Koalition in Waidhofen: Selbstfindungstrips bremsen Partnersuche
SPÖ führt internen Machtkampf. IG bemüht sich um Linie in den Verhandlungen mit der ÖVP
WAIDHOFEN. Zweieinhalb Stunden dauert im Schnitt eine Verhandlungsrunde, zu der die von Robert Altschach geführte ÖVP derzeit einlädt. Verhandlungen, die nicht immer mit einem konkreten Ergebnis enden müssen, weil Parteiinterna die Partnersuche bremsen.
Vor allem innerhalb der SPÖ herrscht derzeit ein immer offener ausgetragener Machtkampf zwischen Listenerstem Franz Pfabigan und zweitem Andreas Hitz. Im Rahmen einer Mitgliederversammlung werden am Freitag Neuwahlen abgehalten. Interne Querelen, die auch den potentiellen Koalitionspartner von der ÖVP verunsichern, vor allem, weil man nicht wisse wer in Zukunft für die SPÖ die Verhandlungen führen wird, heißt es aus ÖVP-Kreisen.
Bei dem Wahlbündnis aus Grünen und Bürgerliste, der IG Waidhofen, ist man sich intern offenbar über die Verhandlungspositionen nicht einig. Jedenfalls wurde das eigentlich für heute (Donnerstag) anberaumte zweite Gespräch zwischen ÖVP und IG auf Montag verschoben. Martin Litschauer (als Grüner in der Interessensgemeinschaft und Listenerster) bestätigt: "Es gibt innerhalb der Fraktion noch einiges zu diskutieren. Aber nachdem unser Einspruch erst Anfang März behandelt wird, besteht kein Grund zum Hudeln".
Bei der ÖVP gibt man sich auch trotz interner Turbulenzen bei zwei von drei potentiellen Juniorpartnern gesprächsbereit: "In Sachthemen sind wir alle gar nicht so weit voneinander entfernt. Das gilt für SPÖ, IG Waidhofen genauso wie für die FPÖ", erklärt Bürgermeister Robert Altschach im Gespräch mit den Bezirksblättern. Der Chefverhandler ist jedenfalls zuversichtlich einen neuen Partner zu finden: "Wir haben die zweite Runde eingeläutet. Ob wir überhaupt eine dritte brauchen, wird sich weisen."
Große Hektik ist bei den Koalitionsverhandlungen ohnehin nicht angebracht: Der Einspruch gegen einige Stimmen der IG Waidhofen wird voraussichtlich am 4. März von der Landeswahlbehörde geprüft. Danach wird ein Bescheid ausgestellt und erst dann kann eine konstituierende Sitzung stattfinden. Damit ist die Konstituierung des Gemeinderats vor Anfang April unwahrscheinlich.
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