REGIONAL - Österliches
Kreuzweg der sprechenden Hände - Station 10
Traditionelle Interpretation:
Jesus wird seiner Kleider beraubt
Neue Interpretation:
Menschen entwürdigen
Gedicht:
Arbeit ist ein prägender Teil einer Person
wie abwertend ist dann ein geringer Lohn?
Arbeitslose Menschen am Rande der Gesellschaft,
Unterbezahlung demonstriert des Stärkeren Macht.
Wie können wir den Ärmeren nehmen die Bürde?
Wie können wir ihnen wiedergeben die Würde?
Wie viel können wir durch ein bewussteres Leben
mit unserem wohlüberlegtem Verhalten bewegen?
(Hermine Arnold)
Betrachtung aus dem Sozialwort:
Einem Menschen in der Öffentlichkeit seine Kleider wegzunehmen, ist entwürdigend. Er wird bloßgestellt und gaffenden Blicken preisgegeben. Er wird seines Schutzes beraubt und die Ehre seiner Person wird zutiefst verletzt. Wo dies, wie bei Jesus, aus Hass geschieht, wird die Personenmitte getroffen. Jesus leidet auch heute mit, wo Menschen entwürdigt und entehrt werden, wo sie nicht ihrer menschlichen Würde entsprechend leben können, wo sie abgewertet und von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Wo Menschen in Hunger und Armut leben, wo sie als Flüchtlinge ihr Leben fristen müssen, wo sie arbeitslos und ohne Unterstand sind, überall dort werden Menschen im weiteren Sinn „ihrer Kleider beraubt“.
Jeder und jede ist eingeladen, sich zu fragen, ob er, ob sie zu den aktiv Beteiligten oder den am Rande stehenden Gaffern gehört oder ob sie bereit sind, gegen Unrecht einzutreten.
Bild: Hans Pendl
Gedicht: Hermine Arnold - www.nedi.at
Betrachtungen, Auszug: Sozialwort Kreuzweg
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