Es war einmal ...

Der Froschkönig auf der Posaune
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  • Der Froschkönig auf der Posaune
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… ein Musikverein in Anger, der wollte sein Publikum mit sagenhafter Musik begeistern.

Deshalb erzählten die Trompeten, Flügelhörner und die Musiker am Schlagwerk die Geschichte vom standhaften Zinnsoldaten, Querflöte, Oboe, Piccolo und Klarinetten erinnerten an das Mädchen mit den Schwefelhölzern, Posaunen und Bässe machten sich ob des Kaisers neue Kleider lustig, bevor die Holzblasinstrumente (nicht nur) das Herz der Schneekönigin berührten. Im letzten Satz der „Tales from Andersen“ ließ die ganze Kapelle die roten Schuhe tanzen.

Einen regionalen Bezug gab es „Im Kräftereich“ von Reinhard Summerer. Die Zuhörer konnten im ersten Satz die Kraft der Erde spüren, und im zweiten, der Teufelstein Sage, miterleben, wie Luzifer versuchte, auf der Fischbacher Alm einen Turm bis in den Himmel zu bauen. Allerdings ging das Vorhaben komplett daneben - Luzifer fuhr, begleitet von schrillen, teils disharmonischen Tönen, zurück in die Hölle. Mit dem dritten Satz erinnert Reinhard Summerer an die Kraft in uns, lässt das Thema des Anfangsatzes wieder erklingen, schließt so den harmonischen Kräfte-Reigen. Besonders eindrucksvoll war hier die Lichtchoreographie der „Austria4“, die dieses Konzert erstmals visuell sehr stimmungsvoll umrahmten.

Mit dem „Wizard of Oz“ be- und verzauberte das Ensemble die Zuhörer ehe alle gemeinsam mit dem Ballon über den Regenbogen zum Ende des ersten Teil des Konzerts schwebten.

Die Nussknacker Suite von Iljitsch Tschaikowski dürfte jedem bekannt sein. Arrangiert von Hans Joachim Rhinow wird daraus der „Nutcracker Swing“ – mit diesem BigBand-Sound anmutenden Stück wurde der zweite Teil eröffnet. Begeistert waren die Zuhörer schon vor der Pause – jetzt wurde es richtig märchenhaft. Mit Aladdin und seiner Wunderlampe spielten die Musiker uns in den fernen Osten, bevor sie Arielle, die kleine Meerjungfrau und Sebastian, die Krabbe, in die Tiefen des Meeres begleitete. „Under the Sea“ verzückte die jungen Zuhörer und weckte bei den erfahreneren Gästen angenehme Erinnerungen an die Jugendzeit.

„Wenn ihr einen Super-Posaunisten habt, zusätzlich einen Wawa-Dämpfer und viel Mut, dann müsst ich dieses Stück unbedingt spielen“ – steht in einem Forum im Internet. Gemeint ist „Dear Frog“, das Märchen, in dem ein verzauberter Frosch von einer Prinzessin geküsst und so wieder zum Prinzen wird. Der Musikverein hat das alles. Der Super-Posaunist ist Johannes Neuhold – er hat nicht nur einen Wawa-Dämpfer und Mut, sondern auch viel Sinn für Humor. Am Ende des Stücks bekam Johannes allerdings keinen Kuss, sondern den Taktstock überreicht.

„Es war einmal …“ meinte Mag. Bianca Friesenbichler, „… so vor 9 Jahren, dass ich den Dirigentenstab in die Hand nahm und das erste Mal vor die Musikkapelle trat, um den Takt anzugeben. Anfangs mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, aber je länger ich das machte, um so mehr Gefallen fand ich daran. Aus persönlichen und beruflichen Gründen ist es jetzt an der Zeit, die musikalische Leitung abzugeben – in Johannes Neuhold hab ich den Idealen Nachfolger gefunden.“
Im Märchen küsste die Prinzessin den Frosch und er wurde daraufhin ein Prinz; im wahren Leben gibt’s einen Taktstock – und der Frosch wird zum Dirigenten. Alles Gute, sowohl Bianca, die dem Verein als „einfache Musikerin“ treu bleiben wird, als auch an Johannes für die neue herausfordernde Aufgabe.

Alles Gute und viel Erfolg wünschen wir auch den „Neuen“ in unseren Reihen: Peter Grabner (Posaune) und Gabriel Ziesler (Schlagzeug) hatten den ersten öffentlichen Konzert-Auftritt und bekamen den „Jungmusiker-Brief“ überreicht. Wieder in unseren Reihen begrüßt werden konnte auch Herr Josef Schaberreiter. Herzlich willkommen!

Zum Abschluss des Konzerts wurde – passend zum Thema des Abends – der „Märchenwalzer“ dargeboten. Nach zwei Zugaben meinte Moderator Lukas Meißl, der ebenfalls zauberhaft durch den Abend führte: „Vergesst nicht: Die schönsten Geschichten schreibt das Leben selbst“.

In diesem Sinne: Danke an alle Beteiligten für den wirklich gelungenen, wunderschönen und „sagenhaften“ Abend.

Wo: Turnsaal der HS Anger, Pettauer Straße 10, 8184 Anger auf Karte anzeigen
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