Resolution
Waidhofner Gemeinderat gegen Atomkraft als nachhaltige Investition

Stadt Waidhofen ist gegen Atomkraft. | Foto: Archiv
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Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Waidhofen/Thaya fordert alle rechtlich möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um Investitionen in Atomkraft als nachhaltig in die Taxonomieverordnung der Europäischen Union im Rahmen des „Green Deals“ nicht zu akzeptieren. Der Beschluss zur Verabschiedung der entsprechenden Resolution fiel einstimmig.

WAIDHOFEN/THAYA. Der Gemeinderat fordert die Niederösterreichische Landesregierung, die Österreichische Bundesregierung, das Europäische Parlament und den Europäischen Rat auf, alle rechtlich möglichen Maßnahmen zu ergreifen, sowie bilaterale und multilaterale Gespräche mit allen Verantwortungsträgern zu führen, um Investitionen in Atomkraft als nachhaltig in die Taxonomieverordnung der Europäischen Union im Rahmen des „Green Deals“ nicht zu akzeptieren.

"Es freut mich, dass ich mit unserem Gemeinderat und dem Anti-Atom-Komitee eine gemeinsame Resolution gegen den Taxonomie-Entwurf der EU-Kommission erarbeiten konnte und dieser einstimmig im Gemeinderat angenommen wurde, so der für Umweltfragen zuständige Vizebürgermeister Martin Litschauer.

"Auch die aktuelle Krise in der Ukraine zeigt uns wie gefährlich die Atomkraft ist und wie abhängig die EU von Uran-Importen ist. Aber gleichzeitig ist das Waldviertel mit Neubauprojekten in Tschechien und geplanten grenznahen Atommüllendlagern konfrontiert. Wir lehnen den Atomausbau klar ab und auch dem Gemeinderat war es wichtig, dass nochmals eindeutig zum Ausdruck zu bringen, damit die Taxonomie nicht Werkzeug für diese Ausbaupläne in Tschechien wird," so Litschauer weiter.

Begründung im Wortlaut

Zu langsam!
Von der Planung bis zur Fertigstellung eines AKWs vergehen bis zu 20 Jahre, neue Reaktoren kommen also für den Klimaschutz zu spät.

Zu teuer!
Die beiden AKWs in Frankreich (Flamanville) und Olkilouto (Finnland) haben gezeigt, dass Atomkraftwerke völlig unwirtschaftlich sind. So stiegen z.B. die Baukosten in Flamanville von 3,4 Mrd. auf mittlerweile 14 Mrd. Euro und bis Fertigstellung auf geschätzte 19 Mrd. Euro.

Zu ineffizient!
Atomenergie trägt nur zu etwa 2 Prozent am Weltenergieverbrauch bei, kann als daher keinen relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Zu gefährlich!
Die beiden Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, welche Auswirkungen diese Technologie haben kann. Ein schwerer Unfall in Europa hätte katastrophale Folgen. Zudem gibt es keine Lösung des Atommüllproblems! Auch die Pläne in Zukunft auf kleinere Reaktoren zu setzen würde das Unfallrisiko weiter erhöhen, weil durch diese kleinen Atomreaktoren, die Anzahl der Kraftwerke deutlich steigen würde, was die Wahrscheinlichkeit für einen atomaren Unfall weiter erhöht. Konzepte, die tatsächliche Vorteile in Punkto Sicherheit und Wirtschaftlichkeit bringen würden, existieren erst am Reißbrett.

Umweltschädlich!
Auch der Bau und der Abriss von Atomanlagen verursacht eine Klimabelastung. Da es weltweit noch kein einziges Endlager in Betrieb gibt, sind die endgültigen Klimafolgen noch gar nicht abschätzbar. Aber vor allem Abbau, Anreicherung und Wiederaufbereitung von Uran verursacht gravierende Umweltschäden und kann nicht als nachhaltig bezeichnet werden.

Krisenherd!
Die aktuelle Lage in Kasachstan, dem weltweit wichtigsten Produzenten von Uran, macht deutlich, wie abhängig die EU von Uran-Importen ist, wenn weiter auf Atomkraft gesetzt wird. Die Atomenergie bietet keine Eigenversorgung in der EU, dies ist nur mit Erneuerbarer Energie möglich. Um zukünftige Krisen zu vermeiden, ist es notwendig, aus der Atomenergie auszusteigen und sich unabhängig zu machen.

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