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Der Almenland-Schwank zeigt sehr interessante Seiten. Die darin angerissenen Themen sind zum Teil dringende Fragen zur Regionalentwicklung. Die Fokussierung auf Flüchtlinge und Asylanten verstellt den Blick auf Probleme der Oststeiermark, mit denen man sich mutig, also öffentlich befassen sollte. Kurz gesagt: Wir müssen reden! Die Urheberschaft der Facebook-Leiste ist nach wie vor im Verborgenen. Argumente und Schreibstil verraten mir, daß sich hier eine belesene Person äußert, die zu...
Wie infam muß jemand sein, der oder die völlig unbekannte Menschen vorab anfeindet, ohne dafür gute Gründe zu nennen und bei solchen Schritten überdies anonym zu bleiben? Das müßte hingenommen werden, falls jemand so redet, denn daß Rede und Gedanken frei sind, ist eine Errungenschaft. Eine Demokratie, die etwas taugt, sollte mit derartigen Flausen zurechtkommen. Wer aber leidende Menschen anfeindet und dazu via Massenmedium die Öffentlichkeit sucht, begibt sich damit auf ein anderes Terrain....
Vor hundert Jahren war ein Kennzeichenzwang für Kraftfahrzeuge schon obligat, weil die Bevölkerung sich jahrelang über den Geschwindigkeitswahn der Autler und Motorradfahrer beschwert hatten. Auch Unfälle häuften sich. Allerdings ließen technischer Standard der Fahrzeuge und Straßenbedingungen ohnehin kaum mehr als 40 km/h zu. Das war damals für die Menschen ein bedrohlicher Geschwindigkeitsbereich. Die Evidenznummern für Kennzeichen wurden ab 1905 österreichweit zentral vergeben. Das heißt,...
Mein Abendland muß nicht gerettet werden. Es wandelt sich bloß stets. Einst hatte es sich zur Königin der Welt aufgeschwungen und war auch schon die größte Räuberin der Erde. Über tausend Jahre hinaus ist es in Wissenschaft und Medizin, in Technik, Handel und in der Kunst dem Morgenland stets stark verbunden gewesen, auf den Austausch gebaut. Innerhalb dessen, was wir heute als Europa verstehen, ist die Vielfalt das Grundlegende. Mein Abendland ist ein Reich der kontrastreichen Klänge. Es ist...
Wenn wir einen Schatz vertrauter Bilder teilen, bewohnen wir ein Stück gemeinsamer Realität. Daran ändern Auffassungsunterschiede nichts. Anders ausgedrückt: Können wir uns über Bilder verständigen, haben wir fundierte Wege zu einander. Der bosnische Maler Radenko Milak zeigte beim heurigen Gleisdorfer Kunstsymposion eine Auswahl aus seinem Werk „365“, kuratiert von Mirjana Peitler-Selakov. Nun sorgte die Arbeit in ihrer großen Ausführung für Aufsehen in der Kunsthalle Darmstadt. Im Verlag...
Haben Sie schon einmal bei Wikipedia nachgeschaut, um einen Sachverhalt zu klären? Vermutlich haben Sie. Es ist ein faszinierendes Werk kollektiver Wissenskonstruktion. Ich hab seinerzeit mehrere zehntausend Schilling ausgegeben, um mir den Großen Brockhaus zu kaufen. Mein Arbeitsalltag verlangt nach einer gut sortierten Handbibliothek, die immer greifbar ist. Damals hatte ich mit Buchhändlerin Helga Plautz noch diskutiert, ob ich die traditionelle Buchform nehmen soll, oder die schon verfügbar...
Christian Glanz und Mascha Dorit zeigen in Gleisdorf derzeit ihre Raku-Arbeiten. Eine Keramik-Technik aus dem 16. Jahrhundert, in heutiger Deutung: Lóng Raku. Gleisdorf im Advent handelt unter anderem von einem Kunsthandwerksmarkt, der nicht bloß schöne Dinge bietet. Es sind die Begegnungen und anregenden Plaudereien, die uns daran erinnern, daß der öffentliche Raum des Gemeinwesens ein Ort der Menschen ist. Davon ist das Zentrum der oststeirischen Stadt mehrmals im Jahr geprägt. Die Töpferei...
Die Adventzeit ist ein besonderer Abschnitt des Jahres, wo Menschen den öffentlichen Raum der Stadt meist viel intensiver nutzen als die übrige Zeit. Das bietet einen speziellen Zusammenhang, dem sich der Metallbildhauer Manfred Gutmann und die Malerin Michaela Knittelfelder-Lang gewidmet haben. Sie setzen derzeit einige Markierungen im Zentrum von Gleisdorf. Der öffentliche Raum ist seit Europas Antike ein politischer Raum, ein Bereich leiblicher Anwesenheit und realer sozialer Begegnung. Wir...
Der TIP Tourismusverband Gleisdorf ist Projektträger des LEADER-Projektes „Kulturpakt Gleisdorf 2014“, das in Kooperation mit dem Gleisdorfer Kulturlabor Kunst Ost realisiert wird. Eine ganze Reihe wesentlicher Förderprogramme, durch die von außen Budgets in die Region kommen, so auch LEADER, haben eine ausdrückliche Bedingung: Das Bottom up-Prinzip. Das bedeutet, Projekte, die mit Geldern aus solchen Programmen kofinanziert werden, müssen von der Basis der Bürgerinnen und Bürger aus entwickelt...
Ein Gleisdorfer LEADER-Projekt, das der Kultur- und Wissensarbeit gewidmet ist, neigt sich seinem Ende zu. Damit hat der Übergang zu einer neuen Phase zeitgemäßen kulturellen Engagements in der Region seine stabile Basis erhalten. Von Anfang Mai bis Mitte November lief „Kulturpakt Gleisdorf 2014“ in der Trägerschaft des TIP Tourismusverband Gleisdorf. Der Verein Kunst Ost hat einige zentrale Teile dieses Projektes betreut. Nun werden die Ergebnisse ausgewertet. City-Manager Gerwald Hierzi hat...
