Charity-Veranstaltung "Koch mir was von früher"
Mit Spagatkrapfen und Gulasch Spenden sammeln
Was haben James Bond, Starkoch Stefan Eder und Krankenschwester Renate Zierler gemeinsam? Sie alle wollen ihre Lieblingsspeisen aus der Kindheit wieder aufleben lassen – und zwar zugunsten der SOS-Kinderdörfer.
Deshalb hatte Renate Zierler, selbst Krankenschwester und passionierte Hobbyköchin aus St. Radegund, die Idee zur Charity-Aktion "Koch mir was von früher". Durch das Wiederauflebenlassen der kulinarischen Kindheitserinnerungen soll Kindern eine positive Zukunft ermöglicht werden.
Promis kochen für Kinder
Zierler hat sich in Sachen Kinder-und Küchenliebe bereits einen Namen gemacht, denn sie hat bereits in Seiersberg und Shopping Nord in Graz gemeinsam mit Küchenstars Kekse für einen guten Zweck gebacken. Diese zwei Aktionen waren der "Perfektes Dinner"-Gewinnerin aber noch nicht genug, zu Weihnachten wurde sie von ihrer Familie gebeten etwas von früher zu kochen und schon war die Idee geboren: "Wenn meine Kinder gern meine Kindheitsrezepte essen, dann freut das bestimmt auch andere Kinder."
Daher kocht Zierler heuer das ganze Jahr über einmal im Monat in einem Restaurant gemeinsam mit Spitzenköchen und Promis der Region und zaubert kulinarische Kindheitserinnerungen auf den Teller, die dann auf der Speisekarte landen und dem SOS-Kinderdorf zu Gute kommen. „Leider gibt es viele Kinder, die es noch nie erlebt haben, mit Liebe bekocht zu werden. Unsere Aktion soll einerseits kulinarische Kindheitserinnerungen wecken, andererseits auch zum richtigen Kochen ermutigen und anregen“, so Renate Zierler.
Bei dieser Aktion setzt in 12 bis 14 Restaurants der Koch sein Lieblingsgericht aus der Kindheit auf seine Speisekarte, mit dem Hinweis, dass der Gast mit der Bestellung des Gerichts automatisch an das SOS Kinderdorf spendet. Die Gerichte sind dabei kunterbunt, von Hendlhax'n über Kaiserschmarr'n bis zum Gulasch.
Spagatkrapfen beim Wilden Eder
Nach erfolgreichem Auftakt der Charity-Aktion in Tamsweg im Restaurant Goldader folgte gestern das Treffen mit Stefan Eder im Restaurant der Wilder Eder in St. Kathrein am Offenegg. Er kreierte sein Kindheitsrezept: Spagatkrapfen – nach Omas Rezept. "Die macht meine Oma immer noch so, mit ihren 92 Jahren", erzählt Eder, "und die esse ich immer noch gerne". Ursprünglich mit Schlag, Zimt und Zucker sowie Preiselbeeren, serviert Eder die Spagatkrapfen heute mit einer Heidelbeerschaumsoße und eingelegte Schwarzbeeren. Diese bleiben bis zum Jahresende zugunsten des SOS-Kinderdorfs auf seiner Speisekarte und sammeln mit jeder Bestellung Spenden für die Kinder.
„Ich möchte mich als Koch für andere Menschen und vor allem für Kinder einsetzen und auch etwas dazu beitragen, dass es anderen gut geht. Persönlich hab ich schöne Erinnerungen an die Spagatkrapfen von der Oma. Die Oma hatte da so eine Lade, in der waren die Krapfen immer drinnen. Es hat schon richtig aus der Lade herausgeduftet und dann habe ich mir als Kind immer welche rausnehmen dürfen“, schwelgt Stefan Eder in Erinnerungen.
Geschmack von früher statt Fast Food
Etwa 200 Kinder leben im SOS Kinderdorf in Graz und Stübing, weiß SOS Kinderdorfleiterin Birgit Thurner. Sie erzählt, wie wichtig das Zusammensitzen und gemeinsame Essen für die Kinder ist – und zwar kein Fast Food, sondern nachhaltige, regionale Gerichte. "Viele Kinder die bei uns sind haben von daheim keine Essenskultur gelernt", so Thurner. "Nur ein kleiner Teil der betreuten Kinder sind Waisen, der Großteil kommt durch verschiedene Umstände zu uns, die es den Eltern unmöglich machen auf die Kinder zu schauen." Eine Betreuung in kleinen, familienähnlichen Gruppen ist daher ihre Devise. Ihr Lieblingsgericht als Kind: Erdäpfelgulasch.
Abwechslung bei den Gerichten ist für Kinder, aus Stefan Eders Sicht, ein sehr wichtiger Faktor. Dabei ist ihm vor allem auch wichtig die Ursprünge zu wahren und einen neuen Geist einzuhauchen, "regioglobal" nennt er diese Verwurzelung mit internationalen Einflüssen.
„Es spricht nichts gegen Pommes und Schnitzel, aber wenn es nur dieses Gericht gibt, dann ist das sicherlich nicht gut für das Kind. Es braucht einen „guten Rhythmus“ mit verschiedenen unterschiedlichen Gerichten. Natürlich Gemüse, regionale Produkte, das ist wichtig!“, so Eder.
Geschützt, nicht gerührt
Zum Schutz von Eders Rezeptgeheimnissen flankierte James Bond-Double Max Fraisl die Kücheninsel. Der 45-Jährige Mödlinger ist erst seit eineinhalb Jahren als Double von Daniel Craig im Einsatz und war davor im Personenschutz tätig. Zu sehen ist er im letzten Bond Film, der im April heraus kommt. Auch Max Fraisl möchte etwas zurück geben und damit helfen Kindern eine Zukunft zu geben. "Renate hat mich auf Facebook angeschrieben und ich habe gleich zugesagt", erzählt er. Dafür bekam er von Stefan Eder gleich sein Lieblingsgericht aus der Kindheit: "Ein deftiges Rindsgulasch, so wie's die Mama immer gemacht hat."
In der Kochpause erzählt Fraisl von seinem ersten eigenen Film, den er gemeinsam mit seinem Freund Besnik Tafallari dreht – einem Jason Statham-Double. Das Drehbuch dafür hat seine Frau verfasst. "Wir haben ihr die Geschichte erzählt und sie hat sie dann geschrieben", so Fraisl. Ab Herbst wird der österreichische Actionthriller in den heimischen Kinos zu sehen sein.
Nachzulesen und -schauen gibt es die Rezepte in Renate Zierlers Blog: Renates Haubenküche
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.