KulturMarkt Hartmannsdorf
Gemeinschaftliche Herbstausstellung im Dorfhof

Fulminante Herbstausstellungs-Eröffnung im Dorfhof KulturMarkt Hartmannsdorf | Foto: Oswald Schechtner
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  • Fulminante Herbstausstellungs-Eröffnung im Dorfhof KulturMarkt Hartmannsdorf
  • Foto: Oswald Schechtner
  • hochgeladen von Hermine Arnold

Im KulturMarkt Hartmannsdorfer Dorfhof ist es wieder soweit: in einer Gemeinschaftsausstellung mit drei renommierten freischaffenden Künstler:innen wird den Besucherinnen und Besuchern farbenfrohe Herbststimmung mit unterschiedlichen Stilmitteln bis zum 26.11. näher gebracht. Die Vernissage am 17.11. war fulminant!

MARKT HARTMANNSDORF. Der Herbst ist der Frühling des Winters. Die Farbenpracht, die sich zum Ende des Jahres zeigt, hat Henri de Toulouse-Lautrec zu dieser viel zitierten Aussage motiviert.

Die Freischaffenden Valentina Eberhardt aus Graz, Monika Lafer aus Gleisdorf und Gerhard Guttmann aus Klöch scheinen Toulouse-Lautrac mit ihren herbstlichen Schöpfungen zuzustimmen. Sie präsentieren diese dem Betrachter in unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksweisen.

Jede Künstlerin bzw. jeder Künstler zeichnet sich durch seine eigenständige und einzigartige Technik und Motivwahl aus. Als Trio bieten sie den Besucherinnen und Besuchern ein stimmiges und vielfältig blühendes Herbstportfolio. - Der Frühling des Winters ist mit den Werken von Eberhardt, Lafer und Guttmann farbenprächtig und ebenso berührend in den Dorfhof eingezogen.

Die musikalische Umrahmung wurde von den hochkarätigen Musikern der Gruppe "TriMago" (Hannelore Farnleitner auf der Violine, Akkordeonist Bernd Kohlhofer und Tubist Robert Ederer) durchgeführt. Das Publikum tobte (und tanzte) vor Begeisterung.

In seiner Eröffnungsansprache würdigte der langjährige Obmann des KulturMarkt Hartmannsdorf alle anwesenden Künstler und Musiker. Er prägt seit insgesamt 23 Jahren das kulturelle Geschehen (Wortschatz-Lesewettbewerbe am Literaturbrunnen seit 2012, Sonnis Kulturveranstaltungen, offene Gartentür, jährliche etablierte Frühjahrs- und Herbstveranstaltungen, etc.). Mit einem Ausblick auf viele weitere geplante Projekte bedankte sich Sonnleitner bei Bürgermeister Otmar Hiebaum für die langwährende gute Zusammenarbeit und bat darum, die Kulturtradition in Markt Hartmannsdorf auch weiterhin zu unterstützen und zu fördern. 

Daten der Ausstellung:

Vernissage:  16.11.2023, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 18.11. bis 26.11.
Öffnungszeiten: Fr. und Sa., 16.00–18.00 Uhr und So., 10.00–12.00 und 14.00–17.00 Uhr

Die umfassende Fotogalerie in diesem Beitrag zeigt das Stimmungsbild der Herbstausstellung, die als Kulturfest zelebriert wurde. Ein Besuch der Ausstellung ist auf jedenfalls empfehlenswert!

Die Künstler:innen

Wir wollten im Vorfeld der Ausstellungseröffnung mehr über die Gestalter:innen der Ausstellung erfahren und haben sie zu Interviews gebeten, die wir im nachfolgenden wiedergeben möchten.

