Breitband in der Stadt: Abwarten im Tarif-Konflikt
Verunsicherung rund um Glasfaser: Städter befürchten Nachteile gegenüber Dorfbewohnern. "Für ein Urteil ist es zu früh" sagen die Chefs beider Netzbetreiber.
WAIDHOFEN. Während viele Orte im Bezirk schon in den Startlöchern für Breitband-Internet stehen, herrscht ausgerechnet in der Bezirkshauptstadt Waidhofen Verunsicherung, wie zahlreiche Zuschriften an die Redaktion der Bezirksblätter belegen.
Der Grund: die Niederösterreichische Glasfaserinfrastruktur-Gesellschaft (Nögig) ist für die Errichtung des Glasfasernetzes zuständig und tut dies auch schon im Bezirk. Bis auf das Stadtgebiet Waidhofen, dort darf die Landes-Gesellschaft nämlich nicht tätig werden, weil es mit der Speednet Betriebs GmbH einen privaten Anbieter gibt der 100 Mbit/s anbieten kann und damit kein Marktversagen herrscht.
Mit dieser Regelung soll verhindert werden, dass (teil-)staatliche Unternehmen privaten Anbietern das Wasser abgraben. Viele Waidhofner befürchten jetzt aber, dass die Anbindung an den Datenhighway schlechter ausfallen könnte, als in den ländlichen Gegenden. Zur Verunsicherung tragen zusätzlich noch Vorverträge bei, nach denen 100 Mbit Up- und Download zum Einführungspreis 36 Euro (später rund 70 Euro) am Land kosten, im Stadtgebiet von Waidhofen aber rund 80 verrechnet werden.
Die Bezirksblätter haben bei der Noegig und Speednet-Geschäftsführer Christian Berger nachgefragt. So warnt der Geschäftsführer der Nögig, Hartwig Tauber, vor zu schneller Alarmstimmung: "Unser Netz wird erst im Jahr 2017 fertig. Nüchterne Vergleiche sind erst ab diesem Zeitpunkt möglich."
Dafür ist auch Christian Berger von Speednet: "Der Markt ist gerade aufgehitzt und sehr nervös. Natürlich ist unser 100 Mbit-Tarif aktuell etwas teurer, aber dafür ist er sofort verfügbar." Dass der Highspeed-Internetzugang derzeit noch teurer ist, wird laut Berger nicht immer so bleiben: "Wenn das Glasfasernetz fertig ist, dann werden wahrscheinlich die Preise aller Anbieter sinken. Wir sind selbst ständig dabei auszubauen, anders ginge es gar nicht". Generell sei es schwierig in einer Branche mit sich ständig ändernden Technologien mehrere Jahre vorauszuplanen, so Berger.
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