestattet. Bei Bedarf bzw. wenn diese Aktion gut angenommen wird, wird der AWV Voitsberg diese Unterlagen auch weiterhin zur Verfügung stellen. Zusätzlich gibt es nun für Kindergärten und Volksschulen Info-Materialien über die Abfallwirtschaft, die für Kinder verständlich sind. Diese wurden den Gemeinden für die jeweiligen örtlichen Einrichtungen zugestellt. Ziel ist es, die Pädagogen zu unterstützen und das Thema in den Unterricht fachgerecht und zum Teil spielerisch einbauen zu können. Dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Land Steiermark und dem AWV Liezen. Sofern es die Corona-Situation zulässt, können auch Workshops wieder durchgeführt werden.

So funktioniert die Kreislaufwirtschaft, dargestellt in einem Diagramm. | Foto: Europaparlament
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Letztendlich sind auch die Evaluierungen der Müllkörbe an öffentlichen Plätzen, welche der Abfallwirtschaftsverband schon seit geraumer Zeit durchführt ein großer Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Also was tun mit unserem Abfall?

Im Kreislaufwirtschaftsgesetz ist festgeschrieben, wie mit Abfall am besten umgegangen werden soll. 

  1. Abfallvermeidung steht an oberster Stelle. Wichtig ist es Abfall zu vermeiden, bevor er entsteht. Dies wird erreicht durch Wiederverwendung und durch Verlängerung der Lebensdauer von Produkten. Darunter fällt auch die Vermeidung schädlicher Auswirkungen des Abfalls auf die Umwelt und Ge­sundheit sowie die Vermeidung von schädlichen Erzeugnissen.
  2. Das Ziel ist es, einmal erzeugte Gegenstände und Güter möglichst lange in Verkehr zu halten. Dies kann erreicht werden durch Reparatur oder durch Re-Use, also eine nochmalige Verwendung durch einen anderen Nutzer.
  3. Erst an dritter Stelle der Abfallhierarchie steht das Recycling. Dies kann nur durch eine saubere und genaue Trennung der anfallenden Abfälle gelingen.
  4. Zur Energie- und Wärmeerzeugung werden Abfälle verwertet, die nicht recycliert wer­den können. Deponiert werden solche Abfälle, die auch thermisch nicht genutzt werden können.

Für das Recyceln ist die Qualität der Verpackungssammlung entscheidend. Sie enthält wertvolle Rohstoffe, die wieder verwendet werden und somit den Verbrauch von neuen Rohstoffen, die ja nicht unendlich vorhanden sind, zu verringern. So sind zum Beispiel ab dem Jahr 2025 in Österreich 50 Prozent aller Verpackungen aus Kunststoff (Gelbe Tonne, Gelber Sack) nachweislich zu recyceln, bis zum Jahr 2030 sogar 55 Prozent. Aktuell liegen wir bei durchschnittlich rund 35 Prozent, was grundsätzlich nicht schlecht ist – aber ohne Konsumentinnen und Konsumenten funktioniert die beste Kreislaufwirtschaft nicht.
"Wir müssen also alle ab sofort noch mehr Verpackungen aus Kunststoff richtig in der Gelben Tonne bzw. dem Gelben Sack entsorgen, damit auch mehr Material fürs Recycling zur Verfügung steht", so AWV-Obmann Georg Preßler.

Mülltrennung ist enorm wichtig, um die Klima- und Umweltziele in Österreich zu erreichen. | Foto: AWV Voitsberg
  • Mülltrennung ist enorm wichtig, um die Klima- und Umweltziele in Österreich zu erreichen.
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Kunststoffverpackungen werden beim Recycling nach Kunststoffarten getrennt, sortenrein verwertet, zerkleinert, gewaschen, getrocknet, geschmolzen und zu Granulat verarbeitet – daraus entstehen Getränkeflaschen, Verpackungen für Lebensmittel, Schachtel, Blister oder Sichtfenster im Non-Food-Bereich, Kartons (aus Getränkekartons) 
Papierverpackungen werden zur Gänze recycelt und durchschnittlich etwa sechs Mal wieder als Rohstoff verwendet – daraus entstehen Hygienepapier, Zeitungsdruckpapier, Vorprodukte für Verpackungserzeugung.

Glasverpackungen werden beim Recycling händisch und maschinell sortiert, von Verunreinigungen befreit und in Glashütten geschmolzen – daraus entstehen neue Glasverpackungen (Altglas-Anteil bei Buntglas bis zu 100 Prozent, bei Weißglas bis zu 60 Prozent).

In dieser Tasche sind die Info-Materialien des AWV Voitsberg verpackt. | Foto: AWV Voitsberg
  • In dieser Tasche sind die Info-Materialien des AWV Voitsberg verpackt.
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Metallverpackungen werden beim Recycling sortiert, von anderen Metallen, Fremd- und Störstoffen getrennt. Ferrometall dient als Rohstoff für die Stahlerzeugung - daraus entstehen Stahl- oder Weißblech-Verpackungen wie Dosen, Kanister und Verschlüsse, Baustahl, Waschmaschinengehäuse, Kfz- und Flugzeugkomponenten. Aluminium wird wieder aufgeschmolzen – es entstehen Alufolie, Getränkedosen, Joghurtdeckel

Auch das Recycling alter Elektrogeräte ist von großer Bedeutung. Die Geräte werden nach Gerätekategorie sortiert - wenn noch funktionstüchtig, für Wiederverwendung vorbereitet, andernfalls an Verwertungsbetriebe übergeben - rund 95 Prozent der Materialien werden zurückgewonnen. Daraus werden Sekundärrohstoffe wie Kupfer, Stahl, Aluminium, Messing oder Nickel, aber auch Gold (im Schnitt 250 Gramm je Tonne Altgeräte).

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