REGIONAL - Österliches
Kreuzweg der sprechenden Hände - Station 4
Traditionelle Interpretation:
Jesus begegnet seiner Mutter
Neue Interpretation:
Geborgenheit schenken
Gedicht:
Oft müssen Eltern das Kreuz ihrer Kinder erleben,
machtlos zusehen, wie sie daran zugrunde gehen.
Es braucht uns, um das Leid anderer zu teilen,
ihnen mit Liebe und Anteilnahme zur Hilfe zu eilen.
Wir Menschen sehnen uns nach Geborgenheit,
denn sie schenkt uns Vertrauen und Sicherheit.
Jeder Mensch muss seinen eigenen Weg selbst gehen,
mit Mut gestärkt von jenen, die ihm zur Seite stehen.
(Hermine Arnold)
Betrachtung aus dem Sozialwort:
Wie jeder Mensch ist Jesus in einer Familie aufgewachsen. Die Evangelien berichten mehrmals über die wichtige Beziehung von Jesus und seiner Mutter. Geborgenheit und Loslösung, der Weg in die Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit des persönlichen Lebensweges zeichnen sich ab. Auf dem letzten Weg Jesu, seinem Leidens- und Todesweg ist seine Mutter präsent und trägt in ihrer Liebe sein Leid mit. Sie kann nichts ändern, sie kann nur ihre Anteilnahme spürbar werden lassen.
Wie oft müssen auch heute Mütter und Väter das Kreuz ihrer Kinder miterleben, ohne eingreifen zu können. Wenn Ehen zerbrechen, wenn Süchte das Leben junger Menschen zerstören, wenn Arbeitslosigkeit den Lebenssinn bedroht, wenn psychische und physische Leiden das Leben Jugendlicher überschatten.
Wo Geborgenheit und Verlässlichkeit nicht erlebt werden, wo Gewalt, Streit und Ablehnung zu den Grunderfahrungen gehören, da werden Familien zur Ursache belasteter Entwicklungen, die oft einen negativen Verlauf nehmen.
Jeder und jede von uns ist eingeladen, sich zu fragen: Was tue ich dazu, damit Familien zum Ort der Geborgenheit werden?
Bild: Hans Pendl
Gedicht: Hermine Arnold - www.nedi.at
Betrachtungen, Auszug: Sozialwort Kreuzweg
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