Kunsthaus Weiz
Multikünstlerin Erika Osrecki in Bild, Wort und Musik
Das schönste Geschenk zum 80. Geburtstag hat sich die Multikünstlerin Erika Osrecki selbst gemacht: Sie präsentierte die Arbeit eines Jahrzehnts im Kunsthaus Weiz in Form einer Bilderausstellung und einer Buchpräsentation mit ganz besonderer musikalischer Umrahmung - und zwar mit Eigenkompositionen für Zither, die von einem Musikerinnen-Trio aufgeführt wurden.
WEIZ. Leicht hat es Erika Osrecki nie gehabt. Aber ihre unglaubliche Willenskraft: "ICH KANN ALLES!" und ihre positive Lebenseinstellung haben ihr geholfen, schwierige Zeiten zu überwinden. Und wenn man sie heute mit ihrer jugendlichen Ausstrahlung sieht, würde man weder auf ihr richtiges Alter noch auf ihren herausfordernden Lebensweg schließen.
"BILD-WORT-MUSIK"-Ausstellungsdaten:
Ausstellungsdauer: 22.9. bis 30.9.2023
Öffnungszeiten: Fr 15 - 18 Uhr, Sa 9-12 Uhr; Mit Voranmeldung Mo - Fr 8-12 Uhr
Erikas letzte Ausstellung in Weiz
Vor 10 Jahren hatte Erika Osrecki ihre erste Ausstellung in Weiz. Nun wollte die Künstlerin zum 80er noch einmal eine Ausstellung in Weiz gestalten, da sie plant, nach St. Pölten zu ihrem Sohn zu ziehen. Mit dieser Veranstaltung möchte Erika einen Einblick in ihre Werke aus den letzten 10 Jahren ihres künstlerischen Schaffens geben und auch die Besucherinnen und Besucher dazu motivieren „tuts was, machts was – auch wenn ihr olt seids!“.
Künstlerische Vorbelastung in der Familie
Erika stammt aus Mariahof St. Lambrecht in der Obersteiermark aus einer Familie mit 5 Kindern.
Erika hat schon mit 12 Jahren den Wunsch geäußert, dass sie Bildhauerin werden möchte. Offensichtlich ist sie familiär künstlerisch vorbelastet, denn Erikas Onkel (väterlicherseits) Fritz Hartlauer war ein bekannter Bildhauer. Ihr Großvater (mütterlicherseits) Josef Hain war Gründer der Kogelhofer Musikkapelle, von ihm hat Erika ihre musikalisch- literarische Ader. Erikas Mutter war Zitherlehrerin in Weiz, sie hat auch Erika und ihre Geschwister auf der Zither unterrichtet.
Erika Osrecki bedankt sich in ihrer Ansprache bei ihren Ahnen und Vorfahren, dass sie so viele künstlerische Talente „erben“ durfte.
Erikas künstlerischer Ausbildungsweg
Zuerst musste Erika einen Brotberuf lernen, weshalb sie zur Großmutter nach Weiz zog, um bei der Firma Wachmann den Beruf der Verkäuferin zu erlernen. Mit dem ersparten Geld zog sie aber schon ein Jahr später nach Graz, um in der Kunstgewerbeschule die Bildhauerei zu erlernen.
Stolz ist Erika auf ihre Ausbildungen in der Malerei bei Prof. Adolf Anton Osterider und Franz Rogler und in der Bildhauerei bei Prof. Alexander Siveri. Während der 4-jährigen Ausbildungszeit hat sie mit ihrer Schwester in Graz gelebt und sich mit verschiedenen Arbeiten über Wasser gehalten, wie z.B. als Statistin im Theater oder in der Oper oder mit dem Durchführen von Vergoldungsarbeiten. An den Wochenenden wurde sie von ihrer Großmutter in Weiz mit Essen und Unterkunft versorgt.
Erikas Weg zur Unternehmerin
Während dieser Zeit ist der Unternehmer Osrecki mit seiner Werkstatt für die Toilett-Taschenerzeugung nach Weiz gekommen und war auf der Suche nach einer Mitarbeiterin für Lohnverrechnung und Schriftverkehr. Erika hat sich für diese Stelle beworben und auch die damit verbundenen Arbeiten in Wochenend-Arbeit erledigt. Dabei ist sie dem Unternehmer auch persönlich näher gekommen und beide haben dann auch geheiratet. Der Betrieb hat gut floriert, insgesamt konnten bis zu 24 Näherinnen beschäftigt werden. Erika hat die hochwertigen handgearbeiteten Produkte in ganz Österreich in allen Drogerien und Apotheken erfolgreich verkauft.
Durch den Aufkauf der Drogerien durch den BIPA-Konzern und dem damit verbundenen Verkauf von Billigprodukten aus China war das Schicksal der Firma Osrecki besiegelt, die in weiterer Folge Konkurs anmelden musste. Erikas Mann hat den Niedergang seiner Firma und den Schuldenberg nicht verkraftet und ist nicht lange danach verstorben. Erika hat tapfer nach einem Ausweg gesucht und sich bei einem Gläubiger der Firma in der Blumenabteilung eingearbeitet, alles über Blumen gelernt und dann 10 Jahre bis zur Pensionierung im Jahr 2000 dort gearbeitet.
Erikas Weg zurück zur Kunst
Nach einer folgenden „Auszeit“ als Sommer-Aushilfskraft auf der Alm hat sich Erika Osrecki wieder auf ihre künstlerische Ausbildung und ihre vorhandenen Talente besonnen. - Mit Erfolg, denn sowohl als Malerin als auch als Poetin konnte sich Erika nach ihrer langen Auszeit als Künstlerin einer großen Kreativität und künstlerischen Schaffenskraft erfreuen.
Erika Osrecki ist Gründungsmitglied der AKU-Gruppe Weiz. In den letzten Jahren hat Erika mehrere Malkurse besucht, um zusätzliche Techniken zu Acryl und Aquarell nützen zu können.
Mit ihrer aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Weiz kann die Künstlerin nicht nur die Ergebnisse ihrer unglaublichen Kreativität demonstrieren, sondern auch ihren ungebrochenen Willen für eine positive Lebenseinstellung.
Erika Osrecki: „Egal welche Kunstrichtung. Es erfüllt mein Leben und dafür sage ich DANKE!“
Wir alle wünschen der sympathischen Künstlerin Erika Osrecki alles Gute und viel Gesundheit in ihrem neuen Lebensabschnitt!
Hermine Arnold
Freie Redakteurin
https://www.nedi.at
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