Birkfeld
Matthias Ranegger und seine Verkörperungen

Matthias Ranegger, Verkörperungs-Künstler aus Birkfeld | Foto: Hermine Arnold
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Dr. Matthias Ranegger ist ehemaliger Arzt, leidenschaftlicher Gärtner und Objektkünstler aus Birkfeld. Wer sich mit Matthias Ranegger etwas tiefergehend beschäftigt, spürt seine Spiritualität und Offenheit für unterschiedlichste Weltanschauungen. Er ist ein Denker und ein Philosoph. Gleichzeitig ist er auch ein Suchender und ein Sammler. Wie fügt sich das alles zusammen in Matthias Raneggers Künstlerdasein?

BIRKFELD. Als praktizierender Arzt war Matthias Ranegger tagtäglich mit den Themen der Augenblicklichkeit und der Veränderung, des Neuentstehens, dem Werden und Vergehen, dem Anfang und Ende, dem Sein und Sterben, dem Leben und dem Tod im Zwiegespräch. Die Beschäftigung mit dem Vergänglichen ist auch in seinem künstlerischen Schaffen von zentraler Bedeutung.

Seelenflug: "Im Sterben darf sich das Sein vom Leben lösen" | Foto: Hermine Arnold
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Matthias, der Arzt

Während seines aktiven Arztlebens, das 1991 mit einem Umzug nach Birkfeld in eine Hausarztpraxis begann, hat sich Matthias Ranegger aus ganzem Herzen und mit großem Engagement seinen Patienten gewidmet. Zu seinem für einen Landarzt ungewöhnlichen Portfolio zählten schon damals Zusatzangebote in chinesischer Akupunktur und später auch therapeutischer Hypnose. Es stellte sich heraus, dass sein Weg der richtige für ihn und seine Patienten war. Die Beendigung der Praxis erfolgte dann durch eine gesundheitliche Krise mit folgender Berufsunfähigkeit.

In dieser Zeit war Matthias privat schon lange künstlerisch tätig, bis ihm irgendwann klar wurde, dass er seiner Herzensbestimmung als Künstler folgen muss.

Matthias, der Sammler

Tropfen: "Wie ein Tropfen lösen sich die Erkenntnisse im Bewusstsein als Verbindung des Geistes mit der Materie" | Foto: Hermine Arnold
  • Tropfen: "Wie ein Tropfen lösen sich die Erkenntnisse im Bewusstsein als Verbindung des Geistes mit der Materie"
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Matthias ist schon von Jugend an ein Sammler von Stücken aus Naturmaterialien, die ein weiteres Leben in einem transformierten Zustand verdient haben. Oft war ein persönlicher Bezug zum ursprünglichen Besitzer aus der Familie gegeben, wie bei Tischplatten, bei Möbelholz und Fassdauben. Später waren es auch immer wieder Fundstücke direkt aus der Natur wie Steine, Muscheln, hohle Stämme, von Holzkrebs verformte Holzstücke, Altholz, Schwemm- und Schlammholz oder auch Wurzeln.

„Oft kamen wir mit voll beladenem Wohnwagen solcher Fundstücke aus unserem Urlaub zurück“,

verrät seine Ehefrau Sissi Ranegger mit einem herzlichen Lächeln.

Bemerkenswert an Matthias Raneggers „Fund“ ist nicht die Suche an sich, sondern das gefundenwerden-Wollen der Objekte, die sich ihm offenbaren.

Matthias, der Künstler

Lange schien es so, als wäre Matthias nur ein Sammler von scheinbar nutzlosen, wertlosen, abgestorbenen Fundstücken aus der Natur. Aber nun schließt sich der Kreis auf ganz natürliche, selbstverständliche und unaufdringliche Weise. Denn Matthias sieht seine Aufgabe als Künstler darin, die Geschenke der Natur darzustellen oder auch künstlerisch zu gestalten und in Verbindung mit seinen Gedanken zu präsentieren.

„Damit verbindet sich das Hingebende mit dem Annehmenden, das Annehmende mit dem Hingebenden.“

SumVos – ich bin ihr

Matthias Raneggers Verkörperungen konfrontieren den Betrachter mit „sich selbst“, indem sich einerseits das dargestellte Objekt selbst zum Ausdruck bringt und andererseits durch die Ranneggersche Textbegleitung jedes Objektes. Damit gehen Objekte mit den verschriftlichten Gedanken eine Verbindung ein und bilden das Ganze. SumVos.

Matthias Pläne für die Zukunft:

Das von Matthias entwickelte Veranstaltungsformat „Hinterm Haus“ mit Künstlerinnen aus unterschiedlichen Kunstrichtungen, das Ende Juli in seinem Traumgarten und Atelier über die „Naturbühne“ ging, war ein voller Erfolg. Es verlangt nach einer Weiterentwicklung. Das Birkfelder „Hinterm Haus 2.0“ ist bereits für 30. Juli 2023, bei Schlechtwetter für 6. August terminisiert.

Die Vernetzung mit bestehenden Kunst- und Kulturvermittlern ist Matthias wichtig. Er ist bereits aktives Mitglied des Kulturpaktes Gleisdorf und ist in seiner Gemeinde mit einigen Vorschlägen zur Belebung des Kulturgeschehens in Birkfeld auf offene Ohren gestoßen. Demnächst ist seine erste „wettertaugliche“ Skulptur auch im Kunstpark St. Ruprecht zu bewundern und er liebäugelt mit einer Kooperation / Mitgliedschaft im St. Ruprechter Verein „NEDI – Kunst und Kultur in der Natur“ für weitere Leuchtturm-Projekte im regionalen Kulturgeschehen. Dort werden einerseits regionale Künstler der Öffentlichkeit vorstellt und andererseits mit ihnen Kunst- und Kulturprojekte in der Region konzipiert und initiiert, vom Skulpturen-Themenwanderweg über künstlerische Objektgestaltungen bis hin zu speziellen Veranstaltungsformaten.

Matthias Raneggers Ausstellungshistorie:

•Ab 2019 Ausstellung im privaten Atelier in Birkfeld
•2020 erste öffentliche Ausstellung in der Galerie Reitbauer in Birkfeld
•2021 öffentliche Ausstellung im 12er-Haus Pöllau
•2022 Weberhaus Weiz
•30./31.7.2022 Kunst- und Kulturevent "Hinterm Haus":
Ausstellung im Garten und in den Atelier-Räumlichkeiten – Geschichten aus vier unterschiedlichen Kunstrichtungen
•Geplant: 30.7.2023 (bei Schlechtwetter 6.8.2023) „Hinterm Haus 2.0“

Kontakt:

Besucher werden im Hausatelier des Künstlers nach Terminvereinbarung herzlich begrüßt.
Matthias Ranegger
Tel: +43 676 5427468

Hermine Arnold
Freie Redakteurin
NEDI Regionalportrait
www.nedi.at

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