Hand und Werk
Wer allen Ernstes denkt, Handarbeit sei bloß das Handhaben von Gegenständen, ist ohne Ahnung, wie wir Menschen gemacht sind.
Es ist keineswegs so, daß bloß der Geist den Händen befiehlt. Versierte Handfertigkeit verändert unsere Wahrnehmung und nimmt so prägenden Einfluß auf die Bedingungen unseres Geistes.
Was nun vielleicht etwas geschraubt klingt, hat ganz banale Konsequenzen und radikale Auswirkungen auf unseren Alltag.
Das bedeutet unter anderem, handwerkliche Geschicklichkeit, die in der Praxis erarbeitet werden muß, ist von großer kultureller Bedeutung.
So kommt es etwa, daß in der HTBLA Weiz nicht bloß Informations-Wissen vermittelt wird, sondern das konkrete Zugreifen hohen Rang hat. Vor allem in Zeiten, wo immer mehr Entwurfs- und Fertigungsarbeit in die Virtualität von Computern verlagert wird.
Dagegen steht die „konkrete Maschine“, deren Form durch ihre Funktion vorgegeben ist. So eine konkrete Maschine hat nun der Diplomingenieur Karl Haar seinen Schützlingen übergeben. Einen rund hundert Jahre alten Monoblockmotor der fast vergessenen Automarke Adler. Genauer: Ein Zwei-Block-Vierzylindermotor mit etwa 3,1 Liter Hubraum.
Die Matura-Runde Michael Feigl, Philipp Huber, Simon Pletzer und Matthias Rybar wird sich jetzt bewähren müssen: „Wir haben es uns nun zur Aufgabe gesetzt, diesen Motor zu zerlegen, zu vermessen und am Computer zu zeichnen. Außerdem wollen wir den Motor so weit restaurieren, dass er im April 2013 wieder läuft.“
Sie sehen, das Vorhaben beinhaltet BEIDE Ebenen, die Virtualität der Rechenmaschine und die Aktualität des konkreten Motors. Unsere zukünftigen Ingenieure werden ja hart gefordert sein, die Wechselwirkung zwischen beiden Situationen – Computersimulation und reale Maschine -- zu bewältigen.
Da man für so alte Aggregate keine Unterlagen in der nächsten Buchhandlung bekommt, hat das Quartett eine sehr komplexe Mission übernommen. Wir werden den Fortschritt des Projektes in einem eigenen Motor-Blog verfolgen können: [link]
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