Leserbrief
Fahrplanwechsel - ein Hohn für die ganze Region

Foto: Bruno Germany/Pixabay
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BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Die BezirksBlätter-Redaktion erreichte folgender Leserbrief von Kurt Lobenschuss zum Fahrplanwechsel 2023/24 und dessen Auswirkungen auf den Bezirk und speziell auf die HTL Karlstein.

Wenn man an dem einen Ende zieht, wird es am anderen kürzer werden – so kann man die Änderungen im Busfahrplan kurz treffend umschreiben. Es ist ein Fahrplansystem, das im dünn besiedelten Raum keine Berechtigung hat, weil es den Bedarf unberücksichtigt lässt.

Die Erreichbarkeit der HTL-Karlstein wurde für ein paar Gemeinden (immer nur der Hauptort betrachtet) verbessert, für andere jedoch massiv verschlechtert - sogar soweit, dass die Gemeinde am selben Tag nach Unterrichtsschluss nicht mehr erreichbar ist.

Politisch gesehen, ist es offensichtlich nicht interessant, sich die Busverbindungen genau anzusehen – obwohl doch jede Gemeinde verpflichtend einen Mobilitätsbeauftragten hat. Linien werden wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt, obwohl sie die einzige, öffentliche Verbindung zum Arbeitsplatz darstellen!

Man fährt in Irnfritz Bahnhof mit der Buslinie zwei Minuten vor der Ankunft des Zugs ab und braucht auf die Nachfrage, warum das denn so ist, für die Begründung mehrere Tage Zeit. Allerdings – und das gebe ich zu, ist es sicher nicht leicht, hierfür eine Antwort zu finden.

Und jetzt schafft man es mit einem neuerlichen Fahrplanwechsel, die Fahrtzeit so zu verlängern, dass schon der Datumssprung berücksichtigt werden muss. Der Schulschluss in der HTL Karlstein um 17:30 Uhr bedeutet, dass man nach Gastern (18 km entfernt) und Ludweis (19 km entfernt) am selben Tag nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmittel heimfahren kann.

Sollte man die HTL Karlstein besuchen und in Dietmanns zu Hause sein, erlebt man eine Fahrplanstreckung. Bei einem Schulschuss um 14:50 Uhr betrug die Fahrtzeit ursprünglich 35 Minuten, steigerte sich beim ersten Fahrplanwechsel auf 43 Minuten, und seit November ist man ganze 73 Minuten unterwegs! Wo hier eine vernünftige Verkehrspolitik ist, ist ohne Nachfrage leider nicht ersichtlich!

Das Waldviertel ist die einzige Region in NÖ, die auch in den letzten 20 Jahren eine negative Bevölkerungsentwicklung hat. Die Überalterung ist so hoch, dass Feuerwehren in kleinen Orten aufgelöst werden, da zu wenige Mitglieder unter 65 Jahren in diesen Orten leben. Immer mehr Wutbürger melden sich medial, und doch gibt es kein Schreien aus den Gemeindestuben. Die Demutshaltung von gewählten Mandataren wird damit begründet: „Des woa eh scho imma so!“

Sollte die Entwicklung der HTL in Richtung Gebäudetechnik gehen, hat man mit der HTL Mistelbach und der HTL Mödling schon Konkurrenz. Gebäudetechniker werden im Waldviertel sicher nicht so dringend benötigt wie Mechatroniker.

Will man im Waldviertel leben, muss man einzigartig sein – diese Chance hat die Landespolitik, indem sie das Waldviertel zum Wasserstoff-Kompetenzzentrum entwickelt. Wird diese Chance vertan und sind bei der 150 Jahr-Feier nur Worte ohne Hintergrund gesprochen worden, ist es um den Standort und die Region vermutlich geschehen.

Kurt Lobenschuss, Sauggern

Leserbriefe auf meinBezirk.at geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors, der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der Redaktion.

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