Österreichs Wirtschaftsgeschichte ist quer durch das 20. Jahrhundert von einem Mischkonzern geprägt worden, dessen Fahrzeuge bis in die Gegenwart präsent sind, obwohl sie (mit einer Ausnahme) längst nicht mehr produziert werden. Es geht um die historische Steyr-Daimler-Puch AG. In der Steiermark wurde diese Geschichte quasi im Begriff „Puchwerk“ zusammengefaßt, den Sie hier immer noch auf offiziellen Wegweisern finden können. Diese Schilder geleiten Sie heute zum Nachfolgekonzern Magna Steyr in...
Die oststeirische Youngtimer-Szene hat noch viele Seiten, die bisher nicht allgemein sichtbar geworden sind. Wie erfreulich, daß abseits größerer Veranstaltungen auch kleine Zusammenkünfte beachtliche Eindrücke bieten. Als ich „Edelblech und Kulinarik“ las, war ich natürlich neugierig, was sich zeigen würde, denn weder dieser Titel, noch diese Formation ist mir bisher untergekommen. Ein sauberer C-Rekord in der Coupé-Variante, das ist im Design ein Brückenschlag zwischen Amerikas Muscle Car-Ära...
Eine LEADER-Periode der EU hat geendet, eine nächste ist längst in Arbeit. Was bedeutet das für die Regionalentwicklung und die Regionalpolitik? Zuerst einmal viel Arbeit. Es müssen relevante Projekte entwickelt und dargestellt werden. Man braucht kompetente Leute, mit denen man sie umsetzen könnte, falls ein Zuschlag erfolgt. Da steirische Landesmittel im zweiten maastrichtkonformen Doppelbudget sehr knapp sind, verlangt das Experiment, das Suchen nach neuen Lösungen, eine Akquise zusätzlicher...
Das heurige Gleisdorfer Kunstsymposion beruht auf einer Serie von öffentlich zugänglichen Konferenzen, von denen die Museumskuratorin Anja-Alexandra Weisi-Michelitsch eben eine im Gleisdorfer MiR: Museum im Rathaus leitete. Die letzte im Rahmen des Symposions wird kommende Woche in Bad Mitterndorf stattfinden, was die aktuelle „Kulturspange“ betont. Das bedeutet, von Gleisdorf geht derzeit ein intensiver Erfahrungsaustausch mit Kunst- und Kulturdebatten aus. Weisi-Michelitsch ist für den...
Das heurige Gleisdorfer Kunstsymposion wird nun mit seinem zweiten Teil abgeschlossen. Ein Kunstereignis und mehrere Konferenzen markieren den Punkt, ab dem sich in der Energieregion Weiz-Gleisdorf ein paar vollkommen neue kulturpolitische Gegebenheiten feststellen lassen. Wenn am 21. Oktober 2014 im MiR: Museum im Rathaus die Vernissage zu „MIRA, Study for a Portrait“ der serbischen Künstlerin Jelena Juresa stattgefunden hat, ergänzt um eine Lesung des bosnischen Dichters Muhidin Saric, ist...
Sepp Gauster probiert ein Lastenrad in klassischem Layout. Mit dieser Art Fahrrad, vorne einen Korb, habe er während seiner Bäckerlehre Waren ausgeführt. Sepp ist alt genug, um diese ganze Entwicklung durchlaufen zu haben, und fit genug, um manche von den Jungen alt aussehen zu lassen. Die ganze Entwicklung? Fahrräder waren ursprünglich teure Wertgegenstände, Automobile blieben bis nach dem Zweiten Weltkrieg für die meisten Menschen unerschwinglich. Die Nazi versprachen zwar individuelle...
Mein Großvater Richard war ein Steinmetz mit ausgeprägten Talenten zur Zimmerei. Mein Sohn Gabriel ist gelernter Betriebselektriker. Ich bin die Lücke in dieser Geschichte, denn mein handwerkliches Geschick bleibt unter Mittelmaß. Stein, Holz und Stahl fordern nicht bloß die Hände, das sind auch mental äußerst anspruchsvolle Stoffe, wenn jemand mit geschliffenem Werkzeug zur Sache geht. Ich habe nun seit Jahren mit sehr unterschiedlichen Handwerkern zu tun. Keiner von ihnen hat Reichtümer...
Mit einem Ticket für die „Lange Nacht der Museen“ können Sie quer durchs Land eine Vielfalt sehr unterschiedlicher Sammlungen besuchen. Dazu gibt es auch zahlreiche Extraveranstaltungen. Wer heute aus der Oststeiermark Richtung Graz aufbricht, wird eventuell an Gleisdorf vorbeikommen. Sie könnten da ihre Tour beginnen, um im Gleisdorf Museum im Rathaus einen Blick auf Beispiele für altes Handwerk zu werfen. Von da aus könnten Sie in Graz das Johann Puch-Museum am südlichen Stadtrand anlaufen....
Gehen Sie davon aus, daß für einen Kuchen Milch und Butter nicht verfügbar waren. Buchweizenmehl mußte reichen. Die kleinen Selbstversorgerwirtschaften der Oststeiermark mußten im Ersten Weltkrieg plötzlich für andere produzieren, mußten abliefern. Den Leuten blieb kaum etwas, während sie für die Dummheiten des Adels einstanden. Es war für die meisten Landwirtschaften eine fatale Entwicklung, weil Erfahrungen, Strukturen und Traditionen dem nicht entsprachen. Außer über einige Sonderkulturen,...
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