Eine Lanze für die Neue Mittelschule

Pflichtschulinspektor Gerald Freymüller ist das Lesen ein großes Anliegen.
  • Pflichtschulinspektor Gerald Freymüller ist das Lesen ein großes Anliegen.
  • hochgeladen von Harald Almer

Unter Gerald Freymüller wurde die Bildungspilotregion Voitsberg installiert, um die Neuen Mittelschulen flächenmäßig zu implementieren. Die Voitsberger spielten eine Vorreiterrolle und die sieben Neuen Mittelschulen waren ein Vorzeigemodell für ganz Österreich. Mittlerweile floss viel Wasser die Kainach hinunter und die NMS musste bereits einigen Stürmen trotzen. "Die öffentliche Meinung über die Neue Mittelschule ist oft schlechter als ich sie sehe", sagt Freymüller. "Man darf nicht vergessen, die NMS ist eine Pflichtschule und muss alle Schüler nehmen. Die Gymnasien tun sich da leichter und können herausfordende Kinder leichter fallen lassen. Aber gerade die NMS-Pädagoginnen und Pädagogen leisten unheimlich gute Arbeit."

Kein Zurückrudern

Mit der neuen Bundesregierung kam auch die Neue Mittelschule wieder aufs Tapet. "Zurückrudern wäre schlecht, ich halte nichts von Klassenzügen, denn die pädagogische Entwicklung lässt sich nicht aufhalten", so Freymüller, der am 19. Jänner nach Wien ins Ministerium fährt, um die neuesten Entwicklungen zu erfahren.
Wie sieht der Pflichtschulinspektor aus Maria Lankowitz die Rolle des Lehrers? "Früher war der Lehrer nur eine Autoritätsperson, jetzt ist er ein Coach, der die Schüler begleitet. Die große Herausforderung ist die immer stärker werdende Individualität. Wenn du 24 Schüler in der Klasse hast, betreust du 24 Persönlichkeiten. Es ist nach wie vor entscheidend, was der Lehrer tut. Schüler brauchen Richtung, aber auch Freiheit, das ist der große Spagat."
Den vielleicht wichtigsten Punkt sind Freymüller im Lesen. "Wir kämpfen um das Lesen.

Abenteuer im Kopf?

Früher hieß es, Lesen ist Abenteuer im Kopf. Allerdings kommt kein Abenteuer im Kopf heraus, wenn die Kinder an der Technik des sinnerfassenden Lesens scheitern. Da kommen auf die Volksschule, aber auch auf die NMS ganz große Herausforderungen zu. Denn die digitalen Werkzeuge können immer mehr: Die Kinder reden in das Handy, das dann Dinge ausführt. Wozu muss man da noch lesen können? Und die Schreibschrift verschwindet damit auch immer mehr, womit ich persönlich gar nicht glücklich bin."

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