Valentina Eberhardt

Foto: Hermine Arnold

  1. Wie kam es zur Herbstausstellung in Markt Hartmannsdorf?
    EBERHARDT: Meine liebe Freundin und Künstlerbundkollegin Monika Lafer hat mich mit ins Boot geholt. Ich war dafür sofort Feuer und Flamme. Ich bin ein großer Fan von Monikas Arbeiten. Ich schätze sie sehr und kann noch vieles von ihr lernen.
  2. Kommst du aus einer künstlerischen Familie oder bist du die erste / der erste, der einen künstlerischen Weg eingeschlagen hat?
    Mein Großvater Jakob Sautner war „Schuhdesigner“. Damals hieß das allerdings noch Schuhmodelleur. Aber zum Leidwesen meines Vaters, der mich wahrscheinlich lieber in einer Bank gesehen hätte: Ja, ich bin die Erste, die dank ihrer Dickköpfigkeit den künstlerischen Weg eingeschlagen hat und hoffentlich noch lange gehen wird.
  3. Was ist dein künstlerischer Hintergrund? Wie / wann bist du zur Malerei gekommen?Kreativ war ich schon immer. Im Keller meiner Eltern hängt eine gerahmte Zeichnung die ich im frühen Kindergartenalter „gezeichnet“ habe. Also ein Früh-Früh-Früh-Werk! Spaß beiseite. Seitdem ich denken kann, dreht sich mein ganzes Leben um die Kunst.
  4. Was ist deine Motivation fürs Malen?
    Ehrlicherweise ist meine Motivation nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht immer gegeben. Da kommt dann meistens aber zum Glück auch mein Ehrgeiz ins Spiel, der mich zum Zeichnen „zwingt“. Die Inspirationen hingegen hole ich mir am liebsten vom Meer. Ich könnte Stunden lang aufs und ins Meer schauen, um kleine Krebse oder ganze Fischschwärme zu beobachten.
  5. Was sind deine Botschaften, bzw. was möchtest du damit erreichen?
    Es belastet mich sehr, was gerade auf unserer wunderschönen und bunten Welt passiert. Krieg, Zerstörung und Hass dominieren die Schlagzeilen in jeder Tageszeitung. Mit meiner Kunst ist es mir ein Anliegen, die Menschen von all den Grausamkeiten etwas abzulenken und ihnen für einen Augenblick das Schöne vor Augen zu führen. Meine Kunst spaltet nicht, sie soll vereinen.
  6. In welchen Techniken malst du? Was ist das Besondere an deiner Malerei?
    Die meiste Zeit arbeite ich mit einem dokumentenechten Kugelschreiber auf Papier. Vorwiegend in Kombination mit Aquarell- oder Acrylfarben. Ich würde sagen, dass mein Alleinstellungsmerkmal der Kugelschreiber ist. Ein Material, das keinen Fehler erlaubt.

    Foto: Hermine Arnold
  7. Woran arbeitest du gerade?
    Ich arbeite gerade an meinem zweiten Buch. Es heißt: Friaul - Alles, nur kein Reiseführer. Es erscheint nächstes Jahr im Strahalm Verlag. Ich weiß auch nicht, wie ich dieses Buch beschreiben soll, denn es ist wirklich alles, nur kein Reiseführer :-D Eine Mischung aus meinen Erfahrungen, die ich rund um Grado machen durfte, gespickt mit vielen Fotos und Zeichnungen… und natürlich auch dem ein oder anderen Insidertipp.
  8. Gehst du einem Brotberuf nach oder kannst du von deiner künstlerischen Tätigkeit leben?
    Ich arbeite jetzt im fünften Jahr an der Mittelschule Gleisdorf und darf dort Kunst und Gestaltung sowie Technik und Design unterrichten. Mir bereitet dieser Beruf noch immer sehr große Freude und deswegen würde ich ihn auch nicht als Brotberuf bezeichnen, denn manchmal gibt es im Konferenzzimmer auch Kuchen! Aber abgesehen vom Kuchen… Ich darf als Lehrerin den ganzen Tag der Kunst nachgehen und die Schüler*innen dabei begleiten, wie sie über sich selbst hinauswachsen. Das ist wahrscheinlich auch das Schönste an meinem Beruf. Jeder Mensch ist ein Künstler! Wichtig ist nur, dass wir das nach unserer Kindheit nicht verlernen und weiterhin Freude am Malen und am Schaffen neuer Werke haben.
  9. Worauf bist du besonders stolz als Künstlerin?
    Auf meine Familie, die mich immer unterstützt. Mein Partner, der schon vor geraumer Zeit aufgehört hat, meine künstlerischen Aktionen zu hinterfragen. Mein Vater, der mir immer den Rücken freihält und versucht mich bestmöglich mit seiner Zeit und Fürsorge zu unterstützen und meine Mutter, die zwar meine schärfste Kritikerin ist, aber meist mit ihren Kritikpunkten recht behält.
  10. Welche Pläne hast du für 2024?
    Die Veröffentlichung meines zweiten Buches und natürlich an interessanten Ausstellungen teilnehmen zu dürfen und mir noch mehr Zeit für meine Kunst zu nehmen.
  11. Was ist dein Wunsch für die Zukunft?
    Eines Tages mit zweiundzwölfzig Katzen im Schatten eines Olivenbaumes in Italien zu sitzen um dort meiner Kunst nachzugehen.
  12. Wo kann man weiterführende Informationen über dich finden ?
    Instagram: valentina_eberhardt oder vse_art ,
    Facebook: Valentina Eberhardt
    Mail: eberhardt.valentina@drei.at
    Oder ihr besucht einfach meine Schaufenstergalerie in Grado in der Galleria Excelsior.… und wenn ihr gerne zu zukünftigen Veranstaltungen eingeladen werden möchtet, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir eine kurze Mail an eberhardt.valentina@drei.at schreiben würdet.

Monika Lafer

Foto: Hermine Arnold

  1. Wie kam es zur Herbstausstellung in Markt Hartmannsdorf?
    Sonni hat mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte und ich hab mich umgehört, für wen es noch passen könnte. Da waren dann Valentina und Gerhard schnell bereit mitzumachen.
  2. Kommst du aus einer künstlerischen Familie oder bist du die erste / der erste, der einen künstlerischen Weg eingeschlagen hat?
    Ich komme aus einem bäuerlichen Umfeld, nur mein Opa war sehr kunstinteressiert (Er war Bauer und Hilfsarbeiter). Ich musste erst „was Gscheits“ machen, war also zunächst 15 Jahre Physiotherapeutin. Das war ich auch gerne, aber noch lieber hab ich meine zwei Berufe in der Kunst.
  3. Was ist dein künstlerischer Hintergrund? Wie / wann bist du zur Malerei gekommen? Zunächst hab ich gezeichnet (mit 10 Jahren das erste Porträt), einfach aus Begeisterung heraus und nicht mehr damit aufgehört. Malen macht viel Dreck, das wollte man zuhause nicht. Das Malen kam später, so mit 15,16. Erst Aquarell, dann Öl, dann Acryl. Während der Arbeit als Physiotherapeutin hab ich immer wieder Aufträge (Zeichnung, Malerei) abgearbeitet – als ich in der freien Praxis war, hab ich nebenher die Meisterklasse für Malerei und Grafik in Graz gemacht (2010-12). Danach das Kunstgeschichtestudium in Graz (Promotion 2022).
  4. Was ist deine Motivation fürs Malen?
    Obsession. Wenn ich es nicht mache, werde ich zu einer Belastung für mein Umfeld. Und Malen ist mein Mittel/Werkzeug, um zu verstehen. Es ist wie Sezieren. Ich muss mich nie motivieren.
  5. Was sind deine Botschaften, bzw. was möchtest du damit erreichen?
    Bei mir gibt es keine Kunst, „um zu“. Es geht mir ums Vermitteln des Sehens, Wahrnehmens – im Idealfall geht man in Resonanz mit den Bildern. Ähnlich wie Musik – es muss berühren. Die Technik allein ist zu wenig.
  6. In welchen Techniken malst du? Was ist das Besondere an deiner Malerei?

    Foto: Hermine Arnold

    Derzeit Acryl auf ungrundiertem Leinengewebe. Ohne Grundierung, ohne Zusatzstoffe – nur diese beiden Komponenten. Ich möchte mit einer minimalistischen Technik mein Motiv in seiner Tiefe erforschen. Zusätzliche Hilfsmittel und dergleichen würde ich als Ballast empfinden.

  7. Woran arbeitest du gerade?
    Malerei: ich versuche gerade, mich dem Thema Meer in dieser Art (nahsichtig, Acryl auf ungrundiertem Leinen) auseinanderzusetzen. Kunstgeschichte: mehrere Publikationen (Monografie, Beiträge in Sammelschriften).
  8. Gehst du einem Brotberuf nach oder kannst du von deiner künstlerischen Tätigkeit leben?
    Mittlerweile, seit 2015, gehe ich keinem Brotberuf neben der Kunst nach.
  9. Worauf bist du besonders stolz als Künstlerin?
    Das gilt eigentlich für jeden meiner Berufe: es ist die Freude, die mein tägliches Tun begleitet und mich immer antreibt, noch mehr wissen zu wollen, mit geistreichen Leuten zu arbeiten und ein entsprechendes Umfeld vorzufinden. Da bin ich stolz drauf, dass ich das habe.
  10. Welche Pläne hast du für 2024?
    Publikationen (darf ich noch nicht konkretisieren), ein fantastisches Projekt, das ich auf der Metaebene begleiten werde (siehe oben, noch unter Verschluss), Malerei: tägliches Training/Verkaufsausstellungen, Gleisdorfer zeit.raum (mit Martin Krusche), irgendwas hab ich sicher noch vergessen… ach ja, mit viel Glück Umzug ins Haus mit neuem Atelier.
  11. Was ist dein Wunsch für die Zukunft?
    Abgesehen von Weltfrieden wünsche ich mir im Kleinen, dass ich weiterhin in diesem Groove (tolle Kooperationen, wertschätzender Umgang miteinander) gut vorankomme und von meinen Einnahmen gut leben kann.
  12. Wo kann man weiterführende Informationen über dich finden?
    www.monika-lafer.at, insta: monikalafer (hier poste ich mein tägliches Mal-Trainingsprogramm. Künstlerworkout quasi), kein FB (nervt).

Gerhard Guttmann

Foto: Hermine Arnold

  1. Wie kam es zur Herbstausstellung in Markt Hartmannsdorf?
    Ich wurde von Monika Lafer eingeladen.
  2. Kommst du aus einer künstlerischen Familie oder bist du die erste / der erste, der einen künstlerischen Weg eingeschlagen hat?
    Mein Vater war handwerklich sehr geschickt.
  3. Was ist dein künstlerischer Hintergrund? Wie / wann bist du zur Malerei gekommen?Habe spontan mitte 80er Jahre mit Aquarell begonnen
  4. Was ist deine Motivation fürs Malen?
    Ich suchte nach einem Ausgleich neben meiner beruflichen Tätigkeit im medizinischen Bereich.
  5. Was sind deine Botschaften, bzw. was möchtest du damit erreichen?
    Dass man die Natur ganz bewusst betrachtet und die Augen öffnet.
  6. In welchen Techniken malst du? Was ist das Besondere an deiner Malerei?
    Ich male in Aquarell, Acryl und Öl und meine Skulpturen entstehen aus Holz und Stein. In meinen Bildern kann man immer Neues entdecken,  daher sind sie für den Betrachter sehr Interessant.

    Foto: Hermine Arnold
  7. Woran arbeitest du gerade?
    Ich widme mich den Themen Akte und Landschaften.
  8. Gehst du einem Brotberuf nach oder kannst du von deiner künstlerischen Tätigkeit leben?
    Ich bin mittlerweile in Pension.
  9. Worauf bist du besonders stolz als als Künstler?
    Wenn man die Kunstfreunde begeistern kann.
  10. Welche Pläne hast du für 2024?
    Da möchte ich wieder eine gute Ausstellung ausrichten.
  11. Was ist dein Wunsch für die Zukunft?
    Ich möchte Intensiv an meinen Ideen weiterarbeiten.
  12. Wo kann man weiterführende Informationen über dich finden?
    www.fewo-guttmann.com und in Kunstbüchern

Weitere Details zur Ausstellung

https://www.meinbezirk.at/event/weiz/c-ausstellung/herbstausstellung-kulturmarkt-hartmannsdorf_e1146102

Hermine Arnold
Freie Redakteurin
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