Birkfeld entdecken 2018
Die "Joglland Teifl" haben Hochsaison

- Wolfgang Jahn, Rony Tanzer, Michael Kristoferitsch und Oliver Lehrhofer (v. links).
- hochgeladen von Anneliese Grabenhofer
Die "Joglland Teifl" aus Birkfeld haben eine neue Show und sind bereit für die Saison. Die WOCHE hat hinter die Kulissen geblickt und Einblicke in eine besondere Tradition bekommen.
Der Geruch nach Zirbenholz und Farben macht sich in der Vereinswerkstatt der "Joglland Teifl" breit. Gruselige Masken mit Augen aus Glaskugeln stehen auf einem Schrank. Hörner an der Wand, Felle von Ziege, Schaf und Jak, dazu in einer Kiste Pferdeschweife. Im Tischwinkel eine Hexenmaske, schräg grinsend, mit Zähnen, die einem Schauer über den Rücken jagen. Aber auch die Nikolausmaske ist bereits parat. Schnitzmesser, Acrylfarben in der gegenüberliegenden Ecke. Diese Perchtmasken, die ein Gewicht zwischen drei bis fünf Kilogramm haben, wurden mit viel Kreativität von Michael Kristoferitsch gefertigt.
Sorgfältig geplante Shows
Mit großer Leidenschaft und Herzblut werden die Perchtenshows jedes Jahr aufs Neue vorbereitet. „Bei unserem Verein sind viele verschiedene Charaktere. Jeder hat seine Wertigkeit, ob das im Bereich Computertechnik liegt oder bis hin zum Nagel einschlagen und letztendlich sauber machen und reinigen ist,“ sagt Rony Tanzer, der vor elf Jahren den Grundstein legte. Heute zählt der Verein inklusive aller Helferleins rund 45 Mitglieder, darunter auch zwei Mädls. Im Vorjahr hat Rony Tanzer die Funktion des Obmannes an Wolfgang Jahn übergeben.
Die Saison der "Joglland Teifl" hat bereits gestartet. In Strallegg und bei der Tennishalle in Birkfeld hat man schon die ersten Shows absolviert. Die heurigen Darbietungen stehen unter dem Motto „Des Schlussliacht.“
Die Themen sind meist direkt aus dem Leben gegriffen. Längst vor der Saison werden Vorschläge und Ideen eingebracht und darüber diskutiert, bis man sich schließlich entscheidet und das Drehbuch geschrieben werden kann. Viele Requisiten werden jährlich für die Show produziert. Ob es ein Sarg, eine Verwandlungskiste, ein Kessel, Altar oder eine Orgel sind – meist ist jedes Gerät mit einer Nebelmaschine ausgestattet – es ist immer wieder aufs Neue eine Herausforderung. Sicherheit ist bei jeder Vorführung ein großes Thema, betont Wolfgang Jahn. Großteils wird auf elektronische Technik zurückgegriffen, da Feuer zu gefährlich wäre. Letztendlich wird vor dem Saisonstart auch alles auf Herz und Nieren erprobt. Im Tonstudio von Harald Willingshofer wird jede Stimme aufgenommen und entsprechend verzehrt.
Handwerkskunst
Michael Kristoferitsch, der schon einige Masken geschnitzt hat: „Ich bin jetzt bald zehn Jahre dabei. Anfangs hab ich mich riesig gefreut, einfach als Vorläufer nur mithüpfen zu dürfen.“ Seine erste Maske hat Michael im vergangenen Jänner kreiert. „Es ist eine schöne Herausforderung aus einem Stück Zirbenholz etwas Besonderes zu fertigen und damit die Menschen zu begeistern. Den Ausdruck der Maske hab ich gedanklich meist schon vor mir. Kleinigkeiten dürfen sich immer wieder ergeben.“
Im Dienste des Brauchtums
Ziel der "Joglland Teifl" ist es, Brauchtum zu erhalten und dem Publikum eine aufregende Show zu bieten. Bei der Namensfindung ließ man sich sehr von der Heimat, dem Joglland, inspirieren. „Was uns ausmacht, ist das Showprogramm, welches spannend bis hin zum Finale ist. Und wir legen sehr viel Wert auf Qualität und den freundlichen Umgang mit Kindern,“ sind sich die Burschen einig.
Kommende Aufführungen
23. November in Passail
24. November in Gasen
30. November in der Steirerstub´n
1. Dezember in Waisenegg beim Christkindlmarkt
7. Dezember in Birkfeld, Betulla
8. Dezember in Fischbach


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