Wahl zum Bauernhof des Jahres 2024
Zwei Bauernhöfe sind im Rennen

Der völlig umgebaute Wohlfühlstall der Familie Graschi in St. Martin/W. | Foto: RMS
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  • Der völlig umgebaute Wohlfühlstall der Familie Graschi in St. Martin/W.
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Zum zehnten Mal sucht die Landwirtschaftskammer Steiermark den Bauernhof des Jahres, wo man bis zum 15. Februar abstimmen kann. Aus dem Bezirk Voitsberg wurden mit Andreas und Kathrin Graschi aus St. Martin am Wöllmißberg und der Familie Zach aus Mooskirchen zwei Kandidaten nominiert, insgesamt stehen 22 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl.

VOITSBERG. Zwei Bauernhöfe aus dem Bezirk Voitsberg sind im Rennen um den begehrten Titel "Bauernhof des Jahres", den die Landwirtschaftskammer Steiermark bereits zum zehnten Mal vergibt. Noch bis 15. Februar kann für den Lieblingsbauernhofs auf der LK-Homepage gevotet werden. 22 Bauernhöfe aus der ganzen Steiermark rittern um diese Auszeichnung.

St. Martin und Mooskirchen

Andreas und Kathrin Graschi aus St. Martin am Wöllmißberg sind ein Vorzeigebetrieb. Bei der Familie Graschi, die Direktvermarkter und Mutterkuhhalter ist, geht es den Tieren gut. Andreas und Kathrin haben vor Kurzem auch in einen Tierwohlstall investiert. "Wir haben 2021 einen neuen Stall gebaut. Dort haben die Kühe jetzt freie Liegeflächen, Stroh als Einstreu und viel Auslauf. Gefüttert wird nur mit Heu", gibt Andreas Graschi Einblick in seinen Betrieb. Dass das Fleisch seines genetisch hornlosen Fleckviehs dementsprechend schmeckt, versteht sich von selbst. "Wir bekommen sehr gute Rückmeldungen und haben eine große Stammkundschaft aus dem Gastronomie und Privatbereich. Man merkt das wachsende Interesse daran, wie Tiere gehalten werden." 

Andreas und Kathrin Graschi aus St. Martin am Wöllmißberg sind nominiert. | Foto: RMS
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Studium der Nutztierwissenschaften

Andreas Graschi übernahm den Betrieb seiner Schwiegereltern vor zwei Jahren und baut ihn sukzessive aus. "Obwohl ich von keinem Bauernhof stamme, begeistert mich die Landwirtschaft schon von Kindheit an. Deshalb habe ich nach der Matura auch auf der Boku Wien Nutztierwissenschaften studiert und schon während des Studiums in der Landwirtschaft gearbeitet." Im Zuge des Stallbaus wurde das alte Stallgebäude völlig erneuert und für die Schlachtung am Betrieb sowie die Direktvermarktung adaptiert und modernst ausgestattet. Frischfleich wie auch die veredelten Produkten - von Schinken über Wurstsorten bis zum Leberkäse - gibt es direkt ab Hof. Was die Zukunft angeht, sind sich Andreas und Gattin Kathrin, eine Steuerberaterin, einig. "Wir wollen nicht unbedingt größer werden, aber wir arbeiten an der Effizienz und natürlich auch immer an der Qualität unserer Produkte." 

Florian Zach mit Lebensgefährtin Jasmin haben eine sehr breite Produktpalette. | Foto: AMA
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Der zweite Kandidat aus dem Bezirk Voitsberg ist die Familie Zach, der äußerst beliebte Direktvermarkter in Mooskirchen. Ihre Fleischspezialitäten wurden sogar mit dem Landessieg für das Lendbratl ausgezeichnet. Dass der Trend in Sachen Ernährung einem Schweinemastbetrieb mit Direktvermarktung nicht gerade in die Hände spielt, ist Florian Zach aus Mooskirchen absolut bewusst. Dass darin auch eine große Chance liegen kann, darauf baut er seine Zukunft. "Die Leute essen vielleicht weniger Fleisch. Wenn sie aber zu Fleisch- und Wurstprodukten greifen, wollen sie die beste Qualität", so Florian Zach. Genau das ist die Nische, in der Zach für seinen Betrieb großes Potenzial sieht. 

Florian Zach bei seiner täglichen Arbeit mit dem Fleisch. | Foto: AMA
  • Florian Zach bei seiner täglichen Arbeit mit dem Fleisch.
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Den Landessieg für sein Lendbratl sieht er als tolle Wertschätzung und gute Werbung. Die beste Werbung macht er jedoch mit seiner hochwertigen Produktpalette.  Die reicht von Würsteln, Salami und Geselchtem über Rohschinken bis zu Knödeln, Brötchen, Aufschnittplatten und Spanferkeln. "Wir haben rund 100 Schweine, schlachten und verarbeiten alles am eigenen Betrieb", gibt Zach, der die landwirtschaftliche Fachschule Hafendorf besucht und auch eine Fleischerlehre abgeschlossen hat, einen Einblick. Die Leidenschaft für die Fleischhauerei hat er von seinem Vater geerbt, der Pionierarbeit am Hof leistete. "Er hat 1993 den Grundstein gelegt und war ein absoluter Visionär. Ich führe den Betrieb nun seit 2018." Seither ist Zach permanent um Weiterentwicklung bemüht. 2021 wurde der Stall modernisiert, heuer kamen zwei weitere Kühlhäuser dazu und die Filiale in Ligist wurde umgebaut. "Eine hohe Investition, die sich aber bezahlt gemacht hat., der Umsatz ist seither um ein Viertel gestiegen.

Noch Vollspaltenböden

Konkrete Umbaupläne hat er derzeit nicht, doch ihm ist klar, dass er noch Vollspaltenböden hat. "Auch wenn ich in Sachen Tierwohl Akzente setze, aber kein Bio-Betrieb bin, gehe ich in jeder Hinsicht den für Tier und Natur sanftest und natürlichst möglichen Weg." Unterstützt wird Zach von Lebensgefährtin Jasmin, seiner Mutter, vier Mitarbeitern und einem Praktikanten. Und die Söhne Jacob (8) und Philipp (5) sind bereits mit viel Begeisterung bei der Sache. 